Stand: 23.04.2014 09:00 Uhr

Daniel Müller-Schott spielt Dvořák

Das Cellokonzert in h-Moll op. 104 von Antonín Dvořák ist das herausragende romantische Konzert der Celloliteratur. Jetzt hat Daniel Müller-Schott Dvořáks Meisterwerk gemeinsam mit dem NDR Sinfonieorchester unter Michael Sanderling für das Label ORFEO aufgenommen.

Ein Meilenstein der Cello-Literatur

Dvořáks Cellokonzert, das während seiner Zeit als Musikdirektor des New Yorker Konservatoriums entstand, ist "eine Symbiose von Natürlichkeit, tief empfundener Sehnsucht in der Musik und eine nahezu perfekte Form der Komposition", erläutert Daniel Müller-Schott in einem Gespräch.

Schwarzweiß-Foto des Wohnhauses der Familie Dvořák in New York. © akg-images Foto: unbekannt/historisch
Das Wohnhaus der Familie Dvořák in der New Yorker East Street 17.

In seiner Einführung des CD Booklets schreibt der Cellist: "Es gibt nur wenige Konzerte, deren Entstehungsgeschichte so prägnante Verknüpfungen privater Lebensumstände aufweisen, wie das Cellokonzert von Antonín Dvořák. Schicksalhafte Ereignisse, seine kulturellen Eindrücke in Amerika und die Inspiration seiner Freunde Hanus Wihan und Victor Herbert, veranlassten Dvořák, dem Cello als Soloinstrument einen neuen Rang zu verleihen. Sein großes Cellokonzert stellt einen Wendepunkt in der Geschichte des Instruments dar."

Symphonische Werke vs. Kammermusik

Das Cellokonzert ist der Gipfelpunkt in Dvořáks Oeuvre der Solowerke für Cello und Orchester. Kurz bevor er nach New York aufbrach, sind das Rondo in g-Moll und seine "Waldesruh" – eine Bearbeitung aus dem Klavierduett-Zyklus "Aus dem Böhmerwald" entstanden, die ebenfalls auf dieser CD zu hören sind.

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Daniel Müller-Schott war es ein besonderes Anliegen, Dvořáks großes symphonisches Werk für Cello und Orchester gemeinsam mit eher selten zu hörenden Kammermusikwerken einzuspielen. Auf der CD "Dvořák The Cello Works" sind drei Kammermusikstücke für Cello und Klavier zu hören: Romantische Stücke op. 75,  "Als die Alte Mutter" aus den Zigeunermelodien op. 55 und der Slawische Tanz op. 46/3.

Die Romantischen Stücke op. 75, ursprünglich für Violine und Klavier geschrieben, und "Als die Alte Mutter" op. 55, wurden von Daniel Müller-Schott für das Cello bearbeitet. Durch diese Gegenüberstellung wird Dvořáks Verständnis für das Cello in der Kammermusik deutlich. Es lässt sich erkennen, wie er das Instrument in seinem großen sinfonischen Werk einsetzen konnte.

Faszination Dvořák und eine inspirierende Zusammenarbeit

Der Komponist Antonín Dvořák mit Vollbart und gerunzelter Stirn. © picture alliance/leemage Foto: Luisa Ricciarini
Porträt des tschechischen Komponisten Antonín Dvořák aus dem 19. Jahrhundert.

Dvořáks Faszination besteht auch in seiner "enormen Sensibilität und Gabe, Einflüsse seiner Zeit zu verbinden und Neues zu schaffen. Sein böhmisches Heimatgefühl, seine Naturverbundenheit, die tiefe Religiosität aber auch seine große Lebensfreude und Offenheit für amerikanische Spirituals und Folklore – all das findet sich in seiner Musik", so Daniel Müller-Schott. "Sein großes Cellokonzert stellt einen Wendepunkt in der Geschichte des Instruments dar."

Mit dem NDR Sinfonieorchester verbindet Daniel Müller-Schott eine langjährige und inspirierende Zusammenarbeit sowohl auf dem Konzertpodium als auch nun zum zweiten Mal als Partner für eine CD-Einspielung. Michael Sanderling, selbst Cellist und bestens vertraut mit Dvořáks Oeuvre, leitet das Orchester.

Antonín Dvořák - The Cello Works

Label:
Orfeo
Veröffentlichungsdatum:
23. April 2014

Orchester und Vokalensemble