NDR Info Nachrichten vom 05.05.2017:

Franco A. - BAMF sucht Fehlerquellen

Nürnberg: Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge beginnt damit, wegen des Falls Franco A. noch einmal rund 2.000 abgeschlossene Asylverfahren zu überprüfen. Die Behörde will herausbekommen, ob es systematische Mängel im Umgang mit Asylanträgen gibt. Im Fall Franco A. hat sich das BAMF nach den Worten des Sprechers des Bundesinnenministeriums eine krasse Fehlentscheidung geleistet. Monatelang führte der rechtsextreme Oberleutnant der Bundeswehr ein Doppelleben und gab sich dabei erfolgreich als syrischer Flüchtling aus. Die in die Bearbeitung seines Asylantrages eingebundenen Dolmetscher sind vorerst für weitere Arbeitseinsätze gesperrt. Der 28-jährige Offizier sitzt in U-Haft. Er wird verdächtigt, einen Anschlag geplant zu haben. Bei der Truppe stahl Franco A. offenbar große Mengen Munition.| 05.05.2017 17:45 Uhr

Verteidigungsministerium räumt Defizite ein

Berlin: Das Verteidigungsministerium hat Defizite im Umgang mit rechtsradikalen Tendenzen in der Bundeswehr eingeräumt. Ein Sprecher von Ministerin von der Leyen sagte, es hätte vielleicht früher und systematischer geforscht werden müssen. Nach seinen Worten haben die verschärfte Sicherheitslage und Reform-Fragen viel Kraft in Anspruch genommen. Nun sei eine kritische Rückwärtsbetrachtung notwendig. Ob der Verteidigungsausschuss des Bundestages nächste Woche zusammentritt, ist weiter offen. Parlamentspräsident Lammert hat über den Antrag der Opposition noch nicht entschieden. Auch die SPD hält eine Sondersitzung des Gremiums für angemessen. Die Parlamentarische Geschäftsführerin der Bundestagsfraktion, Lambrecht, sagte, die Abgeordneten sollten zeitnah über die Aufklärungsbemühungen von der Leyens informiert werden. Hintgergrund ist der Fall des rechtsextremen Offiziers Franco A., der sich als syrischer Flüchtling ausgegeben hatte. Er steht im Verdacht, einen Terroranschlag geplant zu haben.| 05.05.2017 17:45 Uhr

Seibert: Bei uns kein Todesstrafen-Referendum

Berlin: In Deutschland hätte die Türkei keine Chance, unter ihren Landsleuten ein Referendum über die Einführung der Todesstrafe abzuhalten. Eine solche Abstimmung wäre für die Bundesregierung politisch unvorstellbar, so ihr Sprecher Seibert. Die Todesstrafe widerspreche dem Grundgesetz und den europäischen Werten. Der türkische Präsident Erdogan hatte die Todesstrafe während seiner Zeit als Regierungschef 2004 abschaffen lassen. Nach dem Putschversuch vom vergangenen Jahr brachte er eine Wiedereinführung ins Spiel und kann sich hierzu ein Referendum vorstellen.| 05.05.2017 17:45 Uhr

Minister lobt Prävention gegen Radikalisierung

Berlin: Bundesinnenminister de Maizière hat die Präventionsarbeit im Kampf gegen eine islamistische Radikalisierung gewürdigt. Anlässlich des fünfjährigen Bestehens der zuständigen Beratungsstelle des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge sagte de Maizière, Strafverfolgung allein könne Terrorismus nicht bekämpfen. Die vorbeugende Arbeit habe vermutlich zahlreiche Anschläge verhindert. Das Berater-Netzwerk wird von zivilgesellschaftlichen Initiativen getragen. Es richtet sich etwa an Familien und Schulen, die befürchten, dass sich Jugendliche dem radikalen Islam zuwenden. Seit 2012 gingen mehr als 3400 Anrufe bei der Stelle ein, etwa 1700 Hilfesuchende wurden betreut.| 05.05.2017 17:45 Uhr

Hamburger Hafengeburtstag

Hamburg: Die Hansestadt feiert den 828-ten Hafengeburtstag. Bürgermeister Scholz läutete die maritime Party an den Landungsbrücken mit einem Glockenschlag auf dem Museumsschiff "Rickmer Rickmers"ein. Vorausgegangen war traditionell im Michel ein ökumenischer Eröffnungs-Gottesdienst, der unter dem Motto stand: "Land in Sicht". Als Höhepunkt des Tages startete am späten Nachmittag die große Einlaufparade mit Großseglern, Marine- und Traditionsschiffen sowie Dampfern und Motorbooten. Bis Sonntagabend werden mehr als eine Million Besucher zu dem Volksfest erwartet.| 05.05.2017 17:45 Uhr