Kühne erwägt Einstieg bei Elbtower-Projekt in Hamburg

Stand: 28.11.2023 06:29 Uhr

Der Hamburger Logistik-Milliardär Klaus-Michael Kühne überlegt, ob er beim Elbtower einsteigt. Wegen Geldproblemen bei der Immobiliengruppe Signa wird am Wolkenkratzer seit Wochen nicht mehr gebaut.

"Die Kühne Holding evaluiert derzeit Möglichkeiten, wie sie zu einer Lösung des Elbtower-Problems beitragen kann", teilte eine Sprecherin der Kühne Holding AG mit. Allerdings heißt es in der Mitteilung auch, dass es noch keine Gespräche mit der Stadt Hamburg darüber gebe. Zu Details äußerte sich die Sprecherin nicht. Zunächst berichtete das "Handelsblatt", dass Kühne eine Übernahme prüfe.

Bislang keine Äußerung von Signa-Gruppe

Das fast eine Milliarde Euro teure Projekt ist die prominenteste Baustelle der vom österreichischen Milliardär René Benko gegründeten Signa-Gruppe, die in die Krise gerutscht ist. Benko selbst hat sich inzwischen aus dem Geschäft der Signa zurückgezogen. Die Geschäfte werden vom deutschen Sanierungsexperten Arndt Geiwitz geführt. Signa äußerte sich bislang nicht.

Ein Sprecher der Hamburger Stadtentwicklungsbehörde teilte der Deutschen Presseagentur lediglich mit: "Bitte haben Sie Verständnis, dass wir uns an Spekulationen grundsätzlich nicht beteiligen."

Dressel: Insolvenz könnte neue Möglichkeiten bieten

Unterdessen sieht Hamburgs Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) neue Chancen für einen Weiterbau des Elbtowers. Die Insolvenz einer Tochtergesellschaft des Bauträgers Signa Prime Selection könne Schwung in die Sache bringen, sagte Dressel NDR 90,3. Der Senator begrüßte auch die Aussage von Kühne, mit dem Bauträger über den Elbtower zu sprechen. Durch Insolvenzverfahren bei der Signa-Gruppe ergäben sich "vielleicht neue Möglichkeiten, so ein Projekt auch umzustrukturieren." Die Maßgaben der Stadt seien: "Kein Steuergeld und Fertigbauen." Alles andere müsse auf privater Seite sondiert werden.

Weitere Informationen
Blick auf die Elbtower-Baustelle an den Elbrücken. © picture alliance/dpa | Markus Scholz Foto: Markus Scholz

Senatorin Pein geht von Fertigstellung des Elbtowers bis 2028 aus

Bei Übergabe des Grundstücks im Januar war der Hamburger Senat noch von einer Fertigstellung des Prestigeobjekts bis spätestens 2026 ausgegangen. (18.11.2023) mehr

René Benko © picture alliance / ATP photo agency

Elbtower: Benko zieht sich aus Führung der Signa-Gruppe zurück

Der österreichische Signa-Gründer gibt die Macht in der Immobiliengruppe ab. Signa baut in der Hamburger Hafencity den Elbtower. (08.11.2023) mehr

NDR 90,3 Redakteur Reinhard Postelt vor einem Bild mit der Baustelle des Elbtowers in der Hamburger Hafencity. © NDR

Kommentar: Das Projekt Elbtower wird nicht kippen

Der Bau des Elbtowers in Hamburg ist ins Stocken geraten. Doch die Verträge der Stadt mit den Investoren sind vorbildlich gestaltet, meint Reinhard Postelt. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 28.11.2023 | 06:30 Uhr

Mehr Nachrichten aus Hamburg

Einsatzkräfte der Polizei verlassen das Grand Elysée-Hotel der Familie Block. Im Zusammenhang mit dem Sorgerechtsstreit in der Hamburger Unternehmerfamilie Block hat die Polizei am Donnerstag einen Durchsuchungsbeschluss am Hotel Grand Elysée vollstreckt. © picture alliance/dpa | Ulrich Perrey Foto: Ulrich Perrey

Sorgerechtsstreit: Nun wird auch gegen Eugen Block ermittelt

Das Hamburger Hotel Grand Elysée ist am Donnerstag erneut durchsucht worden. Hintergrund ist der Sorgerechtsstreit in der Unternehmerfamilie. mehr