NDR Info Nachrichten vom 01.06.2018:

Machtwechsel in Spanien

Madrid: Das spanische Parlament hat Ministerpräsident Rajoy abgewählt. Der konservative Politiker stürzte über einen von den oppositionellen Sozialdemokraten eingebrachten konstruktiven Misstrauensantrag. 180 der 350 Abgeordneten stimmten gegen Rajoy und unterstützten damit den Vorstoß von PSOE-Chef Sánchez. Der 46-Jährige wird damit neuer Regierungschef. Es ist das erste Mal seit Ende der Franco-Diktatur 1975, dass ein Ministerpräsident durch einen Misstrauensantrag zu Fall kommt. Sánchez versprach, den europäischen Verpflichtungen seines Landes unvermindert nachzukommen. Er hatte den Misstrauensantrag als Reaktion auf die Gerichtsurteile in der Korruptionsaffäre um Rajoys Partei eingebracht. Der nationale Strafgerichtshof hatte die Konservativen in der vergangenen Woche wegen Verwicklung in den Skandal zu einer Geldstrafe von 245.000 Euro verurteilt. Mehrere frühere Parteimitglieder erhielten teils langjährige Haftstrafen.| 01.06.2018 14:45 Uhr

Italien: Neue Regierung kurz vor Vereidigung

Rom: In Italien soll noch am Nachmittag die neue Regierung vereidigt werden. Als Ministerpräsident ist der Jurist Guiseppe Conte vorgesehen. Der Parteilose soll die Koalition aus Lega und Fünf Sterne-Bewegung führen. Staatspräsident Mattarella hatte gestern Abend sein Einverständnis gegeben und Conte den Auftrag zur Regierungsbildung erteilt. Ein erster Anlauf war gescheitert, weil der Präsident es abgelehnt hatte, den Eurokritiker Savona zum Wirtschafts- und Finanzminister zu ernennen. Savona soll nun in der neuen Regierung Minister für europäische Angelenheiten werden. Lega und Fünf Sterne planen, die Steuern zu senken und mehr Geld für Soziales auszugeben. Italien gilt als hoch verschuldet.| 01.06.2018 14:45 Uhr

EU-Kommission klagt gegen China und USA

Brüssel: Die EU-Kommission strebt offenbar vor der Welthandelsorganisation nicht nur eine Klage gegen die USA, sondern auch gegen China an. Kommissionschef Juncker sagte den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland, die EU werde gegen die Verletzung von Urheberrechten europäischer Unternehmen durch China vorgehen. Zuvor hatte Juncker eine Klage gegen die USA angekündigt, wegen der von heute an geltenden Zollaufschläge auf Stahl und Aluminium. Die Bundesregierung geht davon aus, dass die EU einmütig auf die US-Zölle reagiert. Man habe dies auf dem Gipfel in Sofia verabredet, sagte Regierungssprecher Seibert. Alle Länder teilten die Einschätzung, dass die amerikanische Begründung, wonach die nationale Sicherheit in Gefahr sei, nicht trage.| 01.06.2018 14:45 Uhr

Ende der Gewalt in Nicaragua gefordert

Managua: Die Regierung Nicaraguas steht wegen der Gewalt gegen Demonstranten zunehmend in der Kritik. Die Vereinten Nationen zeigten sich entsetzt über die hohe Zahl von Toten und Verletzten. Die Organisation Amerikanischer Staaten erklärte, sie stehe auf der Seite der Opfer und ihrer Familien. Generalsekretär Almagro forderte, dass eine unabhängige Expertengruppe die Gewalt untersucht. In Nicaragua kommt es seit Wochen zu Massenprotesten. Bei Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten, Regierungsanhängern und staatlichen Einsatzkräften sind nach Schätzungen der UNO mindestens 100 Menschen getötet worden.| 01.06.2018 14:45 Uhr

Gefährliche Raubtiere sind im Gehege

Bitburg: Die Raubtiere aus einem Zoo in der Eifel sind in ihren Gehegen. Das teilte die Kreisverwaltung Bitburg mit. Derzeit würden die Zäune geprüft. Zuvor hatten Feuerwehr und Polizei nach zwei Löwen, zwei Tigern und einem Jaguar gesucht. Ein Bär wurde erschossen. Nach Medienberichten hatten die Tiere ausreißen können, weil ein Unwetter die Zäune unterspült hatte. Ob sie die Anlage tatsächlich verließen, ist aber unklar.| 01.06.2018 14:45 Uhr