Donald Trump nach seinem Wahlsieg 2024. © dpa bildfunk/AP Foto: Alex Brandon

US-Wahl: "Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist"

Stand: 06.11.2024 09:15 Uhr

"Make America Great Again!" So wie es jetzt aussieht, haben die Bürger der Vereinigten Staaten Donald Trump gewählt. Der republikanische Kandidat hatte das Amt des US-Präsidenten bereits von 2017 bis 2021inne.

von Pastor Heiko von Kiedrowski

In seinem Wahlkampf hatte immer wieder seinen Kampfruf erklingen lassen, mit dem er vor acht Jahren schon einmal die Wahl gewonnen hatte: "Make America Great Again" - "Lasst uns Amerika wieder großartig machen".

Viele Menschen bewundern Donald Trump. Er hat viele Wählerinnen und Wähler mit vermeintlich einfachen Antworten auf schwierige gesellschaftliche Fragen an sich binden können. Alles Fremde ist für ihn eine Bedrohung, er schwärmt für Diktatoren in anderen Ländern und hat sich vorgenommen, alles und jeden aus dem Weg zu räumen, der sich gegen ihn stellt.

Die Verehrung für Trump hat oft sogar religiöse Züge

Die Verehrung für den 78-Jährigen hat oft sogar religiöse Züge. Das geht so weit, dass manche behaupten, Gott habe Trump gesandt, um Amerika zu retten. Auch er selbst scheint von einem göttlichen Auftrag überzeugt zu sein. In einer Talkshow behauptete er: "Wenn Jesus die Stimmen auszählen könnte, würde er die Wahl gewinnen. Ich bin ein religiöser Mensch, aber ich bin davon überzeugt, dass es eine klare Trennung geben muss zwischen menschlicher Macht und göttlicher Autorität."

Gott selbst kann uns keinen Auftrag erteilen

"Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist", sagt Jesus in der Bibel. Religion kann ein Kompass sein, an dem wir unsere Entscheidungen ausrichten. Sozusagen ein Grundgerüst für unsere Sicht auf die Welt. Ich kann mich von meinem christlichen Glauben leiten lassen - aber behaupten, dass mir Gott selbst einen Auftrag erteilt hat, das geht nicht. Wie wir Menschen unsere Gemeinschaft organisieren, wie wir miteinander umgehen und was für Gesetze wir erlassen, ist unsere Sache. Die Verantwortung dafür, dass Gerechtigkeit zwischen Arm und Reich herrscht und dass die Menschenrechte geschützt sind - die kann uns niemand abnehmen.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | 06.11.2024 | 10:40 Uhr

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