NDR Info Nachrichten vom 09.06.2018:

G7-Gipfel: Teilnehmer ringen um Annäherung

La Malbaie: Beim G7-Gipfel in Kanada ringen die Teilnehmer weiter um eine Annäherung im Handelsstreit. Frankreichs Präsident Macron sagte, es habe eine sehr direkte und offene Diskussion gegeben. US-Präsident Trump soll seine Sonderzölle auf Stahl und Aluminium gegenüber den anderen G7-Staaten verteidigt haben. Die USA hätten ein großes Handelsdefizit gegenüber der EU. Aber, so der US-Präsident, die Gipfelteilnehmer hätten große Fortschritte gemacht. Kanadas Regierungschef Trudeau dagegen bezeichnete die Zölle als illegal. Trumps Vorschlag, Russland wieder in den G7-Kreis aufzunehmen, wurde von den übrigen Teilnehmern zurückgewiesen. Kanzlerin Merkel sagte, hier seien sich alle einig gewesen. Erst müssten substanzielle Fortschritte zur Lösung des Ukraine-Konflikts erreicht werden.| 09.06.2018 09:45 Uhr

Ruf nach Konsequenzen aus Fall Susanna

Berlin: Nach dem gewaltsamen Tod der 14-jährigen Susanna gibt es erste Forderungen nach Konsequenzen. Der innenpolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Middelberg, sprach sich für eine Verkürzung der Asylklageverfahren aus. Der Rheinischen Post sagte er, es dürfe nicht sein, dass ein abgelehnter Asylbewerber sein Aufenthaltsrecht allein durch eine Klage deutlich verlängern kann. Es sei zu überlegen, wo man das Prozessrecht verändern müsse, so Middelberg. Ein irakischer Flüchtling soll die 14-jährige Susanna aus Mainz vergewaltigt und getötet haben. Der Asylantrag des Mannes war bereits 2016 abgelehnt worden. Weil er Rechtsmittel dagegen einlegte, konnte er nicht abgeschoben werden.| 09.06.2018 09:45 Uhr

FDP-Chef: Kein deutscher Asyl-Alleingang

Berlin: FDP-Chef Lindner hat die jüngsten Asylforderungen aus der CSU kritisiert. Lindner sagte der "Funke Mediengruppe", ein deutscher Alleingang in der Frage sei falsch. Es müsse ein gemeinsames europäisches Konzept geben. CSU-Landesgruppenchef Dobrindt hatte gefordert, Flüchtlinge an deutschen Grenzen zurückzuweisen, wenn sie sich schon in einem anderen EU-Land registriert hätten. Dies entspricht der sogenannten Dublin-Verordnung. Der FDP-Chef sagte zu der Forderung, wenn Deutschland Flüchtlinge in andere EU-Länder zurückschicke, seien Staaten wie Italien besonders belastet. Es müsse eine Reform der EU-Asylregeln geben. Außerdem forderte Lindner einen Migrationsgipfel von Bund, Ländern und Kommunen. Dort solle es um ein neues Einwanderungsrecht und das Flüchtlingsmanagement gehen.| 09.06.2018 09:45 Uhr

Deutsche Neubewertung der Gülen-Bewegung?

Berlin: Die Bundesregierung bewertet die sogenannte Gülen-Bewegung in der Türkei offenbar kritischer. Nach einem Bericht des ARD-Magazins "Report Mainz" und des "Spiegel" werden Einschätzungen der türkischen Regierung zunehmend ernst genommen. Deutsche Behörden sprechen demnach von Anzeichen der organisierten Kriminalität. Jahrzehntelang seien staatliche Institutionen der Türkei unterwandert worden, besonders Polizei und Justiz. Die Regierung von Präsident Erdogan macht die Gülen-Bewegung für den Putsch-Versuch vor zwei Jahren verantwortlich. Die türkischen Behörden gehen seitdem hart gegen mutmaßliche Unterstützer vor. Erdogan warf Deutschland in der Vergangenheit vor, in die Bundesrepublik geflüchtete Gülen-Anhänger zu schützen.| 09.06.2018 09:45 Uhr

Niedersachsen: Mehr Ethik für Grundschüler

Hannover: Das Land Niedersachsen will das Fach Werte und Normen an mehr Grundschulen anbieten. Kultusminister Tonne sagte, eine Testphase an zehn Schulen sei gut angenommen worden. Nach den Sommerferien solle Werte und Normen für eine Dauer von zwei Jahren an 40 niedersächsischen Grundschulen unterrichtet werden. Es wird als Alternative zum Religionsunterricht angeboten. Themenfelder sind Ethik, Moral, das gesellschaftliche Miteinander und Grundzüge der Weltreligionen. In Norddeutschland gibt es einen Ethik-Unterricht für Grundschüler bereits in Mecklenburg-Vorpommern - er heißt dort "Philosophieren mit Kindern".| 09.06.2018 09:45 Uhr