Prozess: Haftstrafe wegen schwerer Zwangsprostitution
Schwere Zwangsprostitution, Zuhälterei, Freiheitsberaubung: Das Hamburger Landgericht hat einen 38-jährigen Mann zu vier Jahren und sieben Monaten Gefängnis verurteilt. Eine 25-jährige Frau wurde wegen Beihilfe zu einer Geldstrafe verurteilt.
Außer im Gesicht ist der Angeklagte überall tätowiert. Er soll der Rockergruppe Hells Angels angehören. Sein Geld hat er mit Zuhälterei gemacht. Er unterhielt ein System der Angst und Unterdrückung, so die Vorsitzende Richterin. Die Frauen, die sich für ihn prostituierten, wurden streng kontrolliert. Wenn sie nicht taten, was er wollte, wurden sie gezüchtigt, also: misshandelt.
System der Angst
So erging es einer 20-Jährigen, sie wollte vorigen Mai aufhören. Daraufhin sperrte der Angeklagte sie ein und verprügelte sie. Dabei soll eine Frau ihm geholfen haben, die ebenfalls als Prostituierte arbeitete: Sie schloss die Wohnung in Altona im Auftrag des Mannes ab. Auch sie litt unter seinem System der Angst, so die Richterin. Aber dass sie ihre Kollegin dem Angeklagten auslieferte, sagt die Richterin, sei nicht zu entschuldigen. Denn: "Sie hätten sich anders entscheiden können."
