Containerbrücken am Terminal Burchardkai der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA). © picture alliance / dpa Foto: Christian Charisius
Containerbrücken am Terminal Burchardkai der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA). © picture alliance / dpa Foto: Christian Charisius
Containerbrücken am Terminal Burchardkai der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA). © picture alliance / dpa Foto: Christian Charisius
AUDIO: Quartalszahlen: HHLA mit schwachem Jahresauftakt (1 Min)

Gewinneinbruch bei Hamburger Hafenkonzern HHLA

Stand: 15.05.2023 14:17 Uhr

Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) hat im ersten Quartal dieses Jahres ein deutliches Minus beim Umsatz und beim Gewinn verzeichnet.

Wegen eines rückläufigen Containerumschlags und des Stillstandes im ukrainischen HHLA-Terminal in Odessa schrumpfte der Umsatz im ersten Quartal um 5,6 Prozent auf 364,7 Millionen Euro. Nach Steuern blieben laut HHLA beim Gewinn nur noch 2,8 Millionen Euro übrig, knapp 88 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.

HHLA erwartet Belebung des Geschäfts

Die schwache Entwicklung zu Beginn des Jahres 2023 trifft die HHLA nicht unerwartet. "Bereits Ende 2022 zeichnete sich eine deutliche Abschwächung in der Nachfrage logistischer Dienstleistungen ab", erklärte HHLA-Chefin Angela Titzrath. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine, die hohe Inflation und der entsprechende Konsumrückgang in Europa hätten sich weltweit in einem wirtschaftlich schwachen Jahresauftakt niedergeschlagen. Nach dem schwachen Winterquartal rechnet die HHLA aber für das Frühjahr mit einer Belebung des Geschäfts.

Weniger Umschlag beim China-Handel

Beim Containerumschlag verzeichnete die HHLA im Zeitraum Januar bis März konzernweit einen Rückgang um 18,6 Prozent auf gut 1,4 Millionen Standardcontainer. In Deutschlands größtem Seehafen lag der Containerumschlag mit 1,36 Millionen um 16 Prozent unter dem Vorjahr. "Haupttreiber für diese Entwicklung waren die stark rückläufigen Volumina im Fahrtgebiet Fernost, insbesondere China", teilte der Konzern mit.

Der China-Handel ist mit Abstand größter Umsatzträger in Hamburg. Um Ladung im so wichtigen China-Geschäft zu binden, steht die HHLA vor einer Beteiligung der chinesischen Reederei Cosco an der Betreibergesellschaft des Terminals Tollerort von knapp unter 25 Prozent.

Sinkende Umschlagszahlen: Hamburger CDU in Sorge

Götz Wiese, der wirtschaftspolitische Sprecher der CDU-Fraktion im Rathaus, meint angesichts der sinkenden Umschlagszahlen: "16 Prozent in Hamburg ist ein starker Rückgang im Vergleich mit Rotterdam, wo es um 11 Prozent zurückging, oder Antwerpen, wo es im letzten Quartal um 6 Prozent zurückging. Heißt auch im Ergebnis: Hamburg verliert weiter Marktanteile und das muss uns wirklich mit großer Sorge erfüllen."

Weitere Informationen
Blick auf das Containerterminal Tollerort im Hamburger Hafen. © picture alliance/dpa Foto: Marcus Brandt

Grünes Licht für Cosco-Beteiligung an Container-Terminal in Hamburg

Die chinesische Reederei Cosco darf sich am Hamburger Container-Terminal Tollerort beteiligen. Die Bundesregierung hat dem Deal zugestimmt. (10.05.2023) mehr

Das Logo der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) an einem Gebäude im Hamburger Hafen. © picture alliance Foto: Daniel Reinhardt

HHLA: Kein Abbau von mehreren Hundert Arbeitsplätzen geplant

NDR und WDR hatten zuvor über geplante Einsparungen beim Personal des Hamburger Hafenkonzerns berichtet. (13.12.2022) mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 15.05.2023 | 13:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Hamburger Hafen

Mehr Nachrichten aus Hamburg

Eine Visualisierung zeigt die Pläne für den Burchardplatz in der Hamburger Innenstadt. © WESLandschaftsArchitektur

Nach Kritik: Pläne für Burchardplatz in Hamburg überarbeitet

Der Burchardplatz in der Hamburger Altstadt wird nun doch etwas grüner als zuletzt vorgesehen. Die ersten Pläne für den Umbau waren auf viel Widerstand gestoßen. mehr