NDR Info Nachrichten vom 28.05.2018:

Italien erhält Übergangsregierung

Rom: Der Wirtschaftsexperte Carlo Cottarelli soll in Italien eine Übergangsregierung bilden. Der 64-Jährige nahm den Auftrag von Staatspräsident Matarella an. Cottarelli war mehrere Jahre beim internationalen Währungsfonds tätig. Da er im Parlament voraussichtlich keine Mehrheit erhalten wird, sind Neuwahlen im Herbst sehr wahrscheinlich. Zuvor waren die rechtsnationale Lega und die EU-kritische Fünf-Sterne-Bewegung mit dem Versuch einer Regierungsbildung gescheitert, weil Präsident Matarella ihren Kandidaten für das Amt des Finanzressorts, den Euro-Kritiker Savona, abgelehnt hatte. Frankreichs Präsident Macron lobte das Vorgehen des Staatspräsidenten. Bundeskanzlerin Merkel zeigte sich bereit, mit der neuen Regierung zusammenzuarbeiten.| 28.05.2018 16:45 Uhr

EU will Strohhalme aus Plastik verbieten

Brüssel: Die EU-Kommission hat am Mittag wie angekündigt ein Maßnahmenpaket präsentiert, mit dem die Belastung der Meere durch Plastik-Müll eingedämmt werden soll. Die Initiative sieht unter anderem ein Verbot von Plastikprodukten wie Strohhalmen, Einweggeschirr und Wattestäbchen vor. Für sie gibt es bereits kostengünstige Alternativen. Außerdem sollen die EU-Mitgliedstaaten bis 2025 verpflichtet werden, 90 Prozent der Einwegflaschen aus Plastik zu recyceln. Der stellvertretende Kommissionspräsident Timmermans sagte, die Europäische Union müsse geschlossen handeln, um das Problem in den Griff zu bekommen. EU-Parlament und Europäischer Rat müssen der Richtlinie noch zustimmen.| 28.05.2018 16:45 Uhr

EU verhängt Sanktionen gegen Venezuela

Brüssel: Die Europäische Union will mit neuen Sanktionen auf die Wiederwahl von Venezuelas Staatschef Maduro reagieren. Die EU-Außenminister vereinbarten auf ihrem Treffen in Brüssel, Verantwortliche in Regierung und Behörden mit Einreise- und Vermögenssperren zu belegen. Eine Liste der Betroffenen soll im Juni veröffentlicht werden. Der deutsche Außenstaatsminister Roth erklärte, die Wahlen in Venezuela seien weder frei noch transparent gewesen. Der SPD-Politiker forderte Neuwahlen und freien Zugang für Hilfsorganisationen, um die humanitäre Lage in Venezuela zu verbessern. Bei der umstrittenen Wahl am 20. Mai hatte sich Präsident Maduro im Amt bestätigen lassen. Zahlreiche Staaten verurteilten die Abstimmung als undemokratisch und erkannten das Ergebnis nicht an.| 28.05.2018 16:45 Uhr

Trinkwasser in Niedersachsen knapp

Harsefeld: In Teilen von Niedersachsen herrscht Trinkwassermangel. Grund sind die anhaltende Hitze und der ausbleibende Regen. Besonders betroffen ist Harsefeld im Landkreis Stade. Dort kommt nach Angaben eines Gemeindesprechers in vielen Haushalten seit dem Wochenende kaum noch Wasser aus dem Hahn. Auf einigen Bauernhöfen hätten die Tiere nicht mehr getränkt werden können. Auch im Heidekreis gibt es Probleme. Die Stadtwerke Böhmetal riefen dazu auf, kein Trinkwasser zu nutzen, um den Garten zu bewässern.| 28.05.2018 16:45 Uhr

WDR entlässt Korrespondenten wegen Belästigung

Köln: Nach neuen Vorwürfen von sexueller Belästigung hat der Westdeutsche Rundfunk einen Fernseh-Korrespondenten entlassen. Ein Sprecher des öffentlich-rechtlichen Senders erklärte, die Anschuldigungen seien sorgfältig geprüft und als glaubhaft eingestuft worden. Der WDR habe deshalb die Konsequenzen gezogen und dem Mann fristlos gekündigt. Bereits in den vergangenen Wochen hatten mehrere Frauen unter anderem den Korrespondenten des WDR beschuldigt, sie sexuell belästigt zu haben. Der Sender lässt die Vorwürfe inzwischen von einer Sonderermittlerin, der früheren EU-Kommissarin Wulf-Mathies, überprüfen.| 28.05.2018 16:45 Uhr