Zeitreise: Weihnachten damals

"Vom Himmel hoch, da komm ich her", heißt ein bekanntes Weihnachtslied. Aber was da in einem Beitrag der "Nordschau" von 1964 von oben kam, war ein großes Fass Rum. Getragen von einem Hubschrauber der Bundesmarine flog es über die Kieler Förde. Das Ziel: 54°30` nördlicher und 10°30` östlicher Länge - das Feuerschiff Kiel. Die Idee: Trost für die Seemänner, die nicht an Land gehen können und Weihnachten auf See verbringen müssen. Auf den Bildern der "Nordschau" sieht man die Besatzung an der Reling angetreten. Wahrscheinlich wussten sie schon: An Heiligabend wird das Schaukeln an Bord wahrscheinlich nicht vom Seegang kommen.
Weihnachtsmann zu Gast bei der Luftwaffe
Im Archiv des NDR schlummern viele kleine Filme, die zu besonderen Weihnachts-Momenten gedreht wurden. Wie dem Besuch des Weihnachtsmannes beim Luftwaffen-Ausbildungs-Regiment 1 in Uetersen. Da gab es die Bundesluftwaffe, wie die Flieger damals noch genannt wurden, erst seit einem Jahr. Das Flugfeld ist voller Kinder, denn der Weihnachtsmann steigt aus einer kleinen Propellermaschine. In einer umfunktionierten Halle wird dann ein großes Fest mit der Bescherung als Höhepunkt gefeiert.
Weihnachtshoffnung im Flüchtlingsdorf
Eine andere Weihnachtsgeschichte spielt 70 Kilometer östlich, am Grenzübergang Büchen. Zwei Tage vor Weihnachten kommen hier mit einem Zug mehr als 270 Umsiedler aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten an. Eine Frau erzählt, dass sie auf dem Weg zu ihrem Ehemann ist, den sie seit 14 Jahren nicht mehr gesehen hat. Überall winken Menschen, eine Blaskapelle spielt und Geschenke werden verteilt. Das Ziel der Umsiedler ist dann Wentorf, ein kleines Dorf im Kreis Herzogtum Lauenburg. Ein Flüchtlingslager, in dem die Menschen teilweise länger als ein Jahr lebten. Familien wohnten zu zehnt in einem Zimmer und überall ist die Hoffnung zu spüren, ob man es nicht doch schaffen würde, zu Weihnachten ein eigenes Heim zu bekommen.
