NDR Info Nachrichten vom 23.05.2018:

WM-Affäre: Ehemalige DFB-Führung angeklagt

Frankfurt am Main: Drei frühere Spitzenfunktionäre des Deutschen Fußball-Bundes müssen sich wegen der Affäre um die WM-Vergabe 2006 vor Gericht verantworten. Die ehemaligen DFB-Präsidenten Zwanziger und Niersbach sowie Ex-Generalsekretär Schmidt sind wegen schwerer Steuerhinterziehung angeklagt worden. Es geht um eine Überweisung von 6,7 Millionen Euro auf das Konto des früheren Adidas-Chefs Louis-Dreyfus. Vermutet wird, dass der DFB ihm damit eine Schmiergeldzahlung zurückerstattet hat. Die gleiche Summe war drei Jahre vorher an einen FIFA-Funktionär in Katar geflossen. Der DFB hatte die Zahlung beim Finanzamt als Ausgabe für eine WM-Gala deklariert. Diese hat aber nie stattgefunden.| 23.05.2018 19:15 Uhr

Keine Asylentscheidungen in Bremer Bamf-Filiale

Berlin: Bundesinnenminister Seehofer zieht nach den Missständen beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge erste Konsequenzen. Die Bremer Außenstelle darf bis zum Abschluss der Ermittlungen keine Asylentscheidungen mehr treffen. Laufende Verfahren werden von anderen Niederlassungen weiterbearbeitet. In Bremen sollen mehr als 1.200 Anträge zu Unrecht bewilligt worden sein. Überprüft werden aber auch tausende Fälle in zehn weiteren Außenstellen. Niedersachsens Innenminister Pistorius warf dem Bundesamt Versäumnisse vor. Er habe bereits Mitte 2016 schriftlich auf die Missstände in Bremen hingewiesen, aber keine Antwort erhalten, sagte der SPD-Politiker im Deutschlandfunk. Auch Seehofers Staatssekretär Mayer wusste laut Pistorius von den falschen Bescheiden, habe die Information aber nicht weitergegeben.| 23.05.2018 19:15 Uhr

Maas: Keine Annäherung beim Iran-Deal

Washington: Ein Treffen von Bundesaußenminister Maas und dem Sicherheitsberater von US-Präsident Trump, Bolton, hat keine Annäherung im Streit über das Atomabkommen mit dem Iran gebracht. Maas sagte, er habe noch einmal sehr deutlich gemacht, dass Deutschland, aber auch seine europäischen Partner an diesem Abkommen festhalten werden. Man wolle keine Verbreitung von Nuklearwaffen in der erweiterten Nachbarschaft. Die USA waren aus der Vereinbarung mit dem Iran ausgestiegen, weil sie ihnen nicht weit genug geht. Über das Thema spricht der Bundesaußenminister am Abend noch mit seinen amerikanischen Kollegen Pompeo. Dieser hatte Teheran zuletzt mit harten Wirtschaftssanktionen gedroht.| 23.05.2018 19:15 Uhr

Umwelthilfe begrüßt Hamburger Fahrverbote

Hamburg: Die Deutsche Umwelthilfe begrüßt die künftig in der Hansestadt geltenden Fahrverbote für ältere Dieselfahrzeuge. Bundesgeschäftsführer Resch sagte der "Rheinischen Post", Hamburg zeige mit diesem Schritt, dass saubere Luft in allen Städten noch 2018 möglich sei. Länder und Kommunen müssten nun handeln und könnten sich nicht länger hinter einer fehlenden Blauen Plakette verstecken. Resch drängte erneut auf technische Nachrüstungen durch die Autokonzerne. In Hamburg treten am Donnerstag kommender Woche die bundesweit ersten Fahrverbote für bestimmte Dieselfahrzeuge in Kraft. Betroffen sind Abschnitte der Max-Brauer-Allee und der Stresemannstraße. Nach einer Übergangszeit soll die Polizei mit Kontrollen beginnen.| 23.05.2018 19:15 Uhr

Dieselbetrug: Neue Vorwürfe gegen Porsche

Stuttgart: Der Skandal um manipulierte Abgaswerte bei Dieselautos weitet sich nach Informationen von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung weiter aus. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart wirft dem Autohersteller Porsche vor, nicht ausreichend mit den Ermittlern zusammenzuarbeiten. Der Konzern habe falsche Angaben gemacht und wesentliche Informationen verschwiegen. Den Recherchen zufolge geht es dabei unter anderem um die Zusammenarbeit mit Audi. Demnach hat sich Porsche von der VW-Tochter dreckige Dieselmotoren liefern lassen und dabei billigend in Kauf genommen, dass diese illegale Abschalteinrichtungen enthielten.| 23.05.2018 19:15 Uhr