die nordstory - Die Elbe

Von Zollenspieker bis Elbphilharmonie

Sonntag, 31. Juli 2022, 13:30 bis 14:30 Uhr

In weiten Bögen fließt die Elbe im Südosten ins Hamburger Gebiet. Sie umrundet das Zollenspieker Fährhaus, das älteste Baudenkmal der Freien und Hansestadt, und bildet die Grenze zu Niedersachsen. Seit Jahrhunderten können Reisende an dieser Stelle über den Strom setzen, bis heute ist die Fähre eine viel genutzte Möglichkeit, um den Fluss zu überqueren.

Das Zollenspieker Fährhaus steht seit 1252 an der Elbe. Hier wurden Zölle eingenommen und Waren gelagert. Heute ist es um ein modernes Hotel erweitert und ein beliebtes Ausflugsziel © NDR
Das Zollenspieker Fährhaus steht seit 1252 an der Elbe. Heute ist es um ein modernes Hotel erweitert und ein beliebtes Ausflugsziel.

Und das Fährhaus ist seit einigen Jahren nicht nur viel frequentiertes Ausflugsziel für Radler, Motorradfahrer und Touristen, sondern auch Tagungsort und Hotel: mit Blick auf die Elbe aus jedem Zimmer.

Die "Gemüsekammer" Hamburgs

Nachfolger von Altbauer Georg Eggers ist sein Neffe Henning Beeken. Der uralte Hof Eggers wird heute als Öko-Hof geführt. © NDR/Veit Bentlage
Nachfolger von Altbauer Georg Eggers ist sein Neffe Henning Beeken. Der uralte Hof Eggers wird heute als Öko-Hof geführt.

In ihrem weiteren Verlauf windet sich die Elbe vorbei an den Vier- und Marschlanden. Geprägt von Feldern, Wiesen und Weiden ist die Region die "Gemüsekammer" Hamburgs. Hier steht auch ein uralter Bauernhof, der Hof Eggers. Als einer der Ersten hat Bauer Georg Eggers Anfang der 1990er-Jahre auf ökologische Landwirtschaft umgestellt. Das Futter für die Rinderherde bauen er und sein Nachfolger selbst an. Störche kommen jedes Jahr zum Brüten auf den Hof. Das Brot wird im Holzofen gebacken.

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Die Riepenburger Mühle

Gleich nebenan drehen sich die Flügel der Riepenburger Mühle. Schon im Mittelalter wurde hier das Getreide von den umliegenden Bauern gemahlen. Bis heute funktioniert die Museumsmühle einwandfrei. Regelmäßig demonstriert Hobby-Müller Axel Strunge, wie Weizen und Roggen gemahlen werden.

Ein großes Problem: die Vertiefungen der Elbe

Was auf den ersten Blick nach Idylle aussieht, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen jedoch als schwer angeschlagen. Unter der schönen Oberfläche der Elbe hat sich in den vergangenen Jahren eine Tragödie abgespielt. Gab es früher Fisch im Überfluss, ist der Bestand heute dramatisch zurückgegangen. Fischer Wilhelm Grube legt seit 50 Jahren seine Netze und Reusen in der Elbe aus. Schon lange sind die Fänge nicht mehr ausreichend, der einstige Fischreichtum schwindet. Die Gründe dafür, sagt er, sind die immer neuen Vertiefungen der Elbe und das permanente Ausbaggern sowie die fehlenden Überschwemmungsgebiete. Sauerstofflöcher sind die Folge und das Fischsterben.

Weiter die Elbe entlang Richtung Stadt hat sich auf einem ehemaligen Zollponton unweit der Elbbrücken ganz neues Leben entwickelt. Das schwimmende Café Entenwerder1 ist zu einem Magneten geworden in diesem Teil des Hafens. Lange vergessen, kommen heute nicht nur Insider zu diesem Ort und genießen den Blick auf Schiffe, Werften und Hafenindustrie.

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Hamburgs Musikhaus

Und schließlich steht am Ende der Reise der Elbe mitten in Hamburg das neue Musikhaus: die Elbphilharmonie. Im Sommer werden Konzerte aus dem Großen Saal live auf den Vorplatz übertragen. Tausende Menschen genießen dann an lauen Abenden Musik der Spitzenklasse, so wie beim Auftritt des European Union Youth Orchestra. Über 100 junge Musikerinnen und Musiker haben das Publikum im Saal und draußen vor der Tür mit klassischer Musik und ihrer Spielfreude begeistert.

Redaktion
Birgit Schanzen
Produktionsleiter/in
Edgar Rygol
Autor/in
Veit Bentlage

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