NDR Info Nachrichten vom 17.02.2018:

Yücel: Es bleibt etwas Bitteres zurück

Berlin: Der Journalist Deniz Yücel ist wieder in Deutschland. Er landete gestern Abend an Bord einer Chartermaschine auf dem Flughafen Berlin-Tegel. In einer Videobotschaft zeigte sich Yücel erleichtert über seine Freilassung aus türkischer Haft. Es bleibe aber etwas Bitteres zurück. So wisse er weder, warum er vor einem Jahr verhaftet, noch, warum er jetzt freigelassen wurde. Mit Recht und Gesetz habe das nichts zu tun. Yücel verwies zudem darauf, dass viele andere Journalisten in der Türkei im Gefängnis blieben. Der Korrespondent der Zeitung "Die Welt" hatte gut ein Jahr ohne Anklage in türkischer Untersuchungshaft gesessen.| 17.02.2018 08:15 Uhr

Kiesewetter fordert von Türkei weitere Schritte

Hamburg: Der CDU-Außenexperte Kiesewetter hat die Türkei zu mehr Rechtsstaatlichkeit aufgefordert. Auf NDR Info sagte Kiesewetter, weitere Schritte müssten nach der Freilassung von Deniz Yücel zwingend folgen. Dazu gehöre auch die Aufhebung des Ausnahmezustands, der solche Haftstrafen ohne Anklage überhaupt erst möglich mache. Man könne nicht darüber hinwegsehen, dass immer noch Tausende Menschen in der Türkei inhaftiert seien, unter ihnen 45 Deutsche. Ähnlich äußerten sich Politiker von SPD, Grünen, FDP und Linken. Die AfD begrüßte Yücels Freilassung, kritisierte aber seine journalistische Arbeit.| 17.02.2018 08:15 Uhr

Anklagen wegen Einmischung in US-Wahlkampf

Washington: Die US-Justiz hat 13 russische Staatsbürger und drei russische Unternehmen wegen Einmischung in die letzte Präsidentenwahl angeklagt. Das teilte der Sonderermittler zur Aufklärung der Vorwürfe, Mueller, mit. Den Angeklagten wird danach eine Verschwörung gegen die Vereinigten Staaten zur Last gelegt. Sie sollen sich von 2014 an als US-Bürger ausgegeben und in sozialen Netzwerken Plattformen mit Inhalten zu strittigen politischen und gesellschaftlichen Themen betrieben haben. Dabei hätten sie ab Mitte 2016 den heutigen Präsidenten Trump unterstützt und dessen Gegenkandidatin Clinton diskreditiert. Die Angeklagten halten sich in Russland auf und sind daher für die US-Justiz nicht greifbar.| 17.02.2018 08:15 Uhr

Poroschenko für EU-Beitrittsperspektive

München: Der Präsident der Ukraine, Poroschenko, hat Nato und EU aufgerufen, seinem Land eine Beitrittsperspektive zu bieten. Auf der Münchner Sicherheitskonferenz sagte Poroschenko, die Ukraine sei bereits heute ein Schutzschild und ein Schwert für Europa. Die Aufnahme seines Landes in EU und Nato würde Europa einen großen Zugewinn an Sicherheit geben. Im Osten der Ukraine kämpfen seit 2014 pro-russische Separatisten gegen ukrainische Regierungstruppen. Als ein Auslöser des Konflikts gelten die Bestrebungen der Regierung in Kiew, die Ukraine stärker der EU anzunähern.| 17.02.2018 08:15 Uhr

EU will ländliche Entwicklung in Afrika stärken

Brüssel: Die Europäische Union will offenbar die Landwirtschaft in Afrika stärken. Nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa wird der zuständige Kommissar Hogan dazu am Montag einen Plan vorlegen. Eine Expertengruppe aus Wissenschaft, Industrie und Nichtregierungsorganisationen soll demnach Wege für mehr Investitionen in die afrikanische Landwirtschaft finden. Ziel sei es, die Migration zu verringen. Kritiker werfen der EU vor, die Landwirtschaft in Afrika durch den Export subventionierter Agrarprodukte zu schädigen. Der Kontinent verfügt über große Mengen fruchtbarer Felder, die allerdings oft brach liegen.| 17.02.2018 08:15 Uhr