Der Dirigent Kazuki Yamada. © Sasha Gusov Foto: Sasha Gusov

Kazuki Yamada & Frank Peter Zimmermann

Der Japaner Kazuki Yamada debütiert am 4. und 7. Juni mit César Frank beim NDR Elbphilharmonie Orchester; Frank Peter Zimmermann kehrt mit Sibelius’ Violinkonzert-Klassiker zurück.

Do, 04.06.2026 | 20 Uhr
So, 07.06.2026 | 11 Uhr
Elbphilharmonie Hamburg, Großer Saal (Platz der Deutschen Einheit 1)

Einführungsveranstaltungen jeweils eine Stunde vor Konzertbeginn im Großen Saal

Kazuki Yamada Dirigent
Frank Peter Zimmermann Violine
NDR Elbphilharmonie Orchester

TŌRU TAKEMITSU
How Slow the Wind
JEAN SIBELIUS
Violinkonzert d-Moll op. 47
CÉSAR FRANCK
Sinfonie d-Moll

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Kazuki Yamada - Vielversprechende Karriere

Das City of Birmingham Symphony Orchestra ist sozusagen die künstlerische Brutstätte vieler Top-Stars der Dirigent:innen-Szene: Größen wie Adrian Boult, Simon Rattle, Sakari Oramo, Andris Nelsons und Mirga Gražinytė-Tyla wirkten entscheidende Jahre ihrer Karriere als Chefs dieses Ensembles. Seit April 2023 steht nun der Japaner Kazuki Yamada an der Spitze der englischen Musiker:innen - wenn das mal nicht viel verspricht!

Franck: Solitär der französischen Sinfonik

Für sein Debüt beim NDR Elbphilharmonie Orchester hat Yamada die d-Moll-Sinfonie von César Franck ausgewählt. Das Werk ist eine Art Monolith der französischen Romantik, die eigentlich um die "deutsche" Gattung der Sinfonie einen großen Bogen machte. Nicht so der aus dem deutsch-belgisch-französischen Ländereck stammende César Franck, der in seiner Partitur eine eindrucksvolle Verbindung aus "neudeutscher", sehr frei schweifender Wagnerscher Harmonik und französischem Esprit herstellte.

Montage: César Franck im Schwarz-weiß-Porträt mit Kopfhörern, Foto um 1880 © picture-alliance / akg-images | akg-images
AUDIO: Franck: Sinfonie d-Moll | Klassik to Go (5 Min)

Takemitsu: Windig, aber langsam!

Zur Eröffnung des Konzerts bringt Yamada ein Werk aus seiner Heimat mit: Tōru Takemitsu, der Grandseigneur der japanischen Moderne, war ein Meister der leisen, ruhevollen Töne. Fast immer ist seine Musik eng mit Eindrücken aus der Natur verbunden. So auch das fragile, träumerische Klangpoem "How Slow the Wind".

Der Violinist Frank Peter Zimmermann mit seinem Instrument. © Harald Hoffmann Foto: Harald Hoffmann
Solist Frank Peter Zimmermann interpretiert gemeinsam mit dem NDR Elbphilharmonie Orchester virtuos Sibelius, Franck und Takemitsu.
Unübertroffen: Sibelius mit Zimmermann

Zumindest in diesem Punkt traf sich Takemitsu mit Jean Sibelius: Sein Violinkonzert beginnt geradewegs so, als ob jener "langsame Wind" nun geheimnisvoll durch die Wälder Finnlands wehe. Das Klischee geht aber am Wesentlichen vorbei. Denn Sibelius’ Violinkonzert ist - bei aller Naturverbundenheit - in erster Linie eines der letzten großen romantischen Virtuosenkonzerte, bevor Komponisten wie Alban Berg die Gattung in eine völlig neue Richtung führten. Entsprechend gehört das Stück längst zum Gipfel der Geigenliteratur, den alle Solist:innen dieser Welt immer wieder aufs Neue gern erklimmen. Beim NDR Elbphilharmonie Orchester tut das nun ein guter alter Freund des Ensembles: der unübertroffene Frank Peter Zimmermann.

Montage: Jean Sibelius mit In-Ear-Kopfhörern © picture alliance / akg-images | akg-images
AUDIO: Sibelius: Violinkonzert d-Moll | Klassik to Go (5 Min)

Autor: Julius Heile

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