"Erdüberlastungstag": BUND Hamburg fordert Umdenken
Am "Erdüberlastungstag" hat die Menschheit nach Berechnungen der Organisation "Global Footprint Network" mehr Ressourcen verbraucht, als die Erde im laufenden Jahr erzeugen oder erneuern kann - dieses Jahr war das am 28. Juli der Fall.
"Die Natur wird uns keinen weiteren Kredit mehr gewähren. Machen wir so weiter, wird sie kollabieren", warnte Wolfgang Lührsen vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in Hamburg. Die aktuelle Energiekrise, die Klimakrise und der dramatische Rückgang der weltweiten Artenvielfalt seien deutliche Anzeichen, dass Wohlstand und Wohlergehen von weiterem Wirtschaftswachstum abgekoppelt werden müsse.
BUND: "Müssen Konsumverhalten ändern"
"Wir müssen unser Konsumverhalten ändern", forderte Lührsen weiter, die Politik müsse den Rahmen dafür schaffen. Im Hinblick auf die Raffinerien, die am Standort Hamburg Grundstoffe für die Kunststoffindustrie produzieren, fordert der BUND einen weitgehenden Verzicht auf Verpackungen, die nach einmaliger Nutzung im Müll landen.
"Erdüberlastungstag" immer früher erreicht
1970 überstieg der Verbrauch zum ersten Mal die vorhandenen Ressourcen. Damals lag der "Erdüberlastungstag" im Dezember. Seitdem wandert der Tag kontinuierlich nach vorne - mit der Ausnahme von 2020, als die Corona-Pandemie kurzzeitig für weniger Ressourcenverbrauch sorgte. Momentan verbraucht die Menschheit rechnerisch 1,75 Erden pro Jahr. Betrachtet man nur Deutschland allein, wären sogar drei Erden nötig.