NDR Info Nachrichten vom 29.05.2018:

Ex-Bamf-Chef Weise räumt Behördenfehler ein

Berlin: Vor der Sondersitzung des Innenausschusses zur Asylaffäre im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge hat der frühere Bamf-Chef Weise eine "Überforderung" der Behörde eingeräumt. Weise sagte der Zeitung "Die Welt", die Überlastung sei durch die große Zahl an Flüchtlingen in sehr kurzer Zeit verursacht worden, auf die das Bundesamt "in keiner Weise eingestellt" gewesen sei. Dass es dann durch viele neu eingestellte Mitarbeiter auch zu Fehlern habe kommen können, sei klar gewesen, aber im Rahmen der Risikoabwägung das kleinere Übel. Weise war von September 2015 bis Ende 2016 Chef des Bundesamtes. Im April war bekannt geworden, dass die Bremer Außenstelle zwischen 2013 und 2016 in mindestens 1200 Fällen Asylanträge zu Unrecht bewilligt haben soll. Bundesinnenminister Seehofer und die heutige Präsdentin des Bundesamtes, Cordt, werden am Nachmittag vom Innenausschuss zu den Vorfällen befragt.| 29.05.2018 11:15 Uhr

Solingen-Gedenken 25 Jahre nach Anschlag

Berlin: Anlässlich des Brandanschlags auf das Haus einer türkischen Familie in Solingen vor 25 Jahren hat Bundesaußenminister Maas dazu aufgerufen, im Kampf gegen Fremdenfeindlichkeit nicht nachzulassen. Das Andenken an die Toten bleibe ein Auftrag für alle, nicht zu vergessen, nicht wegzusehen und nicht zu schweigen, sagte Maas den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Justizministerin Barley nannte es beschämend, dass 25 Jahre nach der Tat in Deutschland noch immer Menschen wegen ihrer Herkunft oder Religion bedroht und angegriffen werden. Bei dem Brandanschlag auf das Haus einer türkischen Familie waren am 29. Mai 1993 fünf Menschen ums Leben gekommen. Zu ihren Ehren finden heute zwei Gedenkveranstaltungen statt. In Düsseldorf spricht unter anderen Kanzlerin Merkel, in Solingen wird Außenminister Maas als Redner erwartet.| 29.05.2018 11:15 Uhr

Arbeitgeber: EU-Regeln gegen Lohndumping kippen

Berlin: Die deutsche Wirtschaft befürchtet massive Nachteile durch die geplanten neuen EU-Vorschriften gegen Lohndumping. Der Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, Kampeter, schrieb in einem Brief an die deutschen Abgeordneten im EU-Parlament, die Richtlinie werde den Binnenmarkt schwer beschädigen. Es drohten unter anderem Rechtsunsicherheiten und Bürokratie. Das Europaparlament will die neuen Vorschriften gegen Lohndumping heute verabschieden. Der Kompromiss sieht vor, dass entsandte und einheimische Arbeitnehmer künftig im Regelfall nach einem Jahr gleich bezahlt werden müssen. Außerdem sollen Arbeitnehmer aus anderen EU-Staaten Anrecht auf Zuschüsse zu Reise, Unterkunft und Verpflegung haben.| 29.05.2018 11:15 Uhr

Times: Sexuelle Ausbeutung in afrikanischen Lagern

Genf: Die Vereinten Nationen haben einem Pressebericht zufolge Hinweise auf sexuelle Ausbeutung in afrikanischen Flüchtlingslagern. Nach Informationen der britischen "Times" haben das Flüchtlingshilfswerk UNHCR und die Organisation "Save The Children" im Jahr 2001 in Guinea, Liberia und Sierra Leone entsprechende Taten dokumentiert. So hätten Mitarbeiter von Hilfsorganisationen als Gegenleistung für Nahrungsmittel oder Plastikplanen Sex von Frauen verlangt. Insgesamt seien damals Verdachtsfälle bei rund 40 Organisationen dokumentiert worden, von denen die meisten jedoch nicht aufgeklärt worden seien, so die "Times". Warum der UN-Bericht mehr als 16 Jahre lang nicht veröffentlicht wurde, ist unklar. Das britische Unterhaus hat eine Untersuchung der Vorwürfe eingeleitet.| 29.05.2018 11:15 Uhr

Börse Kompakt

Der Dax fällt um 1,7 Prozent auf 12.645 Punkte. Der japanische Nikkei-Index schließt um 0,6 Prozent niedriger bei 22.358. Der Euro kostet einen Dollar 15 42.| 29.05.2018 11:15 Uhr