NDR Info Nachrichten vom 29.03.2018:

Moskau: Russland weist 60 US-Diplomaten aus und schließt das amerikanische Generalkonsulat in St. Petersburg. Das kündigte Außenminister Lawrow am Abend an. Nach seinen Worten will Russland auch Diplomaten anderer Länder ausweisen. Hintergrund ist der Streit über den Fall des vergifteten Ex-Agenten Skripal in Großbritannien. Im Zuge der Affäre hatten die USA und zahlreiche EU-Staaten die Ausweisung russischer Diplomaten angeordnet. Sie werfen der Regierung in Moskau vor, für den Anschlag auf Skripal und seine Tochter verantwortlich zu sein. Nach Angaben britischer Ärzte geht es der Tochter inzwischen besser. Die 33-Jährige spreche gut auf die Behandlung an. Der Zustand des Ex-Agenten wurde dagegen als weiter kritisch bezeichnet. Die Skripals waren Anfang des Monats bewusstlos auf einer Parkbank in der Stadt Salisbury entdeckt worden. Britische Ermittler gehen inzwischen davon aus, dass sie an der Tür ihres Hauses mit einem Nervengift in Kontakt kamen.| 29.03.2018 20:00 Uhr

Paris: Der frühere französische Präsident Sarkozy muss sich in einer Affäre um Justizbestechung offenbar vor einem Strafgericht verantworten. Wie mehrere französische Medien berichten, soll der Ex-Staatschef 2014 versucht haben, einen Staatsanwalt am Obersten Gerichtshof zu bestechen, um an Informationen zu einem Verfahren zu gelangen. Damals ging es um den Vorwurf der illegalen Wahlkampffinanzierung durch die L"Oréal-Erbin Liliane Bettencourt. Sarkozys Anwälte kündigten bereits an, gegen die Anklage vorzugehen. Erst in der vergangenen Woche hatte die französische Justiz ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts auf illegale Wahlkampfspenden aus Libyen gegen den Ex-Staatschef eingeleitet.| 29.03.2018 20:00 Uhr

Rom: Nach der Anti-Terror-Razzia in Italien hat die Polizei Einzelheiten bekanntgegeben. Den Ermittlern zufolge bildeten vier der fünf festgenommenen Tunesier ein Netzwerk. Es sei sehr wahrscheinlich, dass sie dem Berliner Weihnachtsmarkt-Attentäter Amri gefälschte Ausweispapiere beschafft haben. Der fünfte Verdächtige soll Anschläge geplant haben und im Internet versucht haben, sich Waffen zu besorgen. Für eine direkte Beteiligung an dem Terroranschlag im Dezember 2016 gibt es laut italienischer Polizei keine Beweise. Die Grünen-Fraktion im Bundestag kritisierte die Bundesregierung für ihren Umgang mit dem Fall Amri und forderte umgehende Aufklärung. Die Annahme, bei dem Attentäter habe es sich um einen Kleinkriminellen gehandelt, dessen terroristische Absichten nicht erkennbar gewesen wären, sei falsch und irreführend.| 29.03.2018 20:00 Uhr

Berlin: Die Ankündigung von Bundesarbeitsminister Heil, möglichst schnell einen sozialen Arbeitsmarkt für Langzeitarbeitslose zu schaffen, stößt bei Sozialverbänden auf ein positives Echo. Der Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, Schneider, sagte, es gebe hunderttausende Menschen, die auf dem ersten Arbeitsmarkt kaum noch zu vermitteln seien. Die Zeit dränge, dass die Politik auch für sie Perspektiven schaffe. Arbeitsminister Heil will bis zum Sommer einen Gesetzentwurf zur Förderung von Langzeitarbeitslosen einbringen. Ziel ist es, mit einer staatlichen Förderung von vier Milliarden Euro dauerhafte, sozialversicherungspflichtige Jobs für zunächst 150.000 Betroffene zu schaffen. Der SPD-Politiker wirbt dafür bei gewerblichen, gemeinnützigen und kommunalen Arbeitgebern.| 29.03.2018 20:00 Uhr

Neumünster: Nach dem Millionendiebstahl aus einem Geldtransporter in Schleswig-Holstein ist Haftbefehl gegen zwei Verdächtige erlassen worden. Laut Staatsanwaltschaft sitzen der Fahrer des Transporters und ein Bekannter des 40-Jährigen in Neumünster in Untersuchungshaft. In einer groß angelegten Fahndungsaktion hatte die Polizei gestern in Hamburg acht Wohnungen und Fahrzeuge durchsucht. Dabei kam auch eine mobile Röntgenanlage des Zolls zum Einsatz. Die Beamten konnten zwei Millionen Euro aus der Beute sicherstellen. Der Geldtransporter war Ende Januar auf dem Weg von Hamburg nach Kiel. Bei der Ankunft fehlten 2,3 Millionen Euro.| 29.03.2018 20:00 Uhr

Das Wetter: Nachts oft trocken, im Weser-Ems-Gebiet etwas Regen oder Schneeregen, plus 1 bis minus 4 Grad. Morgen vormittags an der Ems noch einzelne Schauer, sonst meist trocken und zeitweise länger sonnig. Maximal 3 Grad an der See, sonst 8 bis 13 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Sonnabend verbreitet dichte Wolken mit Regen oder Schneeregen, 2 bis 8 Grad. Am Ostersonntag häufig trocken bei 2 bis 7 Grad.| 29.03.2018 20:00 Uhr