Mehr als zehn Jahre Haft nach tödlichem Messerangriff in Harburg
Das Hamburger Landgericht hat einen Mann aus Harburg zu einer Gefängnisstrafe von zehn Jahren und vier Monaten verurteilt. Der 42-Jährige hatte am 16. Juni 2023 in Harburg einen Bekannten erstochen. Einen Teil der Tat hatte eine Dashcam in einem geparkten Auto aufgezeichnet.
Die Kamera war in einem Wagen installiert, der am Anfang der Wilhelmstraße stand. Um kurz nach 22 Uhr an jenem Juni-Abend zeichnete sie auf, wie ein Mann erst zu Fuß in die eine Richtung lief. Nur wenige Sekunden später taumelte er schwer verletzt zurück ins Bild und brach dann zusammen.
Gericht befindet Angeklagten für schuldig
Nach Überzeugung des Gerichts hat der Angeklagte den 56-Jährigen aus Wut und Rache erstochen. Die Männer hatten vorher einen Streit. Der Angeklagte hatte seinen Bekannten verspottet, als der mit seinem großen Auto keinen Parkplatz fand. Daraufhin hatte der Bekannte ihn gefragt: "Was hast du denn im Leben erreicht?" Die Frage des Bekannten war harmlos, aber der Angeklagte fühlte sich gedemütigt und erstach den 56-Jährigen.
Angeklagter hatte Kokain konsumiert
Ein sinnloser Tod, so der Vorsitzende Richter. "Anlass und Tat stehen in keinem Verhältnis zueinander", sagte er. Der Angeklagte hatte damals Kokain genommen. Das hat ihn laut Gericht aggressiv gemacht und er habe das Missverhältnis zwischen dem Anlass und seiner Reaktion nicht erkannt.
