Streik der Lufthansa-Piloten: Auch Hamburg betroffen
Am Hamburger Flughafen ist es am Freitag wieder zu Flugausfällen gekommen. Grund war ein 24-stündiger Streik der Lufthansa-Piloten und -Pilotinnen.
Die Lufthansa hatte angekündigt, dass wegen des Streiks an ihren deutschen Drehkreuzen Frankfurt und München insgesamt rund 800 Flüge gestrichen werden. Betroffen seien davon voraussichtlich rund 130.000 Fluggäste. Auch in Hamburg fiel nach Angaben des Flughafens fast das komplette Lufthansa-Flugprogramm aus. Für Deutschlands fünftgrößten Airport bedeutete das: 21 Abflüge zu den beiden Drehkreuzen wurden gecancelt. Etwa ebensoviele Flüge von Frankfurt und München zum Helmut-Schmidt-Airport wurden gestrichen.
Am Schalter der Lufthansa im Hamburg Airport ging es am Morgen ruhig zu. Die meisten Fluggäste waren offenbar im Vorfeld informiert worden, haben wahlweise ihren Flug erstattet bekommen oder wurden umgebucht.
Auch Ausfälle in Bremen und Hannover
In Bremen wurden vier der sieben Abflüge und drei der sieben Ankünfte gestrichen, wie eine Airport-Sprecherin sagte. Am Flughafen Hannover wurden ebenfalls drei der sieben Lufthansa-Abflüge auf der Flughafen-Homepage als gestrichen angezeigt. Bei den Ankünften waren drei von sieben Flügen betroffen.
Eurowings nicht betroffen
Zum Streik aufgerufen waren nur die Pilotinnen und Piloten der Kerngesellschaft wie auch der Frachttochter Lufthansa Cargo, die am Hamburger Flughafen keine Rolle spielt. Flüge von und zu anderen Inlandszielen wurden von der Lufthansa-Tochter Eurowings bedient - waren also nicht von dem Streikaufruf der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) betroffen.
Lufthansa informiert betroffene Passagiere
Betroffene Fluggäste sollten sich für Informationen zu den Flügen und möglichen Umbuchungen direkt an die Lufthansa wenden, sagte eine Sprecherin des Hamburger Airports. Von der Lufthansa hieß es, dass man den Flugplan anpassen werde und alle Gäste mit Kontaktdaten in der Buchung über SMS oder Mail informiere.
Tarifverhandlungen stocken
Die VC hatte am Mittwoch zu dem Streik aufgerufen. Offizieller Anlass des Arbeitskampfes sind die aus Sicht der Gewerkschaft gescheiterte Verhandlungen über einen neuen Gehaltstarifvertrag. Auch eine Sondierungsrunde hinter verschlossenen Türen und ein verbessertes Angebot des Unternehmens aus der vergangenen Woche hatten keinen Durchbruch gebracht. VC fordert für die Kapitäne und Ersten Offiziere an Bord der Lufthansa-Maschinen 5,5 Prozent mehr Gehalt in diesem Jahr. Ab dem kommenden Jahr soll eine Erhöhung auf dem Niveau der Inflation erfolgen. Lufthansa hat zuletzt nach eigenen Angaben monatlich 900 Euro mehr angeboten, das entspreche bei erfahrenen Kapitänen etwa 5 Prozent mehr, bei Berufsanfängern aber 18 Prozent. Der Konzern hat die Gewerkschaft aufgefordert, weiter zu verhandeln.