Industrie fordert mehr Anstrengungen vom Hamburger Senat
Hamburg und der Norden verlieren bei der Industrieentwicklung an Boden und müssen dringend gegensteuern: Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie im Auftrag des Industrieverbandes Hamburg (IVH).
Eine These der Kurzstudie "Die nächste industrielle Revolution - Neue Prosperität für Hamburg", die der IVH am Montag vorgestellt hat, lautet: Hamburg habe sich zu stark auf den Hafen verlassen. Dieser dürfe aber nur Teil einer breiten Industrie-Strategie sein. Es müsse mehr dafür getan werden, dass sich neue Unternehmen in der Stadt ansiedeln. Dafür sollten jedes Jahr fünf Prozent mehr Industriefläche in der Stadt freigegeben werden. Woher der freie Platz kommen soll, bleibt aber offen.
Studie sieht gefährliche "Vermögensillusion"
Auch beim Thema Ausbau von 5G-Netzen und Erneuerbaren Energien müsse mehr getan werden - und zwar bis 2025, damit der Standort langfristig attraktiv bleibe. Vom rot-grünen Senat fordert die Studie außerdem mehr Ehrlichkeit bei der Bewertung des Ist-Zustandes. Eine gefährliche "Vermögensillusion" und kleinteilige "Schaufensterpolitik" hätten "zu Bequemlichkeit und Sorglosigkeit geführt". Zuletzt hatte auch Hamburgs CDU in einem Strategiepapier verlangt, mehr Fokus auf die Industrie zu legen.
Die Wirtschaftsbehörde hat vor Kurzem mehrere Zukunftsprojekte vorgestellt, zum Beispiel die Entwicklung eines Quantencomputers. Dabei arbeiten Unternehmen und Initiativen auch mit den Universitäten in der Stadt zusammen. Außerdem ist ein neuer Hafenentwicklungsplan in Arbeit.