Unsere Geschichte

Made in Norddeutschland - Frosta: Vom Fischdampfer zum Fertiggericht

Samstag, 04. Februar 2023, 12:00 bis 12:45 Uhr

Als Dirk Ahlers, der Gründer des Unternehmens Frosta, Ende der 1950er-Jahre erstmals auf einem Fischtrawler mitfährt, hat die Ware Fisch noch einen entscheidenden Nachteil: Wenn sie im Fischgeschäft angekommen ist, riecht sie - nach Fisch. Der Grund: Von den Fanggründen bei Island bis nach Bremerhaven braucht ein Fischdampfer etwa eine Woche. "Selbst der frischeste Fisch war sieben bis acht Tage alt - und der älteste eben zehn bis zu 17 Tage. Und da hat der Fisch schon gestunken", erinnert sich Ahlers.

Szene aus Unsere Geschichte - Made in Norddeutschland: Ein Fischdampfer auf dem Meer.
Auf großen Schiffen wird der Fisch nach dem Fang direkt verarbeitet und tiefgefroren.

Das bringt Ahlers auf eine Idee. Er lässt einen Fischdampfer bauen, auf dem der Fisch direkt nach dem Fang in Platten eingefroren wird und gründet 1961 in Bremerhaven das Unternehmen Frosta. Das Einfrieren von Fisch direkt auf See ist damals noch neu. Frosta ist die erste Firma in Deutschland, die diese Methode nutzt.

Mit Tiefkühlfisch an die Spitze

Fischstäbchen im Bremerhavener Werk. Mit Tiefkühlfisch wurde Frosta groß. © NDR/doc.station GmbH
Fischstäbchenproduktion im Bremerhavener Werk. Mit Tiefkühlfisch wurde Frosta groß.

Produziert das Unternehmen anfangs nur Tiefkühlfisch, nimmt es nach und nach verschiedenste Fertiggerichte ins Programm. Heute ist das Frosta-Angebot riesig - von der vegetarischen Couscous-Pfanne bis zum Curry-Geschnetzelten. Mit neuen Gerichten versucht der Konzern dabei stetig, sich gegen die Konkurrenz durchzusetzen und den eigenen Marktanteil zu vergrößern.

2003: Verzicht auf Zusatzstoffe bringt fast den Ruin

Änderungen im Konzept und der Produktpalette sind dabei immer ein finanzielles Risiko. Im Jahr 2003 etwa steht Frosta kurz vor der Pleite: Die Firma hat beschlossen, künftig auf künstliche Zusatzstoffe zu verzichten. "Das war schon ein großes Wagnis. Wir hatten beschlossen, es komplett anders zu machen als irgendjemand sonst in der Lebensmittelindustrie", erinnert sich Felix Ahlers, der Sohn von Dirk Ahlers und Erfinder des Frosta-"Reinheitsgebots". Doch der Plan geht zunächst nicht auf. Die neuen Produkte sind den Verbrauchern zu teuer. Der Konzern steht am Rand des Ruins. Trotzdem bleibt Frosta bei seinem Konzept, verzichtet weiterhin auf Geschmacksverstärker und künstliche Konservierungsstoffe. Und schließlich kommen auch die Kunden zurück.

Von der Produkt-Idee zur Marktreife

Mit etwa 25 Prozent Marktanteil ist Frosta heute der größte Produzent von Tiefkühl-Fertigkost in Deutschland. Kommt ein neues Produkt auf den Markt, muss es verschiedene Hürden nehmen. Nur etwa jedes siebte Produkt schafft es von der Idee bis zur Marktreife. Ist ein neues Gericht kreiert, muss es nicht nur den rund 60 Testessern schmecken, sondern auch dem Chef Felix Ahlers persönlich. Der ist gelernter Koch.

Frosta bezieht seinen Fisch in erster Linie aus der Beringsee vor Alaska. Die Dokumentation folgt einem Fischeinkäufer auf ein Fischfabrikschiff, mit dem der Alaska-Seelachs gefangen wird. Von der Aleuteninsel Unalaska werden die tiefgefrorenen Fischplatten im Container nach Bremerhaven gebracht. 42 Tage dauert die Fahrt - und trotzdem schmeckt der Fisch, als sei er gerade erst aus dem Netz gekommen.

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Auf einem Stück Pergamentpapier liegen eine Forelle, zwei Lachssteaks und eine halbierte Zitrone. © fotolia Foto: George Dolgikh

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Produktionsleiter/in
Tim Carlberg
Regie
Manfred Uhlig
Autor/in
Manfred Uhlig
Redaktion
Silvia Gutmann

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