Kulturjournal
Montag, 16. Mai 2022, 22:45 bis
23:15 Uhr
Freitag, 20. Mai 2022, 01:15 bis
01:45 Uhr
Steigende Bodenpreise: Wird Wohnen unbezahlbar?
Er ist endlich. Er wird dringend gebraucht. Er ist zum Spekulationsobjekt geworden, steigt und steigt im Wert. Zwischen 1962 und 2017 im Durchschnitt um sagenhafte 2.308 Prozent. Er wird quasi gerade vergoldet: der Boden. Ihn braucht man, um Häuser oder Wohnungen überhaupt bauen zu können. Und die wollen und sollen gebaut werden. Und eben der Boden ist ein nicht unwichtiger Faktor, wie teuer die Miete oder der Hausbau am Ende wird. Eine anscheinend unendliche Spirale nach oben. Wie kann der Einhalt geboten werden? Wie schaffen wir es, dass Wohnraum noch bezahlbar bleibt oder wieder wird?
Schlager statt Protestsongs: Die Autobiografie von Roland Kaiser
Roland Kaiser ist der Schlagerstar in Deutschland. Und er ist politischer als viele glauben. In seiner Autobiografie "Sonnenseite" erzählt er jetzt ausführlich, woher sein großes gesellschaftliches Verantwortungsbewusstsein kommt. Dabei erzählt das Buch zugleich eine Geschichte der Bundesrepublik Deutschland: vom Mauerbau, über den Besuch John F. Kennedys hin zur heutigen Zeit. Wir haben Roland Kaiser getroffen und mit ihm über Schlager, Politik und die Zukunft gesprochen.
"Stasikomödie": DDR-Aufarbeitung mit Leander Haußmann
Zwei Filme hat Leander Haußmann über die DDR, wie er sie sah, gemacht: "Sonnenallee" (1999) und "NVA" (2005), beide sehr erfolgreich. Jetzt folgt mit "Stasikomödie" der Abschluss der Trilogie. Ein Film, der in der Endphase der DDR spielt, in der das Regime bereits ausgehöhlt und zu seiner eigenen Parodie erstarrt war. Ernst ist hier nichts mehr, weder die Spitzel der Stasi, die längst die Kontrolle über das Geschehen verloren haben, noch die Oppositionsbewegung, eine selbstverliebt um sich kreisende Parallelwelt. Die "Stasikomödie" zeigt die Agonie der DDR als großes Schmierentheater, dessen Akteure und Akteurinnen kaum mehr wussten, für wen und wofür sie hier noch mitspielen sollten.
"Am Rande der Glückseligkeit": Eine Kulturgeschichte des Strandes
Die Leipziger Autorin Bettina Baltschev untersucht in ihrem Buch mit feiner Behutsamkeit die europäische Kulturgeschichte des Strandes. Sie nimmt uns mit an acht europäische Strände: von Hiddensee bis Lesbos. An diesen acht Stränden verwebt sie die Geschichte der Orte und der dort entstandenen Kunst mit Besuchen von Schriftstellerinnen und Schriftstellern, die sie mit kultur-soziologischen Reflexionen über den Strand sowie persönlichen Erfahrungen würzt. Bettina Baltschev zeigt, dass der Strand in der Geschichte nicht nur Ort der Glückseligkeit ist, sondern immer auch ein Ort war, an dem Kriege und humanitäre Katastrophen sichtbar werden.
Fotograf, Weltbürger, Homosexueller: Herbert List-Ausstellung in Hamburg
Er soll Kaffeehändler werden, wie sein Vater. Aber seine Welt ist die der Kultur, besonders der Fotografie. Herbert List (1903 -1975) tauscht das Leben eines Hamburger Kaufmanns gegen das eines offen schwulen Künstlers und reisenden Weltbürgers. Seine Schwarz-Weiß-Bilder beeinflussen viele spätere Fotografen: Künstlerportraits, Männerakte, Motive aus Italien oder Griechenland. Das Bucerius Kunst Forum feiert Herbert List nun mit einer großen Retrospektive: "Das Magische Auge" (14. Mai bis 11. September) ist eine Ausstellung im Rahmen der Triennale der Photographie Hamburg.
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