NDR Info Nachrichten vom 23.05.2018:

WM-Affäre: Anklage gegen DFB-Funktionäre

Frankfurt am Main: Der frühere DFB-Präsident Zwanziger muss sich in der Affäre um die Vergabe der Fußball-WM 2006 an Deutschland vor Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt hat Anklage wegen schwerer Steuerhinterziehung erhoben. Ex-DFB-Präsident Niersbach und der frühere Generalsekretär Schmidt wurden wegen der derselben Vorwürfe angeklagt. Bei den Ermittlungen geht es um eine dubiose Zahlung von 6,7 Millionen Euro kurz vor der Heim-WM. Drei Jahre zuvor war die gleiche Summe über mehrere Konten an einen ehemaligen FIFA-Funktionär in Katar geflossen. Vermittler war der frühere WM-Chef Beckenbauer. Es gibt den Verdacht, dass es sich bei der Zahlung um Schmiergeld handelte, um die WM 2006 nach Deutschland zu holen.| 23.05.2018 17:45 Uhr

Bremen begrüßt Seehofer-Entscheidung

Bremen: Innensenator Mäurer hat das vom Bundesinnenministerium verhängte Entscheidungsverbot für die Bamf-Außenstelle in der Hansestadt begrüßt. Durch die offensichtlich rechtswidrige Praxis der Behörde sei Bremen ein noch nicht absehbarer Schaden in Millionenhöhe entstanden, erklärte Mäurer. Das Vertrauen der Landesregierung in das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge sei schwer erschüttert. Als Konsequenz aus den Misständen hatte Bundesinnenminister Seehofer heute entschieden, dass die Bremer Außenstelle bis zum Abschluss der Ermittlungen keine Asylentscheidungen mehr treffen darf. Laufende Verfahren werden von anderen Niederlassungen weiterbearbeitet. In Bremen sollen mehr als 1.200 Anträge zu Unrecht bewilligt worden sein. Überprüft werden aber auch tausende Fälle in zehn weiteren Außenstellen.| 23.05.2018 17:45 Uhr

Kritik an Diesel-Fahrverboten in Hamburg

Hamburg: Die bevorstehenden Diesel-Fahrverbote in der Hansestadt stoßen bei Oppositionspolitikern und dem ADAC auf Kritik. Die CDU warf Hamburgs Umweltsenator Kerstan eine Politik mit der Brechstange gegen jede Vernunft vor. Die FDP erklärte, Rot-Grün gehe es offensichtlich nur darum, die Schadstoffgrenzwerte an den Messstationen einzuhalten. Durch Ausweichverkehr würden jedoch noch mehr Schadstoffe freigesetzt. Der ADAC bemängelte, die Autofahrer würden für Fehler der Industrie und Versäumnisse der Politik zur Verantwortung gezogen. Hamburg führt am 31. Mai als bundesweit erste Stadt streckenweise Diesel-Fahrverbote ein. Betroffen sind auf einem Abschnitt der Stresemannstraße ältere Diesel-Lkw. In einem Teil Max-Brauer-Allee gilt dies auch für Diesel-Pkw, die nicht die Abgasnorm Euro 6 erfüllen. Ausnahmen gibt es unter anderem für Anwohner.| 23.05.2018 17:45 Uhr

Studie: Ghetto-Bildung in Städten wie in den USA

Berlin: In Deutschland werden die gesellschaftlichen Gräben zwischen Armen und Reichen offenbar immer tiefer. Laut einer Studie des Wissenschaftszentrums Berlin hat die soziale Spaltung zwischen 2004 und 2014 in gut 80 Prozent der Städte zugenommen. Die Forscher sprechen von einer Entwicklung, die man bisher nur aus den USA kenne. Vor allem Ostdeutschland ist demnach vom Trend zur Ghetto-Bildung betroffen. In Rostock, Schwerin und anderen Städten gebe es eine regelrechte Trennlinie zwischen alten Plattenbaugebieten und restaurierten Innenstädten. Das habe vor allem Folgen für ärmere Familien. Wenn in bestimmten Stadtteilen bis zu 80 Prozent der Kinder von Hartz IV lebten, führe das zu mehr sozialen Problemen und geringeren Bildungschancen.| 23.05.2018 17:45 Uhr