Frank Jakobs führt die Hörer und Hörerinnen in die Kunst der ostfriesischen Teezeremonie ein. Ein Stück Zucker gehört zum guten Ton.
"Teetied"
Ik bün Oostfrees dör un dör. Un nich blot dat Land hier is mooi. Ok de Traditionen. To 'n Bispill Teedrinken. Ostfriesische Gemütlichkeit hält stets ein Tässchen Tee bereit. Und zwar für elk un een, de up Visit kummt. Gifft erst mal en Tass Tee. Nich ut so en Emmer of so en Becker mit 'n Teebüddel drin. Nix. Dat is Banausentum. Ik drink Tee blot ut lüttje Teetassen am besten mit dünn Porzellan. Daar smeckt de am besten ut.
Umröhren is ok nich anseggt. De Leppel is blot as so en Aard Stoppschild to bruken. Leppel in d‘ Tass stellen, denn gifft ok keen Tee mehr. Anners kriggst du immer weer en inschunken. Un Kluntje hört d’r ok in de Tass Tee, de knistert denn so fein. Un nich to vergeten Rohm, also Sahne. De mutt man natürlich mit en extra Rohmleppel ingeten un immer linksum. Dat gifft denn en feinen Wulkje - un de Tied steiht still.
Teedrinken hett en langen Tradition. Egentlich weer heel fröher Beer dat Nationalgetränk an de Küst. Dat gung d’r hoch her mitunner. Dat funnen de Calvinisten nich so good. Heel streng religiöös Lüü. Un de hebben de Tee ut China as Drank van Gott anpresen. Un so sünd de Oostfresen an hör Tee raakt. 300 Liter drinkt elk een van uns in’t Jahr. Aber blot echten Oostfresentee, nix Teebüddel. Un dree Tassen is Ostfresenrecht. So, ik hebb nu keen Tied mehr. Ik mutt hier wieder. (Tee trinken) Ahh…lecker Tass Tee.
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