NDR Info Nachrichten vom 07.06.2018:

Hitzige Debatte zum Familiennachzug

Berlin: Der Bundestag hat kontrovers über die Neuregelung zum Familiennachzug diskutiert. Der Gesetzentwurf der Bundesregierung sieht vor, dass bestimmte Flüchtlinge von August an wieder Angehörige nach Deutschland nachholen dürfen. Die Gesamtzahl wird auf 1.000 Personen pro Monat begrenzt. Innenminister Seehofer verteidigte den Entwurf. Der CSU-Politiker sagte, die Pläne berücksichtigten humanitäre Aspekte, aber auch eine begrenzte Aufnahmefähigkeit. Der AfD geht der Familiennachzug zu weit. Der Parlamentarische Geschäftsführer Baumann sagte, die Regierung plane - so wörtlich - die Schleusen noch weiter zu öffnen. Linke und Grüne bezeichneten die Pläne dagegen als unmenschlich. Die Organisation Pro Asyl hält den Gesetzentwurf für verfassungswidrig. Die Regelung betreffe vor allem syrische Flüchtlinge, die nicht in ihr Heimatland zurückkönnten und das Recht hätten, mit ihrer Familie zusammenzuleben, sagte Geschäftsführer Burkhardt auf NDR Info.| 07.06.2018 14:45 Uhr

Aktionsplan für technische Berufe

Berlin: Bundesbildungsministerin Karliczek will mit einem Aktionsplan für technische Berufe den Fachkräftemangel bekämpfen. Die CDU-Politikerin plant, von 2019 bis 2022 Fördermittel in Höhe von 55 Millionen Euro bereitzustellen. Ziel ist es, vor allem junge Menschen für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik zu begeistern. Mit dem Geld sollen diese Fächer vor allem im Freizeitbereich gefördert werden. Die Bildungsministerin kündigte außerdem ein bundesweites Online-Portal an, dass Angebote übersichtlich darstellen soll.| 07.06.2018 14:45 Uhr

Türkische Wähler in Deutschland können an die Urnen

Hannover: Türkische Staatsbürger in Deutschland können von heute an ihre Stimme für die Parlaments- und Präsidentschaftswahl in der Türkei abgeben. Bis zum 19. Juni sind die Wahllokale geöffnet. Dann werden die Wahlzettel in die Türkei geflogen und dort ausgezählt. In Norddeutschland gibt es zwei große Standorte für türkische Staatsbürger. Auf dem Messegelände in Hannover steht die Halle 21 für das Votum zur Verfügung - in Hamburg das Generalkonsulat. Der Urnengang in der Türkei selbst ist dann am 24. Juni. Eine Wiederwahl von Präsident Erdogan gilt keineswegs als sicher. Vor allem dem Kandidaten der größten Oppositionspartei CHP - dem Sozialdemokraten Ince - werden Chancen eingeräumt.| 07.06.2018 14:45 Uhr

OLG Frankfurt entlastet rechtsextremen Soldaten

Frankfurt am Main: Das Oberlandesgericht der Stadt sieht keinen hinreichenden Anschlags-Verdacht gegen einen rechtsextremen Bundeswehrsoldaten. Der Fall des 29-Jährigen werde daher an das Landgericht Darmstadt verwiesen, so die Frankfurter Richter. Der Soldat habe zwar Vorbereitungen getroffen. Ein fester Entschluss für eine schwere staatsgefährdende Straftat sei damals aber nicht wahrscheinlich gewesen. Der Fall des Bundeswehrsoldaten hatte im vergangenen Jahr für Schlagzeilen gesorgt. Der Mann soll einen Anschlag auf Politiker und andere Personen geplant haben, die aus seiner Sicht flüchtlingsfreundlich agierten. Der Soldat hatte sich als syrischer Asylbewerber registrieren lassen. Laut Anklage sollte dies den Anschlags-Verdacht auf Flüchtlinge lenken.| 07.06.2018 14:45 Uhr

Ermittler: Susanna Opfer von Sexual- und Gewaltdelikt

Wiesbaden: Die in der hessischen Landeshauptstadt tot aufgefundene Susanna ist laut Staatsanwaltschaft Opfer eines Sexual- und Gewaltverbrechens geworden. Tatverdächtig sind demnach ein 20 Jahre alter Flüchtling aus dem Irak und ein 35-jähriger Asylbewerber mit türkischer Staatsangehörigkeit. Der ältere der beiden wurde gestern festgenommen und soll noch heute einem Haftrichter vorgeführt werden. Der andere Verdächtige ist auf der Flucht. Die 14-Jährige Susanna aus Mainz war vor gut zwei Wochen als vermisst gemeldet worden.| 07.06.2018 14:45 Uhr