Stromleitung beschädigt: Geldstrafen für Kapitän und Lotsen
Vor drei Jahren sind beim Transport eines Baggers auf der Elbe Hochspannungsleitungen beschädigt worden. In Wilhelmsburg fiel deshalb der Strom aus. Am Montag hat das Hamburger Amtsgericht den damaligen Schiffsführer und einen Lotsen zu Geldstrafen verurteilt.
Mit einem Schlepper, einem Schubboot und zwischen ihnen eine Hubinsel mit einem 63 Meter hohen Raupenbagger: So waren die Angeklagten 2020 auf der Elbe unterwegs. An der Rethebrücke war damals Schluss: Der Kran des Baggers zerriss Hochspannungsleitungen, in ganz Wilhelmsburg fiel der Strom aus. "Ein Stück aus dem Tollhaus," so der Amtsrichter. Vor allem auch, weil niemand für den Vorfall verantwortlich sein will.
Fahrlässige Gefährdung des Schiffsverkehrs
Für den Richter ist aber klar: Der Kapitän hätte damals klären müssen, wer der Führer des sogenannten Schlepperverbandes war. Und der Lotse hatte faktisch das Kommando. Nach der Höhe des Krans haben beide nicht gefragt. "Das Problem drängte sich aber auf den ersten Blick auf", so der Richter. Deshalb sprach das Gericht zwei Angeklagte am Montag der fahrlässigen Gefährdung des Schiffsverkehrs schuldig.
Weitere finanzielle Forderungen
Der 56-jährige Lotse muss nun 27.000 Euro Strafe zahlen. Der 79-jährige Kapitän, der eigentlich längst im Ruhestand ist, etwas über 2.000 Euro. Auf die beiden kommen noch weitere finanzielle Forderungen zu, da ein Schaden von knapp 700.000 Euro entstanden war. Einen weiteren Lotsen sprach der Richter frei.