Kulturjournal

Montag, 14. März 2022, 22:30 bis 23:15 Uhr
Freitag, 18. März 2022, 01:35 bis 02:45 Uhr

Flucht vor den Bomben: Fotos aus dem ukrainisch-polnischen Grenzgebiet

Immer wieder ist der Fotograf Florian Bachmeier in die Ukraine gereist, hat die Menschen und ihr Leben dort mit seiner Kamera dokumentiert. Seine Bilder sind Alltagsbeobachtungen - und erzählen viel von den Nachwirkungen des Zerfalls der Sowjetunion: auf dem Maidan in Kiew, in abgelegenen Dörfern. Er macht in seinen Fotos die Spuren des lange währenden Konflikts im Donbass sichtbar - und auf der Krim. Kurz nach Ausbruch des jetzigen Krieges war Florian Bachmeier wieder mit seiner Kamera unterwegs und hat im ukrainisch-polnischen Grenzgebiet fotografiert. Das Kulturjournal hat ihn direkt nach seiner Rückkehr nach Deutschland getroffen.

Krieg in der Ukraine: Kampf um die eigene Kultur und Autonomie

Der Kampf um die Ukraine ist auch ein Kulturkampf, hatte doch nur wenige Tage vor der Invasion Wladimir Putin in seiner Rede an die russische Nation noch einmal deutlich gemacht, dass er die Kultur, Autonomie und Identität der Ukraine in Frage stellt. Mit Beginn des Krieges sind aus den Worten Taten geworden. Doch der heftige Widerstand, den die Ukrainer der russischen Armee entgegensetzen, straft ihn Lügen. Das Kulturjournal spricht mit Künstlerinnen über ihren Kampf um die eigene Kultur.

Nord Stream 2 als Mäzen und Stifter: Wirtschaftsdiplomatie oder Instrumentalisierung von Kultur?

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Das Baltic Sea Philharmonic am Strand © Bernd Possardt Foto: Bernd Possardt

Das Orchester und die Ostsee-Pipelines von Nord Stream

Das Baltic Sea Philharmonic wurde von der Nord Stream AG initiiert. Jetzt herrscht Krieg in der Ukraine. Wie ist diese Kulturpartnerschaft nun zu bewerten? mehr

Das Verhältnis zwischen Kultur, Wirtschaft und Politik wird derzeit in Mecklenburg-Vorpommern neu vermessen: Auf dem Prüfstand steht die Rolle von Nord Stream 2 als Mäzen und Stifter. So hat das Baltic Sea Philharmonic seine Zusammenarbeit mit der Nord Stream 2 AG ausgesetzt - kurz bevor die Bundesregierung das Aus der Pipeline verkündete, die Gesellschaft mit Sitz im Schweizerischen Zug alle seine Mitarbeiter entlassen und die Homepage gelöscht hat. Das Orchester wurde 2008 als Baltic Sea Youth Philharmonic auf Initiative des Usedomer Musikfestivals und der Nord Stream AG gegründet, seit 2017 war die Nord Stream AG Hauptförderer des Orchesters. Bei den Konzerten kam es oft zum Stelldichein von Prominenz Politik und Wirtschaft - bis vor kurzem wenig hinterfragt. Doch die aktuellen Entwicklungen lassen so manches in einem anderen Licht erscheinen. Das Kulturjournal fragt nach: Hat sich die Kultur als Vehikel für wirtschaftliche und politische Netzwerke zur Verfügung gestellt?

Schweigen ist keine Option: Der belarussische Autor Sasha Filipenko

Schweigen ist für ihn keine Option, auch wenn er wegen seiner Texte ins Exil musste und sein Vater in Belarus vom Sicherheitsdienst regelmäßig zum Gespräch einbestellt wird. Im Gegenteil: Sasha Filipenko spricht und schreibt offen über die Zustände in seinem Heimatland, in Russland - und über das Weltgeschehen. Vor dem Hintergrund der aktuellen Ereignisse liest sich sein neuster Roman "Die Jagd" wie eine Blaupause auf das Vorgehen Putins gegenüber der Ukraine. In dem Buch wird ein Journalist, der es gewagt hat, sich mit einem Oligarchen anzulegen, systematisch fertig gemacht - für Filipenko werden dort dieselben Methoden angewendet, die jetzt zur Invasion Russlands geführt haben. Das Kulturjournal hat Sasha Filipenko am Vorabend des Krieges bei einer Lesung getroffen.

Vom Verdrängen und Erfinden: Abbas Khiders neuer Roman "Der Erinnerungsfälscher"

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Cover des Buches von Abbas Khider "Der Erinnerungsfälscher" © Hanser Verlag

"Der Erinnerungsfälscher": Ein lebensbejahender Roman

Für Romane wie "Ohrfeige" oder zuletzt "Palast der Miserablen" wurde Abbas Khider vielfach ausgezeichnet. Nun ist sein aktueller Roman erschienen. mehr

Vor 25 Jahren ist Abbas Khider aus dem Irak geflohen, mehr als zwei Jahrzehnte lebt er jetzt in Deutschland, wurde hier zum Schriftsteller. In seinen Romanen schreibt er über Flucht und Ankommen, sie sind stark von seiner eigenen Lebensgeschichte geprägt - aber keine Autobiografien, wie er immer wieder betont. In seinem neuen Roman "Der Erinnerungsfälscher" geht es um die Macht des Erinnerns und die Lust des Erzählens. Das Kulturjournal spricht mit Abbas Khider über Flucht und Ankommen - und die Leichtigkeit des Lebens und Schreibens.

Was passiert, wenn das Wasser versiegt: ARD-Schwerpunkt #unserWasser

Wir nehmen es als selbstverständlich: Doch was passiert, wenn uns das Wasser ausgeht? Und das auch noch selbstverschuldet! Denn Wasser ist längst zur Ware geworden: Tatsächlich werden Kommunen mit großen Trinkwasserreservoirs auch bei uns im Norden von internationalen Getränkekonzernen umworben. Denn diese großen Konzerne wollen Trinkwasser abfüllen - und gewinnbringend verkaufen. Wie, das zeigt jetzt die Dokumentation "Durst - Bis zum letzten Tropfen" (Das Erste, 16. März um 21:45 im Rahmen von #unserWasser in der ARD).

Die Zukunft des Jazz: Die Sängerin Cécile McLorin Salvant

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CD-Cover "Ghost Song" von Cécile McLorin Salvant © Nonesuch Records

Befriedung der unruhigen Geister

"Kuratorin des Vielschichtigen": Cécile McLorin Salvant singt auf ihrem Album über verlorene Liebe, Verlust und Trost. mehr

Sie singt, komponiert und macht Kunst. Cécile McLorin Salvant verkörpert die Tradition des zeitlosen Jazz, aber öffnet ihn auch für Neues. Cover von aktuellen Popsongs interessieren sie weniger, die New Yorkerin liebt Barock-Musik und Chansons. Sie singt auf Englisch, Französisch und Spanisch, ist in diesen Sprachen zu Hause. Dreimal hat sie schon einen Grammy bekommen - jetzt ist gerade ihr neues Album erschienen: "Ghost Song". Das Kulturjournal hat die Frau mit der umwerfenden Stimme in der Galerie in New York getroffen, in der gerade ihre Bilder zu sehen sind.

Redaktionsleiter/in
Christine Gerberding
Produktionsleiter/in
Miriam Rumohr
Moderation
Julia Westlake