Uruguay : Russland

Ich verabschiede mich an dieser Stelle und verweise auf die beiden Abendpartien. Ab 20 Uhr geht es im Liveticker weiter mit WM-Fußball.

Auf wen Uruguay (am Samstag) und Russland (am Sonntag) im Achtelfinale treffen, entscheidet sich heute Abend um 20 Uhr bei den Spielen Portugal gegen Iran und Spanien gegen Marokko.

Die Uruguayer haben sich ihre beste WM-Leistung für das Duell mit dem Gastgeber aufgehoben und gewinnen absolut verdient mit 3:0. Bemerkenswert: Alle fünf Turniertreffer der Südamerikaner fielen nach Standardsituationen. Heute: ein Elfmeter, zwei Eckbälle. Für Russland heißt es jetzt: Spiel abhaken und den Blick nach vorne richten. Im Achtelfinale stehen ja beide Teams.

Jetzt hat Schiedsrichter Diedhiou ein Einsehen und pfeift ab. Uruguay schlägt Russland mit 3:0 und sichert sich den Gruppensieg in der Gruppe A.

Abpfiff 2. Spielhälfte

Der Torschütze darf sich seinen verdienten Applaus abholen. Für ihn kommt Gomez. Max, nicht Mario.

Der Rest ist Schaulaufen in der vierminütigen Nachspielzeit.

Und dann passiert es doch noch: Nach einer Ecke steigt Godin am höchsten und prüft Akinfeev, der zunächst noch abwehren kann. Den Abpraller verwertet Cavani dann aber in bester Gerd-Müller-Manier per Abstauber.

Akinfeev dürfte inzwischen richtig heiße Finger haben: Erneut versucht es Rodriguez, erneut ist der russische Keeper zur Stelle.

Die letzte Minute der offiziellen Spielzeit ist angebrochen. Die einzige Frage, die es hier noch zu klären gibt, ist die nach der Nachspielzeit.

Arrascaeta zieht eine Ecke direkt aufs Tor und überrascht damit Akinfeev. Der russische Keeper reagiert aber gut und bekommt seine Hand noch rechtzeitig hoch. Sehenswert von beiden.

Gute Aktion der Russen: Smolov vernascht die halbe uruguayische Hintermannschaft und legt dann quer. Sein Pass findet aber keinen Abnehmer. Da war deutlich mehr drin.

Cacares verpasst die Hereingabe knapp. Trotz imposanter Haarpracht fehlen da ein paar Zentimeter.

Es gibt Eckball für Uruguay.

Der eingewechselte Rodriguez versucht es mal aus der Distanz. Seinen Strahl mit links kann Akinfeev aber wegfausten.

Uruguay lässt derweil die nächste Chance liegen: Suarez legt kurz vor dem Tor quer auf Cavani - der kommt jedoch erneut einen Schritt zu spät. Weiter geht's mit 2:0.

Die letzten zehn Minuten sind angebrochen. So langsam aber sicher kann man sich darauf einstellen, dass Uruguay als Gruppensieger ins Achtelfinale einzieht, die Russen haben sich wohl ihrem Schicksal ergeben.

Caceres sucht mit einer Flanke aus dem Hauptfeld Cavani. Die Feinjustierung passt aber nicht ganz. Der Stürmer von Paris St. Germain verpasst, der Ball geht ins Seitenaus.

Vom Platz läuft Torreira dann aber doch recht rund. Nach einem großen Schluck aus der Wasserpulle geht es weiter für ihn.

Es gibt eine Verletzungsunterbrechung: Torreira hat sich weh getan und hält sich die Wade.

Und zack, hat Russland die erste Chance des zweiten Durchgangs: Dzuyba kommt im Strafraum aus halbrechter Position zum Schuss. Sein Versuch fliegt aber weit am langen Eck vorbei.

Uruguay wechselt zum zweiten Mal: Nandez macht Platz für Rodriguez. Dieser soll mithelfen, dass sich am Ergebnis nichts mehr ändert.

Dzuyba geht nach einem Zweikampf im Strafraum zu Boden und hält sich das Gesicht. Godin hat ihn mit dem Arm im Gesicht getroffen. Die Szene wird gecheckt, es geht aber weiter ohne Elfmeter. Vollkommen richtig.

Godin ist offenbar langweilig. Der Innenverteidiger nimmt einem langen Ball der Russen im Mittelkreis volley und haut ihn in Richtung Tor. Das Spielgerät fliegt vorbei, Godin lächelt trotzdem. So sieht man aus, wenn man siegessicher ist.

Dzyuba verdient sich im Strafraum weiter Fleißpunkte. Der russische Stoßstürmer ackert und behauptet sich oft gleich gegen zwei Gegenspieler. Seine versuchte Ablage für die nachrückenden Mittelfeldspieler landet aber bei Uruguay.

Und auch Uruguay wechselt: Geburtstagskind Bentancur hat Feierabend und darf ins Entmüdungsbecken, für ihn kommt die Nummer zehn. Diese trägt inzwischen allerdings nicht mehr Diego Forlan, sondern Giorgian de Arrascaeta. Schauen wir mal, ob er die Rückennummer verdient hat.

Russlands Trainer Cherchesov will das Ergebnis so offenbar wirklich nicht hinnehmen. Er bringt mit Smolov einen weiteren Mittelstürmer und setzt auf mehr Offensive. Das ist aller Ehren wert.

Bentancur kommt im Zweikampf zu spät und sieht Gelb. Richtige Entscheidung.

Bentancur zieht dann das Tempo mal an und setzt sich über die rechte Seite durch. Sein Abschluss wird aber geblockt.

Uruguay ist jetzt um eine Beruhigung des Spiels bemüht. Ball halten, Gegner laufen lassen, Publikum abkühlen. Das Ergebnis im Stile einer Spitzenmannschaft verwalten, heißt das wohl.

Russland will es wohl doch noch mal wissen. Rechtsverteidiger Fernandes schaltet sich in den Angriff ein. Etwas Zählbares springt nicht dabei heraus, aber zumindest die Zuschauer sind wieder da.

Dzyuba lässt sich jetzt mal zurückfallen und leitet so einen russischen Angriff ein. Der neue Mann Kuziaev legt sich den Ball aber zu weit vor. Abstoß Uruguay.

Das Publikum sieht das aber anders und versucht es mit lautstarker Wiederbelebung des russischen Teams. Eine als Wende zum Guten auserkorene Freistoß-Flanke landet aber fernab von Freund und Feind im Toraus.

Das Spiel geht erst einmal genauso weiter wie im ersten Durchgang. Uruguay hat den Ball, Russland wartet ab. Ein großes Aufbäumen gegen die Niederlage sieht anders aus.

Auf dem Rasen kommen weiter die Uruguayer. Die erste Chance des zweiten Durchgangs hat Cavani. Sein Freistoß aus rund 25 Metern landet aber in der Mauer.

Der Ball rollt wieder. Russlands Trainer Cherchesov geht prophylaktisch gegen einen weiteren Platzverweis vor. Der verwarnte Gazinsky geht, Kuziaev kommt.

Anpfiff 2. Spielhälfte

Uruguay bleibt übrigens die Effizienz-Maschine dieser WM: Die Südamerikaner schossen in den ersten 45 Minuten viermal aufs Tor. Die Hälfte aller Versuche schlug hinter Russlands-Keeper Akinfeev im Netz ein. Viel besser geht es nicht.

Russland hat jetzt zwei Möglichkeiten: Auch in Unterzahl noch einmal alles versuchen und die gute Stimmung im Land bewahren. Oder Kräfte sparen, Ergebnis so gut es geht verwalten und schon jetzt aufs Achtelfinale konzentrieren. Es ist nicht immer leicht, Gastgeber zu sein.

Das war es von den ersten 45 Minuten. Uruguay ist nach zwei schwächeren Partien rechtzeitig im WM-Turnier angekommen und führt hochverdient. Gastgeber Russland bekommt erstmals die Grenzen aufgezeigt und muss aufpassen, nicht einen richtigen Dämpfer zu kassieren. Nach dem berechtigten Platzverweis gegem Smolnikov spielen die Russen nur noch zu zehnt. Einziger Trost: Das Achtelfinale ist beiden Teams definitiv sicher.

Abpfiff 1. Spielhälfte

Nandez versucht es mit einem Alleingang über den rechten Flügel. Der Spieler der Boca Juniors rennt sich aber fest. Viel wird hier nicht mehr passieren.

Schiedsrichter Diedhiou kennt aber noch keine Gnade. Es gibt zwei Minuten Nachspielzeit.

Russland probiert es noch mal. Dzuyba läuft aber mit dem Ball ins Aus. Der Halbzeitpfiff würde dem WM-Gastgeber guttun.

Für die Russen macht es die Aufgabe damit natürlich nicht leichter. Jetzt ist die Frage, ob sie nicht vielleicht einfach in den Kräftespar-Modus schalten und das Spiel über sich ergehen lassen. Das Achtelfinale ist ja sowieso sicher.

Treffen sich ein Eigentor-Schütze und ein Rotsünder unter der Dusche: Cheryshev und Smolnikov dürfen jetzt in den Katakomben ausknobeln, wer den schwärzeren Tag erwischt hat.

Und auch für Cheryshev ist Feierabend. Er macht Platz für Stamm-Rechtsverteidiger Fernandes.

Jetzt wird es ganz bitter für Russland: Smolnikov wird von Laxalt überlaufen und kann sich nur mit einem Foul helfen. Dafür sieht er Gelb. Da er vorher bereits verwarnt war, geht es für ihn schon nach 37 Minuten unter die Dusche. Das Achtelfinale findet damit ohne ihn statt.

Neuigkeiten aus dem FIFA-Büro: Das 2:0 wird jetzt wohl doch als Eigentor von Cheryshev gewertet. Schade für Laxalt, schade für Cheryshev. Aber vielleicht ist das letzte Wort ja noch nicht gesprochen, wir bleiben dran.

Für die neutralen Zuschauer könnte die Partie jetzt nicht schöner sein. Uruguay hat Spaß am Fußball, Russland muss kommen. Meine Prognose: Hier fallen heute noch mehr Tore.

Uruguay hat prompt die Möglichkeit, hier das 3:0 nachzulegen und damit schon nach rund einer halben Stunde alles klar zu machen. Akinfeev rettet aber im letzten Moment gegen Bentancur.

Die Russen wirken deutlich angeknockt. Das wird ein hartes Stück Arbeit für den WM-Gastgeber.

Nach kurzen Überlegungen, ob das Tor als Eigentor gewertet wird, wurde der Treffer nun auch offiziell Laxalt zugesprochen.

Der Eckball wird zunächst abgewehrt, landet dann aber genau vor den Füßen von Laxalt. Der macht es wie jeder Kreisliga-Kicker es auch tun würde: Er zieht einfach mal ab. Cheryshev fälscht ab, 2:0 für Uruguay.

Eine Freistoß-Flanke von Torreiro wird von Dzuyba abgewehrt. Es gibt Eckball für Uruguay.

Erste etwas härtere Aktion der Russen. Caceres hat es erwischt. Der Tritt bleibt aber ohne Folgen.

Die Russen suchen immer wieder ihren Stoßstürmer Dzuyba. Der hat im direkten Duell gegen die beiden Kanten Godin und Coates aber alles andere als einen angenehmen Nachmittag. Uruguay kann klären, Abstoß.

Dzyuba kommt an den Ball und köpft ihn gefährlich in Richtung Tor. Aber: abgepfiffen. Stürmerfoul.

Nächste Ecke Russland.

Nach einer guten Viertelstunde kann man festhalten: Die Uruguayer zeigen hier ihre bislang beste Turnierleistung und drängen Russland immer wieder in die Defensive. Die WM-Gastgeber setzen auf Konter und lange Bälle. Das hat bisher nicht wirklich gut geklappt. Aber noch ist ja viel Zeit.

Beim Freistoß, der zum Tor führte, hat der Verursacher übrigens Gelb gesehen. Das wäre hiermit nachgetragen.

Und Russland drängt direkt auf den Ausgleich: Cheryshev scheitert aus aussichtsreicher Position an Muslera. Muntere Partie.

Stand jetzt wäre Uruguay also Gruppenerster. Zum Trost für alle Russen: "Stand jetzt" hat im Fußball oft nur eine sehr kurze Haltbarkeit.

Diese Möglichkeit lässt sich Suarez nicht nehmen. Der Freistoß knallt rechts unten ins Eck, das ist das sogenannte Torwarteck. Da sieht Akinffev nicht gut aus.

Ein kapitaler Fehlpass der Russen landet genau in den Füßen von Suarez. Der spielt seine Schnelligkeit aus und findet über Umwege Bentancur. Der wird gefoult, Freistoß knapp vor dem Strafraum.

Schon jetzt fällt auf: Das Spiel macht eindeutig Uruguay. Russland lässt die Südamerikaner kommen und lauert auf Konter. Der erste Gegenstoß verpufft aber.

Laxalt versucht es mit einem langen Ball auf Suarez. Den kann aber selbst der Stürmer des FC Barcelona nicht erlaufen. Die Anfangsphase ist noch geprägt von Nervosität und Ungenauigkeiten.

Jetzt hat erstmals Russland etwas länger den Ball. Uruguay steht aber hinten sicher, Abstoß für die Südamerikaner.

Taktisch ist das bei Uruguay übrigens doch eher wieder eine Viererkette. Caceres spielt Rechtsverteidiger, Laxalt links.

Der erste Abschluss nach rund einer Minute: Vecino versucht es aus knapp 20 Metern - links vorbei.

Der Ball rollt, Russland hat Anstoß.

Anpfiff 1. Spielhälfte

Beide Teams haben sich dem Anlass entsprechend schick gemacht: Uruguay trägt Himmelblau, die Russen haben sich für Weiß entschieden. In wenigen Augenblicken geht es los.

Die Hymne von Uruguay wurde schon gespielt, jetzt folgt Russland. Das dürfte von der Laustärke her vermutlich etwas eindrucksvoller werden. Die meisten Fans im 41.970 Zuschauer fassenden Stadion feuern heute den Gastgeber an.

Ein Wort noch zum Schiedsrichter - auch der darf natürlich nicht unerwähnt bleiben: Der Mann mit der Pfeife heißt Malang Diedhiou, kommt aus dem Senegal und ist 45 Jahre alt. Die WM in Russland ist sein erstes und gleichzeitig auch letztes großes Turnier auf internationaler Bühne. Warum? Darum: Laut Regularien darf kein FIFA-Schiedsrichter älter als 45 Jahre sein.

Aber genug Vorgeplänkel: Die Mannschaften betreten in diesem Moment den Rasen.

Effizienz trifft auf Minimalisten: Während sich Russland in den ersten beiden Spielen vor allem durch Kaltschnäuzigkeit einen Namen machte und durchschnittlich nur drei Torschüsse pro Treffer (sieben plus ein Eigentor) benötigte, lief es bei Uruguay nur nach ruhenden Bällen. Beiden Treffern ging eine Standardsituation voraus. Von den Südamerikanern muss heute definitiv mehr kommen. Die taktische Ausrichtung ist ein erster Fingerzeig, dass sie das wissen.

Noch wechselfreudiger zeigt sich Uruguays Coach Oscar Tabarez. Im Vergleich zum 1:0-Erfolg gegen Saudi-Arabien gibt es gleich vier Neue: Coates, Laxalt, Nandez und Torreira spielen für Gimenez, Rodriguez, Sanchez und Varela. Taktisch wird aus der Vierer- eine Dreierkette, im Mittefeld ist deutlich mehr Offensivpower auf dem Rasen als zuletzt. Die Südamerikaner wollen es wissen.

Werfen wir einen Blick auf die Aufstellungen: Russlands Trainer Stanislav Cherchesov hat im Vorfeld offenbar geblufft und entgegen seiner Verlautbarungen die Startelf vom überzeugenden 3:1-Sieg gegen Ägypten doch durcheinander gewürfelt. "Ich werde keine besonderen Wechsel vornehmen", sagte er – und nahm dann drei Wechsel vor: Kudryashov, Miranchuck und Smolnikov beginnen für Goldovin, Mario Fernandes und Zhirkov. Was "Never change a winning team" wohl auf Russisch heißt?

Das erfolgreiche Überstehen der Gruppenphase von Russland hat übrigens fast schon historische Ausmaße. Die russische Auswahl stand letztmals im Jahr 1986 im Achtelfinale einer Weltmeisterschaft, das ist 32 Jahre her. Russland hieß damals noch UdSSR.

Die Ausgangslage ist im Gegensatz zu manch anderen Gruppen relativ klar und auch für Nicht-Mathematiker schnell zu verstehen: Russland reicht aufgrund der besseren Tordifferenz ein Unentschieden, um Platz eins zu verteidigen. Uruguay muss gewinnen.

Auf dem Programm steht das Duell des Gastgebers Russland mit Uruguay. Beide Mannschaften kommen mit der Empfehlung von zwei Siegen aus zwei Spielen nach Samara, beide Teams sind also bereits sicher für das Achtelfinale qualifiziert. Heißt: Heute geht es um den Gruppensieg.

Liebe Fußballfans, herzlich Willkommen zum letzten Spieltag der Gruppenphase. Den Anfang macht, so will es das Alphabet, die Gruppe A.