Der Calder-Saal im Sprengel Museum Hannover © Herling Gwose Werner / Sprengel Museum Foto: Herling Gwose Werner

Blaue Stunde: Jazz

Stand: 11.09.2024 17:53 Uhr

Für alle Kunstsinne: die Blaue Stunde im Sprengel Museum - am 12. und 13. März 2023 zum Thema "Jazz".

Über den Tellerrand schauen - das gehört zu den Markenzeichen der Musikerinnen und Musiker der NDR Radiophilharmonie. Der Cellist Oliver Mascarenhas hatte schon immer ein Händchen für Projekte, in denen klassische Musik auf Jazz, Pop oder Hip-Hop trifft. Bei dieser Blauen Stunde zum Thema Jazz hatte sich Mascarenhas mit dem Solo-Schlagzeuger Klaus Reda und dem Solo-Kontrabassisten des Orchesters Hong Yiu Thomas Lai sowie mit dem Pianisten Johannes Nies zusammengetan.

Blaue Stunde 2
Di, 12.03.2024 | 20 Uhr
Mi, 13.03.2024 | 18 Uhr
Hannover | Sprengel Museum, Calder-Saal (Kurt-Schwitters-Platz)

Oliver Mascarenhas Violoncello
Hong Yiu Thomas Lai Kontrabass
Johannes Nies Klavier
Klaus Reda Drumset
Sonja Beißwenger Textlesungen

Jazz

Frank Proto
Sonate für Kontrabass und Klavier (1963)
Nikolai Kapustin
Drei Stücke für Violoncello und Klavier:
Nearly Waltz
Elegy
Burlesque
Teppo Hauta-aho
Kadenza für Kontrabass solo
Claude Bolling
Suite for Cello and Jazz Piano Trio
daraus:
Baroque in Rhythm
Ballade
Galop

Eine Blaue Stunde zu
Henri Matisse: "Ikarus" (aus "Jazz"), 1947

19 bzw. 17 Uhr Einführung
Anna Hartwich (NDR Kultur) und Gabriele Sand

Eine Kooperation von NDR Radiophilharmonie, NDR Kultur und dem Sprengel Museum Hannover

Swingender Kontrabass

Mit einem Kontrabass-Klassiker, der Sonate "1963" von Frank Proto, ging es los. Weil es kaum Originalliteratur für sein Instrument gab, schrieb sich der junge Proto im Jahr 1963 kurzerhand ein Stück selbst - heute zählt es zum absoluten Standardrepertoire für Bass.

Jazzig virtuos

Es folgte Oliver Mascarenhas mit drei Cello-Werken des 2020 verstorbenen Jazzkomponisten Nikolai Kapustin, bevor Lai in der "Kadenza" des Finnen Teppo Hauta-aho als Solist einmal so gut wie alles zeigen durfte, was auf dem Kontrabass möglich ist.

Barock und Klassik aus Jazz-Perspektive

Abschluss und Höhepunkt bildeten drei Stücke aus der sechssätzigen Cello-Suite des Franzosen Claude Bolling. Ein herzerfrischender Streifzug durch die Welt von Barock und Klassik, nur eben aus der Perspektive eines Jazzmusikers. Da begann ein Fugenthema zu swingen wie bei Jacques Loussier, es wurde geschwärmt und geschwelgt, und am Ende haben Cello und Klavier spielerisch, aber hochvirtuos ihre Kräfte gemessen.

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