Neue Akademisten in der NDR Radiophilharmonie
Sechs neue Akademisten der Joseph Joachim Akademie haben bei der NDR Radiophilharmonie angefangen. Begeistert erzählen sie von ihrem Einstieg bei der Akademie und ihren ersten Wochen mit dem Orchester.
Dass in der Joseph Joachim Akademie junge Musiker ganz unterschiedlicher Nationalitäten und Mentalitäten aufeinandertreffen, macht die Arbeit besonders spannend. Die Kontrabassistin Kristina Edin kommt beispielsweise aus Schweden, wo sie in einer Musikerfamilie auf einer kleinen Insel bei Göteborg aufgewachsen ist. Nun ist sie froh, in Hannover zu sein, denn in ihrer Studienzeit in London war ihr das Metropolenleben zu stressig geworden. In der Joseph Joachim Akademie arbeitet sie jetzt mit jungen Kollegen aus China, der Ukraine, Gran Canaria und Deutschland zusammen.
Herzliches Willkommen
In der NDR Radiophilharmonie haben sich alle von Anfang an sehr nett aufgenommen gefühlt. Dass ist für sie nicht selbstverständlich, denn sie wissen von einigen Bekannten, dass Akademisten in einem Orchester auch einen schwierigen Stand haben können. "Hier war es vom ersten Tag an wie mit meiner Familie", meint Carlos Campos Medina, Bratscher aus Gran Canaria. Auch Kristina Edin war erstaunt, "hier habe ich sehr schnell die Kollegen kennengelernt, sie sind alle so nett". Sogar Chefdirigent Andrew Manze ist gleich auf sie zugekommen und hat sie herzlich begrüßt. "Die Arbeit mit Manze ist wirklich toll, er fühlt immer ganz genau, was die Musiker brauchen", schwärmt die Geigerin Camilla Busemann.
Engagierte Kollegen
Froh sind sie auch über ihre Mentoren im Orchester, von denen sie unterrichtet werden. Der ukrainische Geiger Yaroslav Bronzey hebt hervor, wie hochprofessionell seine Mentoren Oliver Kipp und Kathrin Rabus arbeiten. "Kathrin Rabus weiß einfach alles über das Orchesterspiel, man kann alles zu den Orchesterstellen und eine hervorragende Technik von ihr lernen", so die chinesische Geigerin Xin Wen. Auch das Engagement der Musiker ist enorm, wie Carlos Campos Medina erzählt: "Als ich einen wichtigen Termin vor mir hatte, war es für François Lefèvre kein Problem, mir zusätzliche Unterrichtsstunden zu geben, egal zu welcher Uhrzeit."
Gemeinsames Arbeiten
Vor allem vom Probespieltraining mit Oliver Kipp sind die Akademisten ganz begeistert, "so ein Angebot gibt es woanders sicherlich nicht!", meint Carlos Campos Medina. Gemeinsam üben sie den Auftritt auf der Bühne, arbeiten an ihrer Haltung und ihrer Körpersprache. "Das bringt enorm viel für die Bühnenpräsenz, ich spüre jetzt schon, wie sich mein Bewusstsein für den Auftritt verändert", berichtet Camilla Busemann. Auch Xin Wen findet das Angebot großartig: "Manchmal braucht man einfach das Stress-Gefühl auf der Bühne, um besser an sich arbeiten zu können." Beide Geigerinnen sind froh, im Rahmen der Akademie wichtige Orchestererfahrung sammeln und Repertoire erarbeiten zu können. Die Arbeit mit der NDR Radiophilharmonie ist dabei "ein erster Kontakt mit der Realität", so Carlos Campos Medina, da sie hier genauso wie die Kollegen ihre Dienstpläne haben.
Persönliche Ziele
Als Ziel hat sich Yaroslav Bronzey gesetzt, nicht nur das eigene Niveau weiterzuentwickeln, sondern auch dem Orchester etwas zurückgeben zu können. Kristina Edin ist es wichtig, vor allem das menschliche Miteinander im Orchester zu lernen. Entscheidend für alle ist es auf jeden Fall viel im Orchester zu lernen, um bald bei Probespielen erfolgreich zu sein. Ein gemeinsames nächstes Ziel ist erst einmal ihre Kammermusik-Matinee, bei der sie sich dem Publikum in Hannover vorstellen.
