NDR Info Nachrichten vom 22.06.2017:

Mann stirbt bei Unwetter im Norden

Uelzen: In Niedersachsen ist ein Mann bei dem schweren Unwetter ums Leben gekommen. Der 50-Jährige wartete während des Gewitters in einem Auto auf einem Parkplatz in Holdenstedt in der Nähe von Uelzen, als ein Baum auf den Wagen stürzte. Seine Frau wurde verletzt. Im Raum Lüneburg und Harburg sind die Feuwehren im Dauereinsatz. In Maschen hinterließ ein Tornado große Verwüstungen. Dächer wurden abgedeckt. Das Unwetter behindert den Bahnverkehr massiv. Beinahe alle ICE-Verbindungen sind unterbrochen. Betroffen sind unter anderem die Strecken von Hamburg in Richtung Berlin und Hannover sowie von Bremen nach Hannover. Auch regionale Verbindungen fallen aus. Auf vielen Gleisen liegen umgestürzte Bäume, Äste hängen in den Oberleitungen. Wann der Zugverkehr wieder normal läuft, ist unklar.| 22.06.2017 15:45 Uhr

Merkel: Zukunft der 27 EU Staaten hat Vorrang

Brüssel: Die Europäische Union darf sich nach Ansicht von Bundeskanzlerin Merkel bei ihrer Reform und Weiterentwicklung nicht durch die Brexit-Verhandlungen bremsen lassen. Merkel sagte zum Auftakt des EU-Gipfels in Brüssel, für sie habe die Gestaltung der Zukunft der verbleibenden 27 Mitgliedstaaten Vorrang. Zwar wolle die Europäische Union die Verhandlungen mit Großbritannien über den Austritt in gutem Geist führen. Aber der klare Fokus müsse auf der Zukunft der 27 liegen. Vom zweitägigen Gipfel erwartet die Kanzlerin vor allem konkrete Resultate für eine engere Zusammenarbeit in der Verteidigungspolitik. Sie setze auf Kreativität und neue Impulse durch Frankreichs Präsident Macron und durch die deutsch-französische Zusammenarbeit.| 22.06.2017 15:45 Uhr

Reform der Pflegeausbildung

Berlin: Der Bundestag hat die Reform der Pflegeausbildung beschlossen. Die Große Koalition will mit dem Gesetz die Pflegeberufe attraktiver machen – es fehlt an Fachkräften. Die Reform greift 2020 und setzt an den Anfang eine zweijährige generalistische Ausbildung. Im dritten Jahr kann dieser Weg weiter gegangen werden, mit dem Abschluss der Pflegefachfrau oder des Pflegefachmannes. Die Auszubildenden können aber auch den Weg für einen spezialisierten Abschluss einschlagen, nämlich als Altenpfleger oder Kinderkrankenpfleger. Die in mehreren Bundesländern noch üblichen Schulgebühren im Pflegesektor entfallen. Die Opposition bezweifelte, dass mit der Reform das Ziel erreicht werde, den Pflegeberuf aufzuwerten. Sie spricht vielmehr von einem Durcheinander und stimmte gegen das Gesetz.| 22.06.2017 15:45 Uhr

Brustimplantate - Klägerinnen ziemlich chancenlos

Karlsruhe: Opfer des Brustimplantate-Skandals haben in Deutschland wohl kaum noch Chancen auf Schmerzensgeld. Der Bundesgerichtshof wies heute die Klage einer Betroffenen gegen den TÜV Rheinland in letzter Instanz ab. Die Prüfer hätten bei der Überwachung des Implantat-Herstellers PIP keine Pflichten verletzt. Das französische Unternehmen hatte Brustimplantate auf den Markt gebracht, die mit Industrie-Silikon gefüllt waren. Als der Betrug aufflog, besaßen allein in Deutschland schon weit mehr als 5-tausend Frauen solche minderwertigen Implantate. Der TÜV hatte die Qualitätssicherung von PIP zertifiziert. In der Firma wurde vor dem Besuch von Prüfern das Industrie-Silikon gegen zugelassenes, höherwertiges Gel ausgetauscht. Nach Ansicht der Klägerinnen wäre der Betrug früher ans Licht gekommen, wenn der TÜV gründlicher kontrolliert hätte.| 22.06.2017 15:45 Uhr