Blick durch Gerüststäbe auf draußen sitzende Gäste einer Bar auf St. Pauli © Screenshot
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AUDIO: "Nachtbeauftragter" als Ansprechperson für Stadtteil St. Pauli (1 Min)

Hamburg: St. Pauli bekommt einen "Nachtbeauftragten"

Stand: 15.03.2024 10:25 Uhr

In anderen Städten wie Berlin gibt es das schon länger: einen "Nachtbeauftragten". Jetzt soll der Hamburger Stadtteil St. Pauli auch einen bekommen. Das wurde am Donnerstagabend auf der Bezirksversammlung in Mitte beschlossen.

Es ist ein Pilotprojekt: Ein "Nachtbeauftragter" soll künftig Ansprechpartner oder Ansprechpartnerin für Anwohnende, die Gastronomie und die Clubszene im Stadtteil sein. Das hat sich die Koalition aus SPD, CDU und FDP überlegt. Auch Linke und Grüne stimmten dem Antrag am Donnerstag zu. Die AfD enthielt sich.

Lärm für Anwohner durch Außengastronomie

In der Vergangenheit brodelte es immer wieder zwischen den Interessengruppen - so zum Beispiel in der Paul-Roosen-Straße. Während Gastronomiebetriebe froh waren, in der Corona-Zeit auch Parkplätze für die Außengastronomie nutzen zu dürfen, wurde es für manch Anwohnenden einfach zu laut. Im vergangenen Jahr wurden daher drei "Micro-Workshops" durchgeführt, um nach Lösungen zu suchen.

Bezirksversammlung Mitte stellt 40.000 Euro bereit

Das Ergebnis ist nun also, dass zwischen April und Oktober künftig ein "Nachtbeauftragter" im Quartier Präsenz zeigen soll. Dabei soll er oder sie eine neutrale Rolle einnehmen, vermitteln, kommunizieren und sich auch mit Verwaltung, Polizei und Stadtreinigung austauschen. Ziel ist es, ein St. Pauli für alle bestmöglich zu realisieren. Die Bezirksversammlung Mitte stellt dafür 40.000 Euro bereit.

SPD: "Nur gemeinsam ist St. Pauli stark"

Oliver Sträter, SPD-Fraktionsvorsitzender in Mitte, sagt zum Beschluss: "Die Position, die als externe Projektstelle konzipiert ist, erhält dabei den Auftrag, zwischen den legitimen Interessen der Club- und Gastro-Szene und den ebenso legitimen Interessen der Wohnbevölkerung sowie allem, was dazwischen liegt, zu vermitteln. Nur gemeinsam ist St. Pauli stark und bleibt für alle der vielfältige, einzigartige Kiez." Die jüngsten Diskussionen rund um das Molotow hätten gezeigt, wie wichtig die Nachtkultur für den Stadtteil und für ganz Hamburg sei.

"Nachtbeauftragter" könnte Quartier bereichern

Gunter Böttcher, CDU-Fraktionsvorsitzender in Mitte, hebt die präventive Funktion des Pilotprojekts hervor: "Viele Konflikte müssen gar nicht erst entstehen, wenn man frühzeitig aufeinander zugeht. Diese Vermittlerrolle wird von zentraler Bedeutung sein." Der Fraktionsvorsitzende der FDP in Mitte denkt, dass die "neue Position nicht nur als Mediator dient, sondern auch als Katalysator, um das pulsierende Nachtleben und die kulturelle Vielfalt, die St. Pauli charakterisieren, weiter zu bereichern und zu entwickeln."

Erfahrungen sollen ausgewertet werden

Wenn die Pilotphase endet, werden die gesammelten Erfahrungen ausgewertet. Möglicherweise wäre so ein Nachtbeauftragter dann auch für andere Quartiere interessant, wie die Sternschanze im Bezirk Altona.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | Hamburg Journal | 15.03.2024 | 08:00 Uhr

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