Iran : USA

Und damit verabschieden wir uns für heute, bedanken uns herzlich für Ihr Interesse und wünschen noch einen schönen Restabend. Es war bei aller Brisanz ein super-faires Spiel mit vielen freundschaftlichen Gesten unter den Kontrahenten, das ist heute eigentlich die wichtigste Botschaft gewesen. Uns war es eine Ehre - Ihr Sportschau-Team.

Morgen wird es auch wieder spannend in Katar: Um 16 Uhr gibt es die beiden Spiele Tunesien gegen Frankreich und Australien gegen Dänemark. Ab 20 Uhr trifft Polen mit Lewandowski auf Argentinien mit Messi - parallel dazu kämpfen Saudi-Arabien und Mexiko ums Weiterkommen. Alle Spiele gibt es natürlich auch wieder im Live-Ticker bei sportschau.de.

Die USA stehen verdient im Achtelfinale dieser WM - aber es war eine Gratwanderung. Im ersten Durchgang lautete die Torschussbilanz noch 8:0 für die Amerikaner, am Ende lag sie dann bei 11:5. Auch das zeigt, dass im zweiten Durchgang der Iran aktiver war, aber letztlich fehlte die ganz große Torgefahr. Es waren immer wieder Situationen, die im Ansatz gefährlich waren, aber Keeper Turner musste keine einzige große Parade zeigen. Der Ballbesitz, der zur Pause bei 60 zu 40 für die USA lag, war am Ende fast ausgeglichen, aber was bis zuletzt stimmte, war die Abwehrleistung, die dann letztlich auch den Ausschlag zugunsten des Teams von Gregg Berhalter gab.

Spielende

Tränen bei den Iranern, die hier wirklich alles gegeben haben. Sie sitzen völlig fertig am Boden - aber man kann ihnen nur ein riesiges Kompliment machen.

Aber dann ist es vorbei! Der Eintrag imn die iranischen Geschichtsbücher ist ausgeblieben, die USA stehen im Achtelfinale.

Konterchance der US-Boys, aber kläglich verstolpert - der Iran bekommt nochmal einen Angriff.

Es wird nochmal gecheckt - aber das leichte Greifen ans Trikot kann kein Elfmeter sein. War etwas riskant von Carter-Vickers, aber es ist gut gegangen.

Und dann macht Turner die Sache fast noch scharf! In der 98. Minute rutscht ihm der Ball durch die Beine und trudelt Richtung Tor - aber Ream grätscht ihn rechtzeitig weg.

es geht wieder ganz hintenrum über Keeper Beiranvand. Die Amerikaner verteidigen extrem geschickt.

Noch drei Minuten - bekommt der Iran noch eine Chance? Im Moment spielt sich wieder viel im Mittelfeld ab.

Ghoddos macht extrem viel Alarm, aber oft fehlt die letzte Präzision - auch jetzt rennt er bei seinem Solo wieder mit dem Ball ins Seitenaus.

Beiranvand will den Ball von ganz hinten flach rauspassen und findet beinahe Moore - aber der erkennt das Geschenk einen Tick zu spät.

Fast das 1:1! Toller Kopfball von Pouraliganji, der geht aber hauchdünn am linken Pfosten vorbei.

Freistoß für den Iran auf der halblinken Seite - Vollversammlung im amerikanischen Strafraum.

Turner irrt da nach der Linksflanke durch seinen Strafraum, aber Ream köpft den Ball für ihn aus der Gefahrenzone - Glück für die USA.

Nachspielzeit: Es werden 9 Minuten nachgespielt.

Satte neun Minuten gibt es obendrauf - also der Iran bekommt doch noch Zeit satt, hier dieses eine Tor zu erzielen.

Moore rennt sich vorne fest und leitet den iranischen Konter ein - aber auch der verpufft schon wieder ohne Torabschluss.

Die Amerikaner klären aber auch die Ecke, es bleibt dabei, dass der Iran zu wenig Torgefahr entfaltet - und die Zeit rennt ihnen weg.

Der Iran kommt wieder mal über Ghoddos, aber Carter-Vickers klärt vehement zur Ecke.

Moore kommt da beinahe noch zum Abschluss, aber der Winkel zu spitz - keine Gefahr für Beiranvand.

Langer Ball in die Spitze, aber der rutscht Taremi ab - der Passversuch landet dann auch direkt in den Armen von Turner.

Die Iraner haben ja gegen Wales auch erst in der Nachspielzeit getroffen, da dann sogar doppelt. Also dass sie Kondition haben und auch sehr spät noch gefährlich sind, steht außer Frage.

Es gab noch leichte Proteste der Iraner wegen eines vermeintlichen Handspiels von Moore, aber das war nichts - Lahoz hat hier weiterhin alles optimal im Griff.

Fast der Ausgleich! Nach einem langen Ball kommt Karimi beinahe am Fünfer zum Abschluss - aber er verpasst knapp, Turner kann sich die Kugel schnappen.

Weah mit dem Foul, die Iraner bekommen mal einen Standard. Vielleicht klappt das besser als all die Versuche aus dem Spiel heraus.

Aber bei allem Druck kommt der Iran immer nur bis zum Strafraum der Amerikaner, mehr wird es bisher nicht. Keeper Turner hat einen ruhigen Abend bislang.

Für den verletzten Sargent geht es nicht weiter, bitter für den Ex-Bremer.

Ghoddos mit einem Sololauf, aber drei Gegenspieler sind dann doch zu viel. Aber der Iran versucht weiterhin alles, die Moral ist überragend.

Große Schmerzen bei Sargent, der auf dem Platz behandelt wird. Das wird auch wieder in der Nachspielzeit stark zu Buche schlagen.

Sargent springt da nach seinem Solo über seinen Gegenspieler und landet dann auf dem Ball - das sah schlimm aus. Er knickt voll mit dem Knöchel weg.

Gutes Pressing jetzt der Amerikaner, Sargent und Weah laufen sogar Keeper Beiranvand an. Sie halten die Iraner damit auch ganz weit vom eigenen Tor weg.

Queiroz bringt nochmal zwei Neue, der Iran versucht jetzt alles. Es fehlt immer noch nur ein einziges Tor zum Eintrag in die heimischen Fußballgeschichtsbücher.

Adams hätte auch gern geschossen, er war ein wenig beleidigt von dannen gezogen. Und wird sich durch diese Freistoßausführung von Musah bestätigt fühlen.

Musah läuft an wie ein Kicker beim Fieldgoalversuch, zwei Schritte zurück und einen nach links. Dann will er mit rechts zirkeln - aber weit über das Tor und auch noch vorbei.

Handspiel von Rezeaeian - es gibt Freistoß für die USA 22 Meter vor dem Tor - zentral.

Aber auch diese Szene war wieder ein Beweis, auf was für einem schmalen Grat die Amerikaner wandeln. Das kann hier jederzeit zum 1:1 kommen - und dann steht der Iran im Achtelfinale.

Das Tor hätte allerdings nicht gezählt, weil zuvor Taremi seinen Gegenspieler abgeräumt hatte - klares Foul und gut gesehen von Lahoz.

Die Chance zum Ausgleich! Perfekte Schussposition für Ghoddos, der aber knapp verzieht.

Unglücklich von Robinson, da tritt er Rezeaeian im Luftduell versehentlich voll in die Achillessehne. Aber auch das lösen die Spieler fair, der Iraner beschwert sich, der Ameriakner erklärt, dass es keine Absicht war und hilft ihm hoch - dann gibt es nochmal Shakehands. Top!

Jetzt beschweren sich die Iraner mal zurecht, Weah hatte da klar gefoult, bevor er seinen eigenen Konter fährt. Aber Lahoz pfeift hier ansonsten herausragend.

Im Moment hat der Druck des Iran wieder etwas nachgelassen, der amerikanische Defensivverband arbeitet hervorragend - und Sargent beispielsweise hilft auch immer wieder hinten aus.

Der Konter des Iran läuft über Taremi, aber der steht einen Tick im Abseits.

Solo von Weah auf links, aber er bringt keine Flanke zustande - wieder gut verteidigt vom Iran.

Starkes Dribbling von Aaaronson, der dann den mitgelaufenen Sargent bedienen will - aber Pouraliganji hat gut aufgepasst und geht dazwischen.

Taremi setzt sich auf links klasse durch, legt sich dann aber den Ball zu weit vor und grätscht noch etwas übertrieben in Richtung Keeper Turner. Aber er entschuldigt sich sofort, Turner nimmt an - alles ausgesprochen fair hier.

Die USA bekommen aktuell die Entlastung nicht mehr so gut hin, verlieren vorne zu schnell die Bälle - so wie jetzt Dest wieder bei einem Konter.

Es steht halt immer noch nur 1:0, das kann hier jederzeit kippen. Der Iran wird mit zunehmender Dauer auch das Risiko und den Druck weiter erhöhen, das deutet sich jetzt schon an.

Die Chance zum Ausgleich! Top-Flanke von der rechten Seite, aber Taremi köpft über das Tor. Da fehlte nicht viel!

Sargent hat sich verletzt, muss behandelt werden. Hosseini hatte ihn erwischt, aber die Iraner haben zunächst weitergespielt - Berhalter fand das nicht so gut und hat sich vehement beschwert.

Taremi versucht es aber im Konter komplett allein gegen vier Gegenpsieler, Adams stoppt ihn dann in letzter Instanz.

Aaronson nbringt eine Ecke von links, aber zu ungenau, die wird zum Konter für den Iran.

Sargent zieht mal von halblinks ab, aber der iranische Keeper hält im zweiten Versuch die Kugel fest.

Aaronson ist aber gleich gut in der Partie, geht sofort in die Spitze - aber Beiranvand schnappt ihm die aufspringende Kugel so gerade weg, ehe er zum Kopfball kommt.

Bitter für Pulisic, er kann nicht weitermachen. Der Zusammenprall beim 1:0 mit Keeper Beiranvand war dann doch zu hart.

Anpfiff 2. Halbzeit

Ende 1. Halbzeit

Das Knie von Weah war im Abseits - sonst hätte es hier schon 2:0 für die USA gestanden. Es wäre verdient gewesen, denn die Amerikaner haben druckvoller agiert, waren zielstrebiger, ohne allerdings extrem zu glänzen. 60 Prozent Ballbesitz sprechen aber eine klare Sprache, und noch klarer ist die Torschussbilanz: 8:0 zur Pause. Der Iran hat in vielen Situationen gut verteidigt, aber am Ende war der Druck dann doch immer wieder mal zu groß. Für den Traum des ersten Achtelfinaleinzugs ihrer WM-Geschichte muss nach der Pause eindeutig mehr kommen.

Beiranvand steht da völlig falsch im Raum - aber er hat Riesendusel, das Tor wird wegen einer minimalen Abseitsstellung nicht anerkannt.

Weah trifft - aber ist das Abseits? Die Fahne geht hoch.

Dest verliert vorne das Kopfballduell, der Iran kann kontern, aber da fehlt wieder mal die letzte Konsequenz.

Robinson macht Druck über links, nimmt dann noch Pulisic mit - aber der kommt nicht an seinem Gegenpsieler Hosseini vorbei.

Dest versucht unheimlich viel, jetzt rutscht ihm der Steilpass auf Sargent aber ins Toraus. Er entschuldigt sich sofort.

Mohammadi muss ausgewechselt werden, er hatte zuvor aber auch seine liebe Mühe und Not mit Dest.

Nachspielzeit: Es werden 5 Minuten nachgespielt.

Fünf Minuten lautet die offizielle Nachspielzeit, aber es gibt schon wieder einen Verletzten: Mohammadi sitzt an der Seitenlinie und braucht Betreuung.

Tolle Kombination! Doppelter Doppelpass zwischen Weah und Sargent, am Ende kommt dann aber Hosseini so gerade noch dazwischen. In höchster Not.

Pulisic macht jetzt erstmal weiter, will sich sicher in die Pause retten. Aber es wird noch einige Zeit obendrauf geben.

Adams sieht Gelb und beschwert sich vehement, aber es war durchaus ein taktisches Foul.

Sargent bekommt einen langen Ball, zieht dann von rechts flach ab - aber der Winkel ist zu spitz für einen Torschuss.

Berhalter lässt schon Ersatzpersonal warmlaufen, mal sehen, ob Pulisic weitermachen kann.

Pulisic war kräftig mit Keeper Beiranvand zusammengerasselt, er ist immer noch benommen und muss vom Platz geführt werden.

Pulisic hat sich bei seiner Flufeinlage auch verletzt, wird im Tor behandelt - das wird wieder eine lange Nachspielzeit geben.

Klasse, wie sich Pulisic da am Fünfer gegen zwei Iraner durchsetzt, mutiger Einsatz gegen Hosseini und Rezaeian.

McKennie verlagert auf Desk, der spielt in die Mitte auf Pulisic - die Führung!!!

Kurz gespielte Ecke auf Desk, der heranrauscht, aber der Ball war etwas zu lasch gespielt - so kommt Ezalolahi noch dazwischen und blockt.

Nach wie vor 60 zu 40, was den Ballbesitz angeht. Die Amerikaner sind klar überlegen, aber so richtig gefährlich ist für Irans Keeper Beiranvand immer noch nicht geworden.

Pulisic nimmt auf rechts mal wiede den sehr aktiven Desk mit, der legt sich die Kugel aber zu weit vor - Abstoß.

Gute Kombination! Desk flankt, Sargent stoppt den Ball sehr gut und legt für Weah ab - der jagt die Kugel aber drei Meter über die Latte.

Ahmad will da auf den amerikanischen Keeper draufgehen, aber Carter-Vickers stellt wie im Basketball einen Block. Klasse gemacht und natürlich kein Foul, auch wenn Ahmad voll in den Block rauscht und sich richtig wehtut.

Desk setzt sich vehement durch, zieht von rechts in die Mitte und schließt ab - aber wieder blocken die Iraner sehr gut.

Sehr stark von Lahoz: McKennie will einen Freistoß schinden, den ihm auch neun von zehn Schiedsrichtern wohl gegeben hätten. Aber der Spanier steht sehr gut und sieht, dass das so gut wie nichts war - also weiterspielen.

Nach der Blockaktion springt die Kugel zu Weah, der völlig frei und nicht im Abseits steht - aber er bekommt keinen richtigen Druck hinter seinen Kopfball.

Sargent wird von Pulisic hart angespielt, dreht sich aber gut und schließt ab - aber der Ball wird noch geblockt.

Robinson flankt, aber Gholizadeh hat stark mit nach hinten gearbeitet und blockt den Ball zur Ecke.

Turner im US-Tor mit einer Mini-Unsicherheit nach einer Rückgabe, die iranischen Fans sind sofort voll da - aber der Keeper klärt die Situation dann auch sofort wieder.

McKennie spielt den Ball ins Toraus, regt sich dann aber noch über seine Mitspieler auf - das lag er daneben.

Weah wird jetzt aktiver, versucht es mit einem Dribbling über rechts - aber er rennt mit dem Ball über die Torauslinie.

Wieder ein vielsprechender Angriff der Amerikaner, aber Musah findet bei seinem Rückpass Weah nicht. Da war mehr drin.

McKennie will auf Linksaußen Robinson steil schicken, schießt den Ball aber ins Seitenaus. Weiterhin gilt, dass die Angriffe in letzter Instanz zu ungenau sind und der Zug zum Tor fehlt.

Nächster Vorstoß von Pulisic, aber stark verteidigt von Hosseini, der überhaupt bisher einen Top-Job abliefert.

Stark ist auch die Pasquote der US-Boys, sie liegen bei Toni-Kroos-verdächtigen 94 Prozent. Der Iran hat 77,5 Prozent.

Die Amerikaner haben bisher knapp 60 Prozent Spielanteile und eine ebenso starke Zweikampfquote.

Klasse-hereingabe! Musah bringt Desk ins Spiel, der von rechts knallhart in die Mitte flankt. Aber auch ganz hervorragend, wie Keeper Beiranvand die Situation entschärft, sehr aufmerksam.

Jetzt mal ein langer Ball von Mohammedi auf Azmoun, aber der ist etwas zu optimistisch - US-Keeper Turner geht dazwischen und fängt die Kugel ab.

Der Iran hat bisher noch keine Torchance, die Amerikaner eine halbe durch den Kopfball von Pulisic.

Langer Ball auf Sargent, der die Kugel brillant annimmt, sie sich dann aber etwas zu weit vorlegt. Trotzdem kommt er noch zum Flanken, findet in der Mitte aber keinen Abnehmer.

Jetzt mal ein Ballverlust von Pulisic im Aufbau, aber die Iraner schalten zu langsam um, um einen Konter fahren zu können - fast alle Amerikaner sind rechtzeitig wieder hinter dem Ball.

Der erste gute Abschluss des Spiels! Pulisic steigt nach einer Linksflanke zum Kopfball hoch, setzt sich gegen Hosseini durch - aber Beiranvand hat die Kugel sicher, auch wenn Pulisic sie ein wenig gegen seine Laufrichtung platziert hatte.

Musah macht richtig Alram, vor allem über die rechte Außenbahn. Da haben die Iraner große Probleme.

Musah zieht von der Strafraumgrenze per Vollspann ab, zielt aber deutlich zu hoch. Das war etwas zu hektisch, keine Gefahr für Iran-Keeper Beiranvand.

Die Iraner stehen allerdings sehr tief in der eigenen Hälfte. Azmoun als erster Forechecker beginnt zehn Meter in der eigenen Hälfte, den Gegner anzulaufen.

Jetzt sind die USA wieder am Drücker, aber es wirkt alles noch ohne eine wirklich klare Linie. McKennie treibt den Ball immer wieder durch das Mittelfeld, auch Adams ist sehr aktiv - aber Torchancen haben sie noch nicht initiiert.

Jetzt mal ein guter Angriff des Iran! Aber Azmoun bleibt hängen, dann schlägt Rezaeian die Flanke zu lang.

Der Iran wird erstmal hintenrein gedrängt, schafft bisher keine Entlastung. Aber die Abwehr steht stabil.

Die USA machen Druck, versuchen es über die rechte Seite, erst mit Dest, dann mit Weah - aber seine Flanke ist zu ungenau.

Pulisic mit dem ersten Vorstoß, er umdribbelt drei Gegenspieler, wird dann aber von Hosseini fair gestoppt.

Spielbeginn

Der Ball rollt - und nach sieben Sekunden leistet sich McKennie das erste Foul dieser Partie.

Noch hat nie eine iranische Mannschaft ein Achtelfinale bei einer WM erreicht. Wenn sie dieses Spiel gewinnen, schreiben sie also Geschichte.

Wie die beiden Teams taktisch angeordnet sind, sehen Sie in unserem Ticker-Tool unter dem Reiter "Aufstellungen". Gelietet wird die Partie von Schiedsrichter Antonio Lahoz aus Spanien.

Iran: Beiranvand - Rezaeian, M. Hosseini, Pouraliganji, Mohammadi - Nourollahi, Ezatolahi, Hajsafi - Gholizadeh, Azmoun, Taremi

USA: Turner - Dest, Carter-Vickers, Ream, Robinson - Adams - McKennie, Musah - Weah, Sargent, Pulisic

Die Agenturen berichten, dass die Stimmung rund um das Al-Thumama-Stadion in Katar vor dem Anpfiff friedlich gewesen sei. Fans beider Seiten begrüßten sich freundschaftlich und konkurrierten am Dienstag nur mit Schlachtgesängen. Viele Anhänger nahmen gemeinsam Bilder auf und umarmten sich dabei. "Das ist kein Problem, sie sind Freunde", sagte ein junger iranischer Anhänger, der in Katar lebt. Und ein Iraner aus London meinte: "Das ist nur ein Fußballspiel."

Eine gute Nachricht gab es heute ja schonmal in jedem Fall, ob sie in Zusammenhang mit diesem Spiel steht, ist unklar: Ex-Nationalspieler Voria Ghafouri, der wegen kritischer Äußerungen in Haft saß, soll freigelassen worden sein.

Aktuell läuft die iranische Hymne, die Spieler singen wie im zweiten Spiel mit, ohne großen Pathos zu zeigen.

Also, wünschen wir uns für heute, dass die Gesten der Spieler untereinander, der Umgang und die Fairness Zeichen setzen, die alle Matchhaber verstehen: Der Fußball lässt sich nicht für Hasspropaganda instrumentalisieren. Vielleicht ein frommer Wunsch.

Es gab dieses Duell bei einer WM sogar schon einmal: 1998 in Frankreich gewann der Iran 2:1 gegen die USA, in Erinnerung blieb ein gemeinsames Mannschaftsfoto - und die iranischen Spieler überreichten den Amerikanern um Kapitän Tom Dooley sogar Blumen.

Im zweiten Spiel sangen die Spieler dann zwar mit, aber ohne jegliche Emtion zu zeigen. Die Gemengelage für die Fußballer ist ohnehin kaum zu bewältigen: Das Regime will sie als Botschafter ihrer Politik benutzen, die Regimegegner erwarten Gesten und Statements in die exakt andere Richtung: Für die Rechte der Frauen, für die Meinungsfreiheit. Wie soll man sich da auf ein Fußballspiel konzentrieren können?

Die iranischen Fußballer und ihre Familien in der Heimat stehen natürlich ebenfalls im Fokus der Machthaber. Umso grandioser ist der Protest zu werten, zum dem sich die Nationalspieler vor dem Auftaktspiel gegen England entschlossen: Sie sangen, obwohl dies angeblich mit drastischen Folgen belegt sein soll, die Hymne ihres Landes nicht mit. Daraufhin kam es im Iran zu einem Abbruch der Fernseh-Übertragung.

Ganz bizarr ist auch das, was ARD-Korrespondentin Katharina Willinger im Mittagsmagazin berichtete. Danach sollen in Katar 5.000 Kräfte des iranischen Regimes in Katar vor Ort sein, um kritische Fans - beispielsweise im Ausland lebende Menschen aus dem Iran - zu beobachten und zu beeinflussen. Angeblich werden auch Listen mit Namen von Fans erstellt, die Kritik äußern.

Von den iranischen Fußballern wird von allen Seiten unfassbar viel erwartet, so viel, dass sie eigentlich kaum tragen können. Grundsätzlich spielt der Sport spielt bei den Protesten im Iran eine große Rolle. Zahlreiche Sportlerinnen entledigten sich ihres Hijabs, ein Kopftuch, das im Iran vorgeschrieben ist - mit teils drastischen Folgen wie bei der Kletterin Elnaz Rekabi. Viele männliche Sportler zeigten Gesten der Solidarität mit den Frauen, die für mehr Rechte kämpfen. Der Ruf der Protestierenden: "Zan, zendegi, azadi ("Frau, Leben, Freiheit!")." Der Slogan war auch häufig auf Shirts und Fahnen in Katar zu sehen - auch hiergegen gingen katarische Behörden vor.

Dass sich die iranischen Fragesteller allerdings zum Hüter von recht und Ordnung aufschwangen, erschien angesichts der Vorgänge in ihrem Heimatland absolut grotesk: Seit die Kurdin Mahsa Amini am 16. September wegen eines falsch getragenen Kopftuchs ("Hijab") von der sogenannten Sittenpolizei festgenommen worden war und später im Krankenhaus starb, wird in vielen Städten des Iran protestiert, die Einsatzkräfte des Regimes gehen mit großer Härte gegen die Menschen vor. Die Nichtregierungsorganisation Iran Human Rights zählte bis zum 19. November 448 Tote, darunter 60 Kinder und 29 Frauen, dabei geht die Organisation davon aus, dass die tatsächliche Zahl höher ist.

Der US-Verband hatte zwischenzeitlich die Nationalflagge des Iran nicht vollständig dargestellt, dafür fand Berhalter versöhnliche Worte: Man wisse im Trainerteam und im Spielerkader nicht, was der Verband veröffentlicht habe, man könne sich nur im Namen des Stabs und der Spieler dafür entschuldigen, auch wenn man nicht beteiligt sei.

Es gab ja gestern diese sehr denkwürdige Pressekonferenz der Amerikaner, in der sich Coach Gregg Berhalter und Mittelfeldspieler Tyler Adams mit aggressiven Fragen iranischer und sehr offensichtlich regierungsnaher Journalisten gegenüber sahen. Insgesamt haben die beiden Sportler eine enorme Ruhe behalten, sich sehr diplomatisch gezeigt und den Fragestellern Respekt erwiesen. Es gab sogar eine Entschuldigung.

Aber wie sehr überlagern hier heute die Politik, die Menschenrechtslage, die gegenseitigen Provokationen, der Umgang miteinander - wie sehr überlagert all das dieses Spiel? Diese Frage wurde im Vorlauf sehr eindeutig beantwortet: total.

Sportlich geht es hier um den Einzug in die K.o.-Runde. Aktuell ist der Iran nach seinem späten Sieg über Wales Zweiter in der Gruppe B, hat damit einen Punkt mehr als die USA, die bisher gegen England und Wales jeweils remis gespielt haben.

Einen wunderschönen guten Abend, liebe Fußball-Fans! Ihr Sportschau-Team begrüßt Sie ganz herzlich zu einem ganz speziellen Spiel dieser Weltmeisterschaft in Katar - vielleicht sogar zu dem brisantesten Spiel der WM-Geschichte: Der Iran trifft auf die USA. Wir versorgen Sie an dieser Stelle mit allen Informationen rund um das Duell der politischen Erzfeinde, die heute ein gemeinsames sportliches Ziel haben.