Messerangriff in Hamburger Flüchtlingsunterkunft: 33-Jähriger verurteilt
In einer Flüchtlingsunterkunft in Wilhelmsburg hat ein Bewohner im Januar dieses Jahres einen anderen Mann mit einem Messer attackiert. Am Donnerstag verurteilte das Hamburger Landgericht den 33-Jährigen wegen gefährlicher Körperverletzung zu drei Jahren und acht Monaten Haft. Angeklagt war der Mann wegen versuchten Mordes.
Der Angeklagte kommt aus Tunesien, er lebt seit mehreren Monaten in Deutschland. Am 18. Januar wachte er in dem Wohncontainer, in dem er schlief, mitten in der Nacht auf und sah seinen Mitbewohner, der mit dem Handy am Tisch saß. Er glaubte, der 22-Jährige habe ihn im Schlaf gefilmt. Deshalb wurde er wütend. Er ging zum Tisch, auf dem ein Gemüsemesser lag. Das nahm er und stach es dem Mitbewohner in den Hals. Dieser wurde dabei nur leicht verletzt. Als auf die Hilferufe hin Zeugen kamen, ging der Angeklagte zum Sicherheitsdienst auf dem Gelände, gab das Messer ab und wartete auf die Polizei.
Angeklagter wird wohl abgeschoben
Am Donnerstag hörte er sich mit gesenktem Kopf das Urteil an. Während des Prozesses hatte er Reue gezeigt. Der Vorsitzende Richter sprach von einer Tat, die nicht im Verhältnis zum Anlass stehe. Das Urteil hat für den Angeklagten Konsequenzen: Laut Gericht wird er wohl nach Tunesien abgeschoben.
