NDR Info Nachrichten vom 10.11.2017:

Zustimmung zu Jamaika-Koalition bricht ein

Berlin: Einen Monat nach Beginn der Sondierungsgespräche von Union, FDP und Grünen ist in der Bevölkerung die Zustimmung zu einem möglichen Jamaika-Bündnis stark gesunken. Das geht aus dem aktuellen neuen ARD-Deutschlandtrend von Infratest dimap hervor. Demnach fänden derzeit nur noch 45 Prozent der Bürger eine Jamaika-Koalition gut oder sehr gut. Das sind zwölf Prozentpunkte weniger als bei der letzten Erhebung Anfang Oktober. 52 Prozent bewerten ein solches Bündnis dagegen als weniger gut beziehungsweise schlecht. Die Unterhändler von CDU, CSU, FDP und Grünen wollen heute in Berlin eine Zwischenbilanz ihrer bisherigen Gespräche ziehen. Ob sie bereits erste Ergebnisse präsentieren können, ist noch offen. Wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, zeichnet sich beim Streitpunkt Diesel- und Elektroautos ein Kompromiss ab.| 10.11.2017 00:00 Uhr

Anzeigepflicht bei Steuervermeidung geplant

Kiel: Die Finanzminister der Länder wollen eine Anzeigepflicht für Steuervermeidungsmodelle einführen. Unter Federführung von Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz soll bis zum kommenden Sommer ein Gesetzentwurf dafür erarbeitet werden. In Kiel bestätigte Finanzministerin Heinold von den Grünen entsprechende Berichte von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung. Heinold sagte, die sogenannten "Paradise Papers" hätten noch einmal das Ausmaß von Steuertricks dokumentiert. Nötig sei mehr Steuergerechtigkeit. Geplant ist, dass zum Beispiel Banken und Anwälte künftig offenlegen müssen, wenn sie Kunden bei der sogenannten Steuergestaltung beraten. Die Bundesregierung soll sich außerdem für EU-weite Regelungen einsetzen.| 10.11.2017 00:00 Uhr

U-Haft für katalanische Parlamentspräsidentin gefordert

Madrid: Das Oberste Gericht in Spanien hat Untersuchungshaft für die katalanische Parlamentspräsidentin Forcadell angeordnet. Sie kann aber gegen Zahlung einer Kaution freigelassen werden. Auch drei Abgeordnete des katalanischen Parlaments sollen inhaftiert werden. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen Rebellion und Veruntreuung öffentlicher Gelder vor. Die meisten der früheren Minister der abgesetzten katalanischen Regionalregierung sitzen bereits in Untersuchungshaft. Ex-Regionalpräsident Puigdemont und vier weitere Politiker hatten sich vergangene Woche nach Belgien abgesetzt, um sich ihrer Verhaftung zu entziehen. Spanien beantragte daraufhin über einen europäischen Haftbefehl die Auslieferung. Der Antrag wird derzeit von der belgischen Justiz geprüft.| 10.11.2017 00:00 Uhr

Libanon: Krise spitzt sich zu

Riad: Im Libanon nimmt die politische Krise offenbar an Schärfe zu. Nach Saudi-Arabien warnte auch Kuweit seine Bürger vor Reisen in das Land. Die Lage dort sei zu unsicher, hieß es in Riad. Am Sonnabend hatte der libanesische Regierungschef Hariri von Saudi Arabien aus seinen Rücktritt angekündigt. Er begründete dies mit der Angst, wie schon sein Vater Opfer eines Anschlags zu werden und warf der schiitischen Hisbollah-Miliz und dem Iran vor, Unruhen in der Region zu schüren. Frankreichs Präsident Macron kündigte am Abend überraschend einen Besuch in Saudi Arabien an. Dort will er mit Kronprinz Salman über die Krise sprechen.| 10.11.2017 00:00 Uhr

G-20-Gipfel: Scholz entschuldigt sich erneut

Hamburg: Bürgermeister Scholz hat bei seiner Befragung vor dem G20-Sonderausschuss der Hamburgischen Bürgerschaft Kritik an der Vorbereitung des Gipfels zurückgewiesen. Die Chefs aller deutschen Sicherheitsbehörden und der Hamburger Polizei hätten bejaht, dass die Veranstaltung durchgeführt werden könne. Zugleich bedauerte er erneut, dass er sein Sicherheitsversprechen nicht halten konnte. Es sei trotz aller Vorbereitungen im Vorfeld des Gipfels nicht durchweg gelungen, die öffentliche Ordnung aufrecht zu erhalten - nicht zu jedem Zeitpunkt und nicht überall, sagte Scholz. Dafür bitte er die Bürger der Hansestadt erneut um Entschuldigung. Am Rande des Gipfels war es zu schweren Ausschreitungen, Sachbeschädigungen und Plünderungen gekommen.| 10.11.2017 00:00 Uhr

Hamburg: Flughafensperrung aufgehoben

Hamburg: Der Flughafen der Hansestadt hat aus Sicherheitsgründen fast zwei Stunden lang den Flugbetrieb eingestellt. Nach Angaben eines Polizeisprechers befanden sich zwei Personen auf dem Rollfeld. Es soll sich um Flüchtlinge handeln, die abgeschoben werden sollten und die aus dem Abschiebe-Zentrum am Flughafen-Gelände entkommen waren. Unbestätigten Berichten zufolge wurde einer von ihnen in Gewahrsam genommen, der zweite Flüchtling sei noch auf der Flucht. Wegen der Sperrung mussten mehrere Flüge nach Bremen und Hannover umgeleitet werden.| 10.11.2017 00:00 Uhr

Die Wettervorhersage

Das Wetter: In der Nacht vorerst stark bewölkt und gelegentlich etwas Regen, im Verlauf meist wieder trocken. Tiefstwerte 9 bis 5 Grad. Im Laufe des Tages stark bewölkt und zeitweise Regen bei maximal 8 bis 11 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Sonnabend und Sonntag wechselhaft mit häufigen Regenfällen, örtlich auch Graupel und kurze Gewitter, im Oberharz Schnee. Maximal 5 bis 9 Grad.| 10.11.2017 00:00 Uhr