"Ich wusste nicht, was mich erwartet, aber dann hat es mich doch mitgerissen. Es war kraftvoll und intensiv, vor allem die verschiedenen Effekte mit Schlaginstrumenten." - "Und dann Sibelius als Kontrast zu Hillborg: Der Dirigent hat das Orchester richtig mitgezogen. Wie eine riesige Legato-Linie."

Eva und Cristina haben klassischen Gesang und Klavier an der Hochschule für Musik und Theater studiert. Sie versuchen, so viel wie möglich zu anderen Konzerten und Auftritten ihrer Kollegen zu gehen.

"Ich habe noch nie erlebt, dass ein Komponist so oft auf die Bühne gerufen wurde wie heute. Salonen hat mit den nordischen Komponisten auf seine Stärken gesetzt. Er hat einen besonderen Geschmack. Das ist, wie wenn die Wiener Brahms spielen: Es passt einfach. Das NDR Sinfonieorchester ist ja auch ein nordisches Orchester. Es gab tolle, epische Nuancen dabei."

Lukas ist Student an der Hochschule für Musik und Theater. Nach dem Bachelor möchte weiter studieren, um Dirigent zu werden.

"Wir mögen auch Soul-Musik, neulich waren wir auf Kampnagel. Klassische Musik hören wir zur Entspannung: Da kann man so tief eintauchen." - "Die Zusammenstellung war sehr gut und die Crescendi gewaltig. Es ist besonders kostbar, mit welchem Aufwand das hier betrieben wird, gerade die Livemusik. Es ist ein Privileg."

Marion und Thomas gehen etwa dreimal im Jahr ins Konzert und sind aus der Fischbeker Heide zum Konzert in der Laeiszhalle angereist.

"Ich freue mich auf neuzeitliche Musik. Besonders wenn - wie heute Abend - sogar der Komponist noch auf die Bühne kommt. Es ist gut, mal etwas anderes zu hören. Ich fand es sehr vielschichtig." - "So komplexe Musik kann man sich natürlich nicht so einfach merken wie das, was man schon kennt. Ich höre mir deshalb gerne noch die Übertragung im Radio an."

Shirin und Elisabeth gehen einmal im Monat ins Konzert. Elisabeth ist schon seit 18 Jahren Abonnentin der B-Reihe. Vor acht Jahren schenkte sie Shirin das Abonnement - seitdem gehen sie zusammen.

"Wir reisen gerne den Konzerten von Herrn Hengelbrock hinterher. Er ist ein besonderer Dirigent: ganz uneitel. Auch die unterschiedlichen Programme, die er zusammenstellt, sind außergewöhnlich." - "Wir sind wegen der Zusammensetzung gekommen: Hengelbrock, das Orchester, die Solisten und der Chor, der genial war. Es war anrührend und die Spannung wurde bis zum Ende gehalten - das muss man erstmal sacken lassen."

Die Ehepaare Borwitzky und Haide aus Hamburg Volksdorf sind regelmäßige Konzertgänger. Dafür fahren sie gerne auch mal in andere Städte wie zum Beispiel Lübeck.

"Musikkritiken finde ich schwierig. Da findet oft so ein Nörgeln statt - als ob man alles besser weiß. Jeder der Ohren hat, kann sich sein eigenes Urteil bilden. Heute war ein tolles Konzert, mehr möchte ich gar nicht sagen."

Matthias Irrgang ist studierter Musikwissenschaftler und Konzertveranstalter in Ludwigslust. Im Foyer der Laeiszhalle unterhält er sich in der Pause mit dem Tenor Mirko Ludwig.

"Wir sind extra aus Berlin angereist. Wir lieben das Stück und auch den Solisten. Das NDR Sinfonieorchester kennen wir aus dem Rundfunk." - "Wir bleiben bis morgen und werden dann noch eine Stadtrundfahrt machen. So eine Kulturreise wollen wir jetzt einmal im Jahr machen."

Die drei Freundinnen Annette Schlicke, Brigitte Maske und Monika Pagel sind Abonnenten des RIAS Chor in Berlin und haben das NDR Sinfonieorchester bei Schumanns Faustszenen das erste Mal live im Konzert erlebt.