Ring A2: Mysterium des Augenblicks

Orchesterwerke aus drei Jahrhunderten

Die Konzerte im Ring A erforschen die Musik und die Frage nach dem Sinn. Die Kompositionen der Vergangenheit und der Gegenwart berichten von ihrer Zeit, von gesellschaftlichen Zuammenhängen und politischen Ansichten.

Sabine Meyer © picture-alliance / jazzarchiv
Die Klarinettistin Sabine Meyer

Der Titel "Mysterium des Augenblicks" des rund fünfzehnminütigen Werks für Streicher, Zimbal und Schlagzeug aus der Feder des französischen Komponisten Henri Dutilleux steht geradezu sinnbildlich für das zweite Konzert im Ring A. Unter der Leitung von Heinrich Schiff stiften die Musiker der NDR Radiophilharmonie Querbezüge zwischen Dutilleuxs 1989 uraufgeführten Kammerorchesterwerk, Wolfgang Amadeus Mozarts berühmtem Klarinettenkonzert und - gleichsam als Mittler zwischen Klassik und Moderne - Franz Schuberts unvollendeter und bis heute Mysterium gebliebener siebter Sinfonie.

 

Ein ganz besonderer Klang

Während in Dutilleuxs Komposition "Mystère de l’'nstant" das Zimbal, der osteuropäische Vertreter des süddeutschen Hackbretts, zur Magie des Werkes entscheidend beiträgt, ist es bei Mozart der Klang der Klarinette - und diesmal einer ganz besonderen. Die Solistin der Abende, Sabine Meyer, hat sich bewusst entschieden, das Konzert auf der Bassettklarinette zu interpretieren, jenen neuartigen Klarinettentypus, für den Mozart damals sein Werk eigentlich komponiert hatte.

Sabine Meyer schätzt an diesem Instrument nicht nur die Erweiterung des Tonraums um vier Halbtöne nach unten, sondern grundsätzlich seinen "weicheren, dunkleren, sonoreren Klangcharakter", so die Künstlerin kürzlich in einem Interview. Und was erst in der Interpretation auf dem Originalinstrument mit seinem größeren Tonumfang zum Ausdruck kommt: Mozart spielte in seinem Klarinettenkonzert bewusst mit klanglichen Kontrasten. "Er wollte genau die große Gegenüberstellung der Intervalle, die Tiefe einerseits und das Hohe Register andererseits", resümiert Sabine Meyer den Reiz dieses Werkes, das nicht umsonst bis heute zu den populärsten Bläserkonzerten überhaupt zählt.

Termine:

Freitag, 14. Oktober 2011, 20 Uhr
Ring A2
NDR, Großer Sendesaal

NDR Radiophilharmonie
Dirigent: Heinrich Schiff
Solistin: Sabine Meyer, Klarinette

Programm:

Henri Dutilleux: Mystère de L'Instant für Streicher, Zimbal und Schlagzeug
Wolfgang Amadeus Mozart: Klarinettenkonzert A-Dur KV 622 (rekonstruierte Fassung für Bassettklarinette)
Franz Schubert: Sinfonie Nr. 7 h-Moll D 759, "Unvollendete"

Um 19.00 Uhr lädt NDR Kultur Moderatorin Friederike Westerhaus im Kleinen Sendesaal zum öffentlichen Talk mit Heinrich Schiff auf dem "Gelben Sofa" ein.

Mit dem gleichen Programm tritt die NDR Radiophilharmonie am 15. Oktober in Osnabrück im Rahmen der Meisterkonzerte 2011/2012 in der Osnabrück-Halle auf.

Ring A2: Mysterium des Augenblicks

Die NDR Radiophilharmonie präsentiert unter Leitung von Heinrich Schiff Werke von Dutilleux, Mozart und Schubert. Als Solistin ist Sabine Meyer an der Klarinette zu hören.

Art:
Konzert
Datum:
Ort:
Großer Sendesaal des NDR
Rudolf-von-Bennigsen-Ufer 22
30169 Hannover
Telefon:
(0180) 163 7637 (Kosten: 3,9 Cent pro Minute vom Festnetz und maximal 42 Cent pro Minute aus Mobilfunknetzen.)
Preis:
15,-/23,-/30,-/39,- Euro zzgl. VVK
Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag 9.00 - 17.00 Uhr
Anmeldung:
NDR Ticketshop
Hinweis:
Karten sind ab 15. August 2011 erhältlich beim
NDR Ticketshop
Rudolf-von-Bennigsen-Ufer 22
30169 Hannover
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