NDR Info Nachrichten vom 15.03.2018:

Skripal: Westen erhöht den Druck auf Russland

Berlin: Im Fall des vergifteten ehemaligen Doppelagenten Skripal wächst der Druck auf Russland. In einer gemeinsamen Erklärung fordern Deutschland, Frankreich, die USA und Großbritannien von Moskau Aufklärung. Die vier Staaten werfen Russland vor, Chemiewaffenverträge und das Völkerrecht zu verletzen. Den Giftanschlag auf Skripal und dessen Tochter bezeichnen sie als Übergriff auf die Souveränität Großbritanniens. Wörtlich heißt es in der Erklärung: ein solches Vorgehen bedroht unser aller Sicherheit. Russland wies erneut jede Verwicklung zurück. Die Vorwürfe seien durch nichts gedeckt. Der Kreml kündigte nach der Ausweisung von 23 russischen Diplomaten aus Großbritannien ebenfalls Sanktionen an. Die Regierung in London verdächtigt Moskau, an dem Nervengift-Anschlag auf den Ex-Agenten zumindest beteiligt gewesen zu sein. Konkrete Beweise hat sie allerdings noch nicht vorgelegt.| 15.03.2018 15:45 Uhr

Irak-Einsatz: Bundeswehrverband fordert Konzepte

Berlin: In der Debatte über die Ausweitung der deutschen Militäreinsätze im Ausland wirft der Bundeswehrverband der Politik Versäumnisse vor. Weder für den Irak noch für Afghanistan gebe es langfristige Strategien zur Stabilisierung, sagte Verbandschef Wüstner auf NDR Info. Die internationalen Großmächte hätten für beide Staaten keine politischen Konzepte. Militärisches Engagement alleine reiche nicht aus, so Wüstner. Das zeige die - so wörtlich - "frustrierende Lage" in Afghanistan. Zudem müsse die Bundeswehr besser trainiert und ausgestattet werden, bevor die Soldaten in neue Auslandseinsätze geschickt werden. Die Bundesregierung will die Mission im Irak ausweiten und mehr Soldaten in Afghanistan stationieren. Außenminister Maas und Verteidigungsministerin von der Leyen warben dafür im Bundestag heute um Zustimmung.| 15.03.2018 15:45 Uhr

NATO-Staaten; Zwei-Prozent-Ziel bleibt schwierig

Brüssel: Die Nato-Staaten in Europa haben Schwierigkeiten, ihre Verteidigungsausgaben auf die von US-Präsident Trump geforderten zwei Prozent der Wirtschaftsleistung zu steigern. Wie aus dem Jahresbericht von Nato-Generalsekretär Stoltenberg hervorgeht, schafften dies im vergangenen Jahr nur drei europäische Länder: Estland, Griechenland und Großbritannien. Deutschland kam auf 1,24 Prozent. Auch andere Mitgliedsländer sind trotz deutlicher Budgeterhöhungen noch immer weit von zwei Prozent entfernt. Dies liegt vor allem daran, dass sie ein deutliches Wirtschaftswachstum verzeichnen. Die Nato-Länder hatten 2014 vereinbart, ihre Verteidigungsausgaben binnen eines Jahrzehnts "Richtung zwei Prozent" zu steigern. Trump fordert, dass die Verbündeten bis 2024 "mindestens" zwei Prozent erreichen. Derzeit stehen die USA für rund zwei Drittel der Verteidigungsausgaben in der Nato und liegen bei fast 3,6 Prozent.| 15.03.2018 15:45 Uhr

Pellegrini soll slowakischer Ministerpräsident werden

Bratislava: Nach dem Rücktritt des slowakischen Ministerpräsidenten Fico soll dessen Stellvertreter Pellegrini den Auftrag zur Regierungsbildung erhalten. Das teilte Präsident Kiska mit. Fico hatte seinen Rücktritt unter der Bedingung angeboten, dass seine Smer-Partei den neuen Regierungschef bestimmen darf. Auslöser der Krise war die Ermordung eines Journalisten. Am Montag trat deshalb bereits Innenminister Kalinak zurück.| 15.03.2018 15:45 Uhr

Ex-Reeder Stolberg erhält Haftstrafe

Bremen: Der Ex-Chef der Beluga-Reederei, Stolberg, ist wegen Kreditbetrugs zu 3 Jahren und 6 Monaten Haft verurteilt worden. Das Bremer Landgericht sprach den 57-Jährigen nach zweijähriger Verhandlung für schuldig. Stolberg hatte durch gefälschte Rechnungen für Schiffsneubauten Banken getäuscht und zu erhöhten Kreditvergaben in Millionenhöhe bewegt. Drei weitere ehemalige Manager der Reederei bekamen Bewährungsstrafen. Die Reederei Beluga hatte 2011 Insolvenz beantragt. Mit dem heutigen Urteil endet einer der längsten Wirtschaftsprozesse am Landgericht Bremen.| 15.03.2018 15:45 Uhr