Gymnasium Hoheluft: Mängel am Neubau - Schüler müssen umziehen

Stand: 10.03.2024 20:00 Uhr

Das Hamburger Gymnasium Hoheluft muss im Sommer die Umzugskisten packen. Grund sind tiefe Risse in der Fassade des Neubaus, der erst 2015 fertiggestellt worden war. Nun muss er erneuert werden.

Risse in den Verfugungen, hervorstehende Klinkersteine, teilweise löst sich die Fassade vom Gehäuse: Zählen kann man die Baumängel am neuen Schulgebäude in Hoheluft kaum noch. Sie sind so gravierend, dass die gesamte Fassade abgebrochen und erneuert werden muss. Und das nur acht Jahre nach der Einweihung des Gebäudes.

Schulleiterin: "Das sind massive Einschränkungen"

Die Bauarbeiten sind ein massiver Einschnitt für den Schulbetrieb. "Im Prinzip ist das Gebäude nicht mehr für uns zugänglich", sagte Schulleiterin Pia Brüntrup dem Hamburg Journal im NDR Fernsehen. Es werde während der Baumaßnahmen eingerüstet. "In dieser Zeit haben wir keinen Zugang zu Fachräumen, die sind alle im Neubau. Das sind massive Einschränkungen."

Die Mängel sollen bereits beim Bau verursacht worden sein. Die Finanzbehörde prüft derzeit Schadensersatzansprüche gegen die Baufirma. Allein das Gerüst steht bereits seit vier Jahren. "Für die Sicherung der Fassade einschließlich des Gerüsts sind bisher Kosten von rund 350.000 Euro entstanden. Um etwaige Ursachen zu klären, wurde ein gerichtlich bestellter Gutachter damit beauftragt, die Mängel zu erfassen", teilte die Finanzbehörde mit.

Schüler müssen teilweise umziehen

Schulleiterin Brüntrup plant derweil den Umzug von 400 der knapp 800 Schülerinnen und Schüler. Die Klassen 5 bis 8 werden während der Bauarbeiten im leer stehenden Schulgebäude an der Telemannstraße unterrichtet - etwa 15 Minuten entfernt.

"Unsere ganze Tagesstruktur funktioniert nicht mehr", sagte die Schulleiterin. "Wir müssen Pausenzeiten verändern und Notfallpläne neu trainieren." Regeln, die immer gegolten hätten, würden auf einmal nicht mehr gelten. So dürfe künftig das Schulgelände verlassen werden, weil Lehrpersonal sowie Schülerinnen und Schüler nach den Sommerferien ein halbes Jahr täglich zwischen den Standorten pendeln müssen.

Schulleitung fordert Verkehrsanpassungen

Die Schulleiterin forderte daher mehr Verkehrssicherheit auf dem Schulweg: "Ein temporärer Zebrastreifen wäre eine Super-Lösung." Wenigstens sollten keine Autos und Motorräder mehr vor der Schule parken dürfen, damit die Situation übersichtlicher werde für die Kinder und Jugendlichen. Die Baumaßnahmen und ihre Folgen werden das Gymnasium in Hoheluft voraussichtlich noch das ganze Jahr beschäftigen.

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Der eingerüstete Neubau eines Klassenhauses für das Gymnasium Lerchenfeld in Hamburg. © Jonas Walzberg/dpa

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Dieses Thema im Programm:

Hamburg Journal | 10.03.2024 | 19:30 Uhr

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