Blick auf den Eingang der Barclays Arena in Hamburg © picture alliance/dpa Foto: Marcus Brandt
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AUDIO: Hamburgs Antisemitismusbeauftragter kritisiert Barclays Arena (1 Min)

Kritik an geplanten Hamburg-Auftritten von Comedian Nizar Akremi

Stand: 12.09.2024 16:30 Uhr

Hamburgs Antisemitismusbeauftragter Stefan Hensel hat die geplanten Auftritte des Comedians Nizar Akremi in der Hansestadt scharf kritisiert. Dieser ist unter anderem wegen Aussagen in einer Podcast-Folge mit Luke Mockridge umstritten.

Sollen die wirklich in Hamburg auftreten dürfen? Mockridge und Akremi haben sich in dem Podcast "Die Deutschen", den Akremi gemeinsam mit Shayan Garcia hostet, unter anderem über Paralympics-Sportler lustig gemacht. Für Mockridge hat das schon erste Konsequenzen - mehrere Auftritte sind abgesagt. Akremi will trotzdem weiter auf Tour gehen. Auch in Hamburg ist ein Auftritt mit seinem Podcast im November in der Barclays Arena geplant. Im Januar will Akremi zudem mit seiner Solo-Show in die städtische Friedrich-Ebert-Halle in Heimfeld kommen.

Antisemitismusbeauftragter fordert klares Zeichen der Stadt

Hamburgs Antisemitismusbeauftragter Stefan Hensel © Berthold Fabricius
Der Antisemitismusbeauftragte Stefan Hensel ist gegen die Auftritte von Nizar Akremi in Hamburg.

Der Antisemitismusbeauftragte Hensel verweist auch auf antisemitische Stimmungsmache bei Akremi. Kritik gibt es etwa an Beiträgen von Akremi zum Nahost-Krieg beim Kurznachrichtendienst X. Hensel fordert Konsequenzen: "Ich denke, dass es hier ein klares Zeichen der Stadt geben muss gegen Behindertenfeindlichkeit und antisemitische Hetze und hier gar kein Platz bereitgestellt werden kann", sagte er dem NDR 90,3 Kulturjournal am Mittwoch.

"Barclays Arena kann sich nicht herausreden"

Die Barclays Arena stelle sich bisher auf den Standpunkt, ein Ort zu sein, der seine Räume vermiete und inhaltlich nichts damit zu tun habe, so Hensel. Doch damit könne sich die Arena nicht herausreden: "Die Barclays Arena ist in unserer Stadt und nutzt unsere Infrastruktur. Und am Ende des Tages müssen sich natürlich auch die Bürgerinnen und Bürger entscheiden, ob sie sich so einen antisemitischen Müll und behindertenfeindliche Aussagen anhören und gefallen lassen wollen."

Wer dort hingehe, zeige deutlich, auf wessen Seite man stehe, so Hensel weiter. "Nämlich auf einer Seite, wo Menschen abgewertet werden, entmenschlicht werden und aufgrund von Zuschreibungen auch als lebensunwert beziehungsweise als Unmenschen gebrandmarkt werden. Und das ist genau diese Politik von sogenannten Comedians wie Nizar. Und ich hoffe, wir als Stadt finden darauf eine klare Antwort."

Mehrere Solo-Shows von Akremi in anderen Städten sind bereits abgesagt worden.

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | Kulturjournal | 11.09.2024 | 19:00 Uhr

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