St. Pauli: Neuer Nachtbeauftragter will für Verständnis werben
Der Dreck nach einer langen Partynacht und immer wieder der Lärm: Im Hamburger Stadtteil St. Pauli haben sich zuletzt immer mehr Anwohnerinnen und Anwohner beschwert. Deswegen hat der Kiez ab 1. Mai einen sogenannten Nachtbeauftragten.
"Wir müssen auf St. Pauli wieder mehr miteinander reden", sagte der neue Nachtbeauftragte Sascha Bartz am Montag. Er sieht sich als Vermittler zwischen denen, die mit Partys sowie Touristinnen und Touristen ihr Geld verdienen und denen, die auf dem Kiez leben.
Erfahrung als Quartiersmanager
Bartz hat Erfahrung: Er ist bereits seit 20 Jahren Quartiersmanager in der Neustadt und leitet den Quartiersbeirat St. Pauli / Wohlwillstraße. "Mit Sascha Bartz haben wir einen Nachtbeauftragten gefunden, der den Stadtteil bereits gut kennt und ich bin davon überzeugt, dass es ihm gut gelingen wird, die vielen verschiedenen Interessen unter einen Hut zu bringen und gemeinsame Lösungen zu finden", sagte Ralf Neubauer (SPD), Leiter des Bezirksamts Hamburg-Mitte.
Erstmal will Bartz sich auf dem Kiez jetzt überall vorstellen und als Ansprechpartner etablieren. Dann könne es auch um Konzepte gehen, die das Feiern und Trinken an Straßenecken - das sogenannte Cornern - regeln, sodass es für Anwohnerinnen und Anwohner erträglich bleibt. "Der Fokus meiner Arbeit wird darauf liegen, St. Pauli als lebendigen Stadtteil und lebenswertes Quartier zu erhalten und dabei stets die Bedürfnisse der Gemeinschaft im Blick zu behalten", sagte Bartz am Montag.
Bartz will kein "Stadtteil-Sheriff" sein
Ein "Stadtteil-Sheriff" will Bartz nicht sein. Aber er versuche mit den Leuten zu sprechen und "Verständnis für das Gegenüber" zu schaffen. Das Ordnungsrecht bleibe bei der Polizei, betonte Bartz. Mit der will er aber eng zusammenarbeiten, genau wie mit Stadtreinigung und dem Bezirk Hamburg-Mitte. Zunächst ist das Projekt auf sechs Monate angelegt. Sollte es erfolgreich sein, soll der Nachtbeauftragte dauerhaft im Amt bleiben.
