Sexueller Übergriff in Wilhelmsburg? Mann will sich nur gewehrt haben
War es ein sexueller Übergriff - oder nur Selbstverteidigung vor einem aggressiven Hund? Vor dem Hamburger Landgericht muss sich seit Montag ein Mann verantworten, der im September in Wilhelmsburg eine Frau überfallen haben soll. Der 38-Jährige erzählte zu Prozessbeginn allerdings eine ganz andere Geschichte.
Der Vorfall hatte sich in einem Park an einem kleinen Kanal in Wilhelmsburg abgespielt. Der Angeklagte hatte dort nach eigener Darstellung die Nacht auf einer Bank verbracht und Kokain genommen. Als gegen 10 Uhr eine 31-jährige Frau vorbeikam, hat er sie laut Anklage mit den Worten "komm mal zu mir" am Handgelenk gepackt und versucht, sie in Richtung eines Gebüschs zu ziehen.
Passant kam der Frau zu Hilfe
Als die Frau versucht habe, sich zu wehren, soll der Angeklagte sie im Intimbereich berührt haben, bis ein Passant ihr zu Hilfe kam und sie befreite.
Die Staatsanwaltschaft hat den 38-Jährigen wegen eines sexuellen Übergriffs angeklagt. Der Angeklagte wehrte sich zu Prozessbeginn wortreich gegen diese Darstellung. Er sprach so aufgebracht, dass der Dolmetscher mit seiner Übersetzung kaum hinterherkam.
Angeklagter spricht von Hundeattacke
In der Version des Angeklagten hat nicht er die Frau attackiert - sondern der Hund des vermeintlichen Opfers habe ihn ins Bein gebissen. Nur um sich gegen den Hund zu wehren, habe er die Frau gepackt. Ob er ihr dabei die Hose runtergezogen habe, wisse er nicht mehr. Die Öffentlichkeit wurde für die Aussage der Frau vom Prozess ausgeschlossen.