NDR Info Nachrichten vom 22.12.2017:

Mehrheit für Separatisten in Katalonien

Barcelona: Bei der Regionalwahl in Katalonien haben die Befürworter einer Unabhängigkeit von Spanien ihre absolute Mehrheit offenbar verteidigt. Nach Auszählung von mehr als 90 Prozent der Stimmen gewann das Lager der Separatisten-Parteien zusammen 70 von 135 Abgeordnetensitzen. Stärkste Kraft im Regionalparlament von Barcelona wird allerdings die pro-spanische Partei Ciudadanos. Die Wahlbeteiligung lag bei fast 82 Prozent. Der abgesetzte Regionalpräsident Puigdemont sagte, der spanische Staat sei bezwungen worden. Ministerpräsident Rajoy und seine Mitstreiter hätten von den Katalanen eine Ohrfeige bekommen. Auch Europa müsse zur Kenntnis nehmen, dass Rajoys Lösung nicht funktioniere, betonte Puigdemont vor Anhängern in Brüssel. Ein Sprecher der EU-Kommission erklärte, man werde die Haltung in dieser Frage nicht ändern und sich weiterhin nicht in den Konflikt einmischen.| 22.12.2017 02:00 Uhr

Türkei lässt weiteren Deutschen frei

Hamburg: Die Türkei hat einen seit April festgehaltenen Deutschen freigelassen. Er traf am Abend am Flughafen in Hamburg ein. Außenminister Gabriel sprach von einem positiven Signal. Damit seien Monate der Ungewissheit und des Wartens in türkischer Abschiebehaft endlich vorbei. Der 55-jährige war im Osten der Türkei festgenommen worden. Er wollte ursprünglich aus seiner Heimatstadt Schwerin nach Jerusalem pilgern. Es war die zweite Freilassung eines Deutschen in der Türkei in dieser Woche. Am Montag konnte die Journalistin Mesale Tolu nach siebenmonatiger Untersuchungshaft das Gefängnis verlassen. Sie muss aber im Land bleiben.| 22.12.2017 02:00 Uhr

Merkel spricht mit Putin über Ukraine-Krise

Berlin: Im Ukraine-Konflikt haben Bundeskanzlerin Merkel und Russlands Präsident Putin die jüngst vereinbarte Waffenruhe begrüßt. Beide Seiten hätten bei einem Telefonat die Hoffnung geäußert, dass die Feuerpause auch langfristig Bestand haben werde, teilte Regierungssprecher Seibert mit. Die Ukraine und die prorussischen Separatisten im Donbass hatten sich vor zwei Tagen auf eine Waffenruhe über die Weihnachts- und Silvesterfeiertage geeinigt.| 22.12.2017 02:00 Uhr

Gabriel gegen Minderheitsregierung

Berlin: Außenminister Gabriel hat sich dagegen ausgesprochen, eine Minderheitsregierung zu bilden. Der SPD-Politiker sagte den Zeitungen der Funke-Gruppe, er sei da skeptisch. Eine wackelige Regierung in Deutschland könnte in Europa zum Beben führen. Dennoch müsse darüber geredet werden. Gabriel vertritt seine Partei nicht in den Verhandlungen mit der Union, weil der Vorstand nach seinen Worten nicht den Eindruck vermitteln wollte, dass für eine Große Koalition bereits alles klar sei. CDU, CSU und SPD beraten in gut zwei Wochen darüber, ob sie erneut ein Bündnis bilden. Während die Christdemokraten auf eine Koalition pochen, sprechen Vertreter der Sozialdemokraten auch immer wieder von der Duldung einer Minderheitsregierung.| 22.12.2017 02:00 Uhr

Schutzgarantien für Thyssen-Krupp-Stahlwerker

Essen: Im Streit über die Fusion der Stahlsparte von Thyssenkrupp mit dem indischen Hersteller Tata gibt es eine Einigung zwischen Konzern und Gewerkschaften. Ein Sprecher der IG Metall sagte, die Beschäftigten bekämen bis Oktober 2026 einen Schutz vor betriebsbedingten Kündigungen zugesichert. Auch der Erhalt sämtlicher Standorte der Stahlherstellung sowie aller wichtigen Anlagen werde bis zu diesem Zeitpunkt garantiert. Thyssen-Krupp sagte demnach auch zu, jährlich 400 Millionen Euro in die Zukunft des Konzerns zu investieren. Die Gewerkschaft will die Beschäftigten im kommenden Monat über das Verhandlungsergebnis abstimmen lassen.| 22.12.2017 02:00 Uhr

Piloten bestreiken Ryanair

Frankfurt am Main: Die Piloten der irischen Billigfluggesellschaft Ryanair treten heute erstmals in den Streik. Der Ausstand soll um 5 Uhr beginnen und vier Stunden dauern. Die Vereinigung Cockpit will Verhandlungen über einen Tarifvertrag für die etwa 400 Ryanair-Piloten in Deutschland erzwingen. Dabei geht es unter anderem um Lohnfortzahlungen im Krankheitsfall sowie Regelungen zum Urlaub. Eine erste Gesprächsrunde am Mittwoch war geplatzt, weil Ryanair zwei der fünf Cockpit-Verhandlungsführer abgelehnt hatte. Einem wurde sofort nach seiner Ernennung gekündigt. Die Fluggesellschaft bezeichnete den angekündigten Streik als unnötig. Der Konzern habe der Gewerkschaft bereits ein weiteres Treffen Anfang Januar in Frankfurt zugesagt, um dort Verhandlungen über eine tarifliche Einigung fortzusetzen.| 22.12.2017 02:00 Uhr

Nord-West-Wetter

Das Wetter: Es ist häufig bewölkt und vor allem in Richtung Nordrhein-Westfalen etwas Regen. Örtlich Nebel. Tiefstwerte 8 Grad am Rhein, 4 Grad in Greifswald bis 2 Grad in Braunlage. Am Tag nach Süden hin dichte Wolken, teils Hochnebel und leichter Sprühregen möglich. Zu den Küsten hin etwas Sonne. Höchstwerte 6 Grad an der Havel, 7 Grad in Lauenburg bis 10 Grad in Köln, im Oberharz 3 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Sonnabend bewölkt und etwas Regen, 7 bis 11 Grad. Am Sonntag immer wieder Regen, 7 bis 11 Grad.| 22.12.2017 02:00 Uhr