NDR Info Nachrichten vom 05.06.2018:

Rom: Der italienische Senat hat der neuen Regierung das Vertrauen ausgesprochen. Die Mehrheit der Parlamentskammer stimmte für die Koalition aus Fünf-Sterne-Bewegung und Lega. Das Ergebnis war angesichts der Sitzverteilung erwartet worden. Morgen steht die Vertrauensabstimmung in der Abgeordnetenkammer an. Dort haben die beiden Parteien eine noch klarere Mehrheit als im Senat. Der neue italienische Ministerpräsident Conte hatte zuvor die Bereitschaft seines Landes zum Schuldenabbau unterstrichen. Dies solle aber nicht durch Sparmaßnahmen sondern durch ein stärkeres Wirtschaftswachstum geschehen, sagte Conte in seiner ersten Rede vor dem Senat. Er bekannte sich zur EU, verlangte aber auch Änderungen in der Haushalts- und Asylpolitik.| 05.06.2018 21:00 Uhr

Luxemburg: Im Streit über eine europäische Asylreform ist keine Lösung in Sicht. Die EU-Innenminister konnten sich in Luxemburg nicht auf einen Kompromiss verständigen. Mehrere Länder, unter ihnen auch Deutschland, kritisierten den Vorschlag der bulgarischen Ratspräsidentschaft - allerdings aus verschiedenen Gründen. Der Staatssekretär im Bundesinnenministerium, Mayer, bemängelte, dass besonders Schutzbedürftige dem Vorschlag zufolge nicht ins EU-Ersteinreiseland zurückgeschickt werden dürften. Zudem brauche es in allen Staaten einheitliche Asylverfahren und Klagefristen. Ungarn und Polen, aber auch Österreich, wehren sich gegen eine mögliche Quote zur Verteilung von Flüchtlingen auf die Mitgliedsländer. Italien und Griechenland, die an den Außengrenzen der Europäischen Union liegen, fordern hingegen mehr Solidarität. Eigentlich wollten sich die EU-Staaten bis zum Gipfeltreffen Ende des Monats auf eine Asylreform verständigen.| 05.06.2018 21:00 Uhr

Paris: Israels Regierungschef Netanjahu hat sich gegen iranische Pläne zur Urananreicherung ausgesprochen. Netanjahu sagte bei seinem Besuch in Frankreich, sein Land werde nicht zulassen, dass der Iran Atomwaffen herstelle. Der israelische Geheimdienstminister Katz erklärte, wenn die Führung in Teheran ihr Programm zur Entwicklung von Atomwaffen wieder aufnehme, werde eine internationale Koalition unter US-Führung den Iran erst verwarnen und dann militärisch angreifen. Die Islamische Republik hatte in einem Brief an die Internationale Atomenergiebehörde mitgeteilt, dass sie mehr und leistungsstärkere Zentrifugen zur Urananreicherung bauen werde. Dieser Schritt verletze nicht das internationale Atomabkommen.| 05.06.2018 21:00 Uhr

Berlin: Der Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung, Rörig, fordert, Kinder besser vor Gewalt zu schützen. Er wies unter anderem auf die Gefahren durch Cyberkriminalität hin. So sei das Risiko gestiegen, dass Mädchen und Jungen etwa beim Chatten im Internet oder bei Online-Spielen Opfer von Missbrauch würden. Außerdem mahnte Rörig an, die Strafverfolgungsbehörden und Gerichte personell und technisch besser auszustatten. Nach Angaben des Bundeskriminalamtes wurden in Deutschland im vergangenen Jahr durchschnittlich mindestens zwei Kinder pro Woche getötet und täglich fast 50 misshandelt oder missbraucht. Das BKA geht davon aus, dass die tatsächliche Zahl noch höher ist, da viele Taten unentdeckt blieben.| 05.06.2018 21:00 Uhr

Amsterdam: Der Lebensmitteldiscounter Lidl verbannt in den Niederlanden Zigaretten aus seinen Läden. Geplant sei ein schrittweiser Abbau des Verkaufs, heißt es in einer Mitteilung. Spätestens 2022 werde es in keiner niederländischen Lidl-Filiale mehr Zigaretten geben. Der Verkauf sei in den vergangenen Jahren zurückgegangen und nicht mehr rentabel. In Deutschland will der Discounter Zigaretten dagegen nicht aus den Regalen nehmen.| 05.06.2018 21:00 Uhr

Zum Sport: Der Hamburger Tennisprofi Alexander Zverev ist im Viertelfinale der French Open in Paris ausgeschieden. Er unterlag dem Österreicher Dominic Thiem in drei Sätzen.| 05.06.2018 21:00 Uhr

Der Dax schließt bei 12.787 Punkten. Das ist ein Plus von 0,1 Prozent. Der Dow Jones aktuell: 24.811 Punkte und damit unverändert. Der Euro kostet einen Dollar 17 15.| 05.06.2018 21:00 Uhr

Nachts überwiegend klar, Tiefstwerte 15 bis 8 Grad. Morgen verbreitet sonnig und trocken, maximal 22 bis 29 Grad; in Vorpommern etwas kühler. Die weiteren Aussichten: Am Donnerstag weiterhin viel Sonne bei 20 bis 31 Grad. Am Freitag meist unverändert sonnig, nur im Emsland im Tagesverlauf ansteigendes Schauer- und Gewitterrisiko.| 05.06.2018 21:00 Uhr