NDR Info Nachrichten vom 30.05.2018:

DGB: Arbeitsmarkt-Zahlen nicht überbewerten

Berlin: Der Deutsche Gewerkschaftsbund hat verhalten auf die neuen Daten vom Arbeitsmarkt reagiert. Ein DGB-Sprecher sagte, es gebe viele Menschen, die im Niedriglohnbereich Teilzeit arbeiteten. Daher dürfe das Rekordtief nicht überbewertet werden. Die Zahl der Arbeitslosen war im Mai auf den niedrigsten Wert seit der Wiedervereinigung gesunken. Zwei Millionen 315.000 Menschen waren ohne Job und damit fast 70.000 weniger als im April. Die Arbeitslosenquote sank auf 5,1 Prozent. Auch aus den norddeutschen Bundesländern wurden neue Rekordwerte gemeldet. Arbeitgeberverbände warnen allerdings vor einer Wirtschaftskrise angesichts des Fachkräftemangels. So könnten zum Beispiel in Mecklenburg-Vorpommern nicht nur tausende offene Jobs nicht besetzt werden, sondern auch tausende Lehrstellen, so ein Nordmetall-Sprecher.| 30.05.2018 15:45 Uhr

Union und SPD wollen Ex-Bamf-Chefs laden

Berlin: Union und SPD wollen zur Aufklärung des Skandals um zu Unrecht bewilligte Asylanträge auch die früheren Chefs des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge im Innenausschuss befragen. Der innenpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Lischka, sagte, es sei wichtig, dass Frank-Jürgen Weise und Manfred Schmidt Rede und Antwort stünden. Ähnlich äußerte sich sein CDU-Kollege Middelberg. Von der Opposition waren etwa auch der frühere Innenminister de Maiziere und Wirtschaftsminister Altmaier als ehemaliger Flüchtlingskoordinator der Regierung für eine Befragung genannt worden. Bundesinnenminister Seehofer hatte die Bevölkerung gestern nach einer Sondersitzung des Ausschusses um Entschuldigung gebeten und erklärt, die Kommunikation zwischen seinem Ministerium und dem Bamf sei nicht gut gewesen.| 30.05.2018 15:45 Uhr

Kritik am Vertagen der Kohlekommission

Berlin: Die Grünen haben die Verzögerung beim Einsetzen der Kohlekommission kritisiert. Fraktionschef Hofreiter sagte, es sei ein "Trauerspiel", dass bereits am Anfang der Zeitplan nicht eingehalten werde. Der Grünen-Politiker warf der Bundesregierung "Unverantwortlichkeit und Chaos" vor. Der Klimaschutz und die betroffenen Regionen mit ihren Kohle-Beschäftigten würden im Stich gelassen. Ähnlich äußerte sich der Linken-Politiker Beutin. Zuvor war bekannt geworden, dass sich das Bundeskabinett heute anders als geplant nicht mit der Einsetzung der Kohlekommission befasst. Der WWF kritisierte, Vertagung drohe zum Leitmotiv der Kohlekommission zu werden. Das Bundeswirtschaftsministerium betonte dagegen, die Verzögerung heute werde keine Auswirkungen auf den Zeitplan der Kommission haben. Sie soll bis Ende des Jahres vorlegen, wie und wann die Kohlekraftwerke stillgelegt werden, damit Deutschland seine Klimaschutzziele 2030 erreichen kann.| 30.05.2018 15:45 Uhr

Grenzkontrollen im Schengen-Raum verurteilt

Straßburg: Das EU-Parlament hat die in einigen Ländern wiedereingeführten Grenzkontrollen in Europa verurteilt. Der entsprechende Bericht wurde mit großer Mehrheit verabschiedet. Darin heißt es, in vielen Fällen seien solche Kontrollen unnötig und damit rechtswidrig. Dass überhaupt wieder Menschen an EU-Binnengrenzen überprüft würden, sei die Folge von Fehlern im europäischen Asylsystem sowie von Mangel an Solidarität und politischem Willen. Derzeit gibt es laut EU-Kommission Kontrollen an den Grenzen von sechs Ländern, darunter Deutschland, Dänemark und Frankreich. Das Schengen-System sieht eigentlich ein Europa der freien Fahrt vor.| 30.05.2018 15:45 Uhr

Arved Fuchs: Expedition in die Arktis

Hamburg: Polarforscher Arved Fuchs ist mit seiner Crew zur Expedition in die Arktis gestartet. Ihr Segelschiff verließ heute die Hansestadt Richtung Nordpolarmeer. Die Reise soll das vor drei Jahren begonnene Projekt fortsetzen und die Belastung der Meere durch Plastik sowie die Auswirkungen des Klimawandels untersuchen.| 30.05.2018 15:45 Uhr