Der Angeklagte sitzt neben seinem Anwalt im Gerichtssaal im Strafjustizgebäude und verdeckt sein Gesicht mit einem Aktenordner © dpa-Bildfunk Foto: Christian Charisius
Der Angeklagte sitzt neben seinem Anwalt im Gerichtssaal im Strafjustizgebäude und verdeckt sein Gesicht mit einem Aktenordner © dpa-Bildfunk Foto: Christian Charisius
Der Angeklagte sitzt neben seinem Anwalt im Gerichtssaal im Strafjustizgebäude und verdeckt sein Gesicht mit einem Aktenordner © dpa-Bildfunk Foto: Christian Charisius
AUDIO: Lange Haftstrafe für Angeklagten nach tödlichem Messerangriff (1 Min)

Mehr als zehn Jahre Haft nach tödlichem Messerangriff in Harburg

Stand: 06.04.2024 06:15 Uhr

Das Hamburger Landgericht hat einen Mann aus Harburg zu einer Gefängnisstrafe von zehn Jahren und vier Monaten verurteilt. Der 42-Jährige hatte am 16. Juni 2023 in Harburg einen Bekannten erstochen. Einen Teil der Tat hatte eine Dashcam in einem geparkten Auto aufgezeichnet.

Die Kamera war in einem Wagen installiert, der am Anfang der Wilhelmstraße stand. Um kurz nach 22 Uhr an jenem Juni-Abend zeichnete sie auf, wie ein Mann erst zu Fuß in die eine Richtung lief. Nur wenige Sekunden später taumelte er schwer verletzt zurück ins Bild und brach dann zusammen.

Gericht befindet Angeklagten für schuldig

Nach Überzeugung des Gerichts hat der Angeklagte den 56-Jährigen aus Wut und Rache erstochen. Die Männer hatten vorher einen Streit. Der Angeklagte hatte seinen Bekannten verspottet, als der mit seinem großen Auto keinen Parkplatz fand. Daraufhin hatte der Bekannte ihn gefragt: "Was hast du denn im Leben erreicht?" Die Frage des Bekannten war harmlos, aber der Angeklagte fühlte sich gedemütigt und erstach den 56-Jährigen.

Angeklagter hatte Kokain konsumiert

Ein sinnloser Tod, so der Vorsitzende Richter. "Anlass und Tat stehen in keinem Verhältnis zueinander", sagte er. Der Angeklagte hatte damals Kokain genommen. Das hat ihn laut Gericht aggressiv gemacht und er habe das Missverhältnis zwischen dem Anlass und seiner Reaktion nicht erkannt.

Weitere Informationen
Ein Angeklagter (l.) sitzt neben seinem Anwalt in einem Gerichtssaal in Hamburg und verdeckt sein Gesicht mit einem Aktenordner. Dem 42-Jährigen wird Mord aus niedrigen Beweggründen vorgeworfen. Er soll mit einem Messer auf einen Mann eingestochen haben. © picture alliance / dpa Foto: Rabea Gruber

Prozess um Mord in Harburg: Angeklagter schweigt vor Gericht

Ein Mord aus offenbar nichtigem Anlass beschäftigt das Hamburger Landgericht. Die Tat in Harburg wurde von der Dashcam eines parkenden Autos gefilmt. (24.01.2024) mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 06.04.2024 | 07:00 Uhr

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