NDR Info Nachrichten vom 07.06.2018:

FDP kritisiert Vorlage zu Familiennachzug

Hamburg: Die FDP hat ihre Kritik am Gesetzentwurf zum Familiennachzug für Flüchtlinge mit eingeschränktem Schutzstatus bekräftigt. Die Vorlage der Bundesregierung sieht vor, dass diese Gruppe von August an monatlich maximal 1.000 Angehörige nach Deutschland holen darf. FDP-Fraktionsvize Thomae bezeichnete die Zahl als willkürlich. Auf NDR Info sagte er, es gehe um Härtefälle und die könne man nicht über Kontingente abwickeln. Seine Partei fordert, den Familiennachzug für Flüchtlinge mit eingeschränktem Schutzstatus weiterhin auszusetzen und stattdessen ein modernes Zuwanderungsgesetz zu schaffen. Thomae erklärte, Flüchtlinge, die sich auf dem Arbeitsmarkt und in die Gesellschaft integrierten, sollten hierbleiben und ihre Familien nachholen dürfen. Der Familiennachzug ist zur Stunde Thema im Bundestag.| 07.06.2018 09:45 Uhr

Bamf: Seehofer will Verträge entfristen

Berlin: Bundesinnenminister Seehofer hat dafür geworben, eine Vielzahl von Arbeitsverträgen beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge zu entfristen. Im Bundestag sagte der CSU-Politiker, es gebe beim Bamf eine große Zahl befristeter Verträge. Sie könnten wegen des Verbots von Kettenverträgen jetzt nicht mehr verlängert werden. Es sei aber nicht einfach zu erklären, wenn man erfahrene Mitarbeiter gehen lassen müsste, um neue anzulernen. Seehofer bat die Abgeordneten vor diesem Hintergrund um die nötigen Mittel, um die Verträge entfristen zu können. Bundesfinanzminister Scholz von der SPD habe bereits angedeutet, dass er dem Vorhaben positiv gegenüberstehe.| 07.06.2018 09:45 Uhr

Bericht: Starker Rückgang bei Kinderehen

Berlin: Die Zahl der Kinderehen in Deutschland ist offenbar deutlich zurückgegangen. Die "Passauer Neue Presse" berichtet, Ende April hätten die Behörden knapp 300 ausländische Minderjährige registriert, die verheiratet waren. Zwei Jahre zuvor habe die Zahl noch bei rund 1.470 gelegen. Das Bundesjustizministerium führt die Entwicklung laut Bericht darauf zurück, dass inzwischen weniger Flüchtlinge nachkommen und zuvor minderjährige Ehepartner älter geworden sind.| 07.06.2018 09:45 Uhr

Widerstand von Republikanern gegen Trump

Washington: In den Reihen der US-Republikaner formiert sich Widerstand gegen die Handelspolitik von Präsident Trump. Sechs Senatoren der Partei haben ein Gesetz vorgeschlagen, das den Spielraum von Trump deutlich einschränken würde. Demnach brauchte er die Zustimmung des Kongresses, um Sonderzölle aus Gründen der nationalen Sicherheit zu verhängen. Mit der nationalen Sicherheit hatte Trump unter anderem die Abgaben auf Stahl und Alumium aus der EU, Mexiko und Kanada begründet. Ob das Vorhaben im Kongress gebilligt wird, ist unklar. Offenbar betrachtet eine Mehrheit der Republikaner Trumps Sonderzölle kritisch. Die Führung der Partei schreckt aber davor zurück, Trump durch ein entsprechendes Gesetz herauszufordern.| 07.06.2018 09:45 Uhr

Iran bereitet sich auf Scheitern des Abkommens vor

Teheran: Der Iran bereitet sich technisch auf den Fall vor, dass das internationale Atomabkommen scheitert. Wie der Atomchef des Landes mitteilte, könnte der Iran dann innerhalb eines Monats eine Fabrik für Zentrifugen betriebsbereit machen. Man hoffe, dass das Abkommen Bestand habe, bereite sich aber auch auf den gegenteiligen Fall vor. Diese Vorbereitungen bewegten sich aber im Rahmen des Vertrags. Hintergrund ist der Rückzug der USA aus dem Wiener Abkommen von 2015. Die Europäer haben mehrfach ihren Willen bekräftigt, den Vertrag am Leben zu halten. Allerdings könnten von Sanktionen der USA auch europäische Unternehmen betroffen sein. Ziehen sie sich deshalb aus dem Iran zurück, fallen für das Land die Vorteile des Abkommens weg.| 07.06.2018 09:45 Uhr