NDR Info Nachrichten vom 14.06.2018:

Merkel setzt weiter auf Rückführungsabkommen

Berlin: Kanzlerin Merkel lehnt trotz des Drucks der CSU einen nationalen Alleingang bei Rückweisungen bestimmter Flüchtlingsgruppen an der deutschen Grenze weiterhin ab. In einer Sondersitzung der CDU-Bundestagsabgeordneten sagte Merkel laut Teilnehmern, sie wolle die zwei Wochen bis zum EU-Gipfel Ende des Monats nutzen, um mit den am stärksten vom Migrationsdruck betroffenen Ländern bilaterale Abkommen zu schließen. So soll eine juristisch einwandfreie Rückweisung von Flüchtlingen ermöglicht werden, die schon woanders in der Europäischen Union Asylverfahren durchlaufen haben. Ob es noch in dieser Woche eine Sondersitzung der Gesamtfraktion der Schwesterparteien im Bundestag gibt, um über den internen Streit zu beraten, blieb offen. Unionsfraktionschef Kauder und CSU-Landesgruppenchef Dobrindt wollten noch heute über das weitere Vorgehen beraten.| 14.06.2018 17:45 Uhr

Fußball-WM in Russland gestartet

Moskau: Die Fußball-Weltmeisterschaft hat mit dem Spiel von Gastgeber Russland gegen Saudi-Arabien begonnen. Rund 80.000 Zuschauer verfolgen die Partie im Luschniki-Stadion in Moskau. Zuvor hatte der russische Präsident Putin die WM mit einem Willkommensgruß für Fans aus aller Welt eröffnet. Er sagte, die Liebe zum Fußball verbinde alle zu einer Mannschaft. Russland habe alles getan, um einen Feiertag für den Weltsport auszurichten. Während der Eröffnungsfeier traten der britische Popstar Robbie Williams und die russische Sopranistin Aida Garifullina auf. Für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft beginnt das Turnier am Sonntag. Der Titelverteidiger trifft in der Gruppe F auf Mexiko.| 14.06.2018 17:45 Uhr

EZB will Anleihenkäufe beenden

Riga: Die Europäische Zentralbank will ihre Anleihenkäufe zum Ende des Jahres einstellen. Nach Angaben der EZB hat der Rat entschieden, das Programm schrittweise zurückzufahren. Derzeit kauft die europäische Notenbank für 30 Milliarden Euro pro Monat Staatsanleihen und andere Wertpapiere, um die Konjunktur anzukurbeln. Außerdem beschloss der EZB-Rat auf seiner Sitzung im lettischen Riga, den Leitzins bei 0 Prozent zu belassen. Der Schlüsselsatz, zu dem sich die Geschäftsbanken mit Geld versorgen, liegt seit März 2016 auf dem Rekordtief.| 14.06.2018 17:45 Uhr

Bundestag stärkt Verbraucher-Rechte

Berlin: Verbraucher bekommen künftig neue Möglichkeiten, um vor Gericht gegen Unternehmen vorzugehen. Der Bundestag beschloss mit den Stimmen der Großen Koalition die Einführung der sogenannten Musterfeststellungsklage. Verbraucher sollen damit einen Anspruch auf Schadenersatz durchsetzen können, ohne dass sie selbst einen Prozess gegen ein Unternehmen anstrengen müssen. In den Gerichtsverhandlungen sollen stattdessen bestimmte im Gesetz festgelegte Verbände die Interessen der Kläger vertreten. Die Neuregelung soll zum 1. November in Kraft treten, damit auch Betroffene des VW-Skandals das Instrument nutzen können.| 14.06.2018 17:45 Uhr

Razzien wegen Hasspostings

Wiesbaden: Im Kampf gegen Hasskommentare im Internet hat es Razzien in zehn Bundesländern gegeben. Wie das Bundeskriminalamt mitteilte, durchsuchten Ermittler unter anderem Wohnungen in Schleswig-Holstein, Bremen und Berlin. Den insgesamt 29 Beschuldigten werden strafbare Internet-Kommentare wie antisemitische Beschimpfungen oder Volksverhetzung vorgeworfen. Sie sollen auch zu Straftaten aufgefordert haben. Volksverhetzung in sozialen Netzwerken oder Onlineforen kann mit einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren geahndet werden.| 14.06.2018 17:45 Uhr