NDR Info Nachrichten vom 14.03.2018:

Nach 171 Tagen: Die neue Regierung steht

Berlin: Fast ein halbes Jahr nach der Bundestagswahl ist die neue Bundesregierung aus Union und SPD im Amt. Bundestagspräsident Schäuble vereidigte Kanzlerin Merkel und ihre Minister. Damit endet die längste Regierungsbildung in der Geschichte der Bundesrepublik. Zuvor hatte Bundespräsident Steinmeier die Mitglieder des neuen Kabinetts ernannt. Bei der Zeremonie im Schloss Bellevue zeigte sich Steinmeier erleichtert. Die Zeit der Ungewissheit und Verunsicherung sei vorbei. Die neue Regierung müsse verlorenes Vertrauen in der Bevölkerung zurückgewinnen. Am Vormittag hatte der Bundestag CDU-Chefin Merkel zum vierten Mal zur Kanzlerin gewählt. Sie erhielt 364 von 688 abgegebenen gültigen Stimmen - neun mehr als die für die Kanzlermehrheit nötigen 355 Stimmen.| 14.03.2018 14:45 Uhr

Fall Skripal: Nato sieht Bruch internationaler Regeln

London: Als Reaktion auf die Vergiftung des früheren Spions Skripal weist Großbritannien 23 russische Diplomaten aus. Sie hätten eine Woche Zeit, um das Land zu verlassen, sagte Premierministerin May. Ihre Regierung hatte bis zur vergangenen Nacht eine Erklärung zur Herkunft des bei dem Attentat verwendeten Nervengifts gefordert. Die Substanz war demnach in der Sowjetunion entwickelt worden. Der Kreml ließ die Frist verstreichen und verlangte zunächst eine Probe des Gifts. Die Mitgliedstaaten der Nato veröffentlichten eine Erklärung. Sie nannten den Angriff einen klaren Bruch internationaler Regeln und boten London Unterstützung an. Der Fall Skripal ist auch Thema im UN-Sicherheitsrat. London hatte eine Sondersitzung für den Abend beantragt.| 14.03.2018 14:45 Uhr

Flüchtlinge: EU zahlt weitere Milliarden an Türkei

Brüssel: Die Europäische Union stellt der Türkei weitere drei Milliarden Euro für die Betreuung von syrischen Flüchtlingen zur Verfügung. Wie die EU-Kommission mitteilte, ist die erste Finanzspritze in gleicher Höhe aus dem Jahr 2016 aufgebraucht. Daher werde man abermals Milliarden-Hilfe leisten. Bislang hat die Türkei etwa 3,5 Millionen Flüchtlinge aus Syrien aufgenommen. Gleichzeitig kündigte die EU-Kommission eine neue Vergabe-Praxis von Visa an. Sie wolle die Einreise-Genehmigungen künftig stärker an die Bereitschaft von Ländern koppeln, in der EU abgewiesene Flüchtlinge wieder zurückzunehmen.| 14.03.2018 14:45 Uhr

Erdogan will Afrin bis zum Abend besiegen

Damaskus: Bei Luftangriffen der türkischen Armee in der syrischen Region Afrin sind offenbar erneut mehrere Menschen getötet worden. Nach Angaben des syrischen Militärs und der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Großbritannien wurde ein Kontrollpunkt von Regierungsanhängern beschossen. Der türkische Staatspräsident Erdogan sagte in Ankara, er rechne damit, dass die Stadt bis zum Abend militärisch besiegt sei. Zivilisten sollten zunächst über einen Korridor hinausgelangen. Die türkischen Streitkräfte hatten nach eigenen Angaben vor zwei Tagen Afrin im Kampf gegen die Kurdenmiliz YPG eingekesselt. In der Region sollen mehr als 300.000 Menschen festsitzen.| 14.03.2018 14:45 Uhr

17-Jährige erstochen - mutmaßlicher Täter in U-Haft

Flensburg: Nach dem gewaltsamen Tod einer 17-Jährigen in der Stadt in Schleswig-Holstein ist Haftbefehl gegen einen 18 Jahre alten Verdächtigen erlassen worden. Wie die Staatsanwaltschaft mitteilte, wird gegen ihn wegen Totschlags ermittelt. Bei dem Mann handele es sich um einen Asylbewerber aus Afghanistan, der seit 2015 in Deutschland lebe. Sein Asylantrag sei abgelehnt worden, das Verfahren aber noch nicht abgeschlossen. Die 17-Jährige war am vergangenen Montag mit schweren Stichverletzungen in einer Wohnung in Flensburg aufgefunden worden. Die genauen Umstände und Hintergründe der Tat sind noch unklar.| 14.03.2018 14:45 Uhr