NDR Info Nachrichten vom 08.06.2018:

Offener Streit vor G7-Gipfel in Kanada

La Malbaie: Kurz vor dem zweitägigen Gipfel der führenden Industrienationen in Kanada geht die EU auf Konfrontationskurs zu US-Präsident Trump. Bundesaußenminister Maas warf Trump in der "Süddeutschen Zeitung" vor, mit einseitigen Entscheidungen Europa zu schaden. Als Beispiele nannte der SPD-Politiker die amerikanischen Zölle auf Stahl und Aluminium und den Ausstieg aus dem Pariser Klimaschutzabkommen. Die Differenzen mit Washington könnten nicht mehr unter den Teppich gekehrt werden, so Maas. Kritik an Trump kommt auch vom französischen Präsidenten Macron. Er rief Deutschland, Italien, Großbritannien, Kanada und Japan auf, sich der so wörtlich - amerikanischen Vormachtspolitik - geschlossen zu widersetzen. Die europäischen G7-Staaten wollen noch im Laufe des Tages ihre Strategie abstimmen. Der Gipfel beginnt dann am späten Nachmittag.| 08.06.2018 08:45 Uhr

Bundesrat berät über Verkehrssicherheit

Berlin: Der Bundesrat befasst sich heute mit der Verkehrssicherheit auf Deutschlands Straßen. Dem Gremium liegt ein Antrag mehrerer Länder vor, wonach sogenannte Abbiege-Assistenzsysteme für große LKW verpflichtend werden sollen. Die Systeme können Radfahrer und Fußgänger im direkten Umfeld des Fahrzeugs erkennen und den Fahrer warnen. Gegebenenfalls können sie auch eine Notbremsung einleiten. Konkret wird die Bundesregierung in dem Antrag aufgefordert, sich bei der EU-Kommission für eine entsprechende Regelung einzusetzen. Außerdem will der Bundesrat die Erhöhung der Renten zum 1. Juli absegnen. In Westdeutschland beträgt das Plus 3,22 Prozent, im Osten 3,37 Prozent.| 08.06.2018 08:45 Uhr

Spahn will HIV-Selbsttests frei zugänglich machen

Berlin: Nach dem Willen von Bundesgesundheitsminister Spahn sollen HIV-Selbsttests frei verkäuflich sein. In den Zeitungen der "Funke-Mediengruppe" kündigte der CDU-Politiker eine entsprechende Initiative an, die bis zum Herbst umgesetzt werden soll. Spahn sagte, der HIV-Selbsttest sei ein Meilenstein beim Kampf gegen Aids. Er könne auch jene erreichen, die sich sonst nicht testen lassen würden. Je früher Betroffene die Diagnose kennen würden, desto früher könnten sie gut behandelt werden. Nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts leben in Deutschland etwa 12.700 Menschen mit dem HI-Virus, ohne es zu wissen. Insgesamt sind demnach knapp 90.000 Menschen mit dem Erreger der Immunschwächekrankheit Aids infiziert.| 08.06.2018 08:45 Uhr

Politiker fordern Aufklärung im Fall Susanna

Berlin: Politiker verschiedener Parteien haben im Fall Susanna Aufklärung gefordert, warum sich der Verdächtige offenbar in die irakische Heimat absetzen konnte. Der FDP-Politiker Graf Lambsdorff sagte der "Bild"-Zeitung, der Fall sei typisch für die deutschen Sicherheitsbehörden. Es gebe einfach zu viele Lücken im System. SPD-Innenexperte Lischka meinte, die vorhandenen Kontrollmechanismen bei Ein- und Ausreisen müssten auch genutzt werden. Bei solch fragwürdigen Papieren hätte die Bundespolizei mit einem einfachen Vergleich von Fingerabdrücken feststellen können, dass hier ein Krimineller auf der Flucht sei. Die 14-jährige Susanna wurde nach Angaben der Ermittler vergewaltigt und getötet. Der tatverdächtige Iraker soll sich mit seiner Familie in seine Heimat abgesetzt haben, obwohl auf den Flugtickets andere Namen standen als auf der Aufenthaltsgenehmigung.| 08.06.2018 08:45 Uhr